14. Oktober 2021
Nachdem geklärt ist, wie ihr euren USA-Aufenthalt finanziert, stellt sich die wichtige Frage nach der richtigen Universität. Wo fängt man mit der Suche an? Welche Universität ist die richtige für mich? Wo bewerbe ich mich? Und was für Dokumente brauche ich? Die Antworten auf die Fragen bekommt ihr hier.
Einmal schnell Koffer packen, das Flugticket buchen und dann für ein oder zwei Semester das Uni-Leben in den USA genießen. So einfach ist es dann leider doch nicht. Vorher stehen noch einige organisatorische Sachen an. Zunächst muss geklärt werden, welche Universität es werden soll.
Wahl der Universität
Hat man sich für einen Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Staaten entschieden, muss als nächstes die Frage nach der passenden Universität beantwortet werden. Eine erste gute Anlaufstelle hier ist das International Office der Heimathochschule. Oft hat die eigene Universität Kooperationen mit anderen Hochschulen weltweit, sogenannte Partneruniversitäten. Das Gute hier ist, dass über solche Kooperationen oft keine Studiengebühren anfallen oder ihr günstigere Konditionen bekommt. Die Studiengebühren in den USA sind meist der teuerste Aspekt bei einem Auslandsaufenthalt. Hier kann man schon mal mehrere Tausend Euro bei einer Partneruniversität sparen. Auch läuft die Bewerbung meistens durch die Heimatuniversität. Ihr müsst euch also nicht selbst an der Gasthochschule bewerben. Dies spart viel Zeit und Nerven.
Falls euch die Kooperationen nicht zusagen oder eure Universität keine Kooperation mit US-Universitäten hat, könnt ihr euch als sogenannter Free-Mover auf eigene Faust auf die Suche machen. Hier seid ihr nicht auf die Kooperationen der Heimathochschule beschränkt, sondern könnt euch auf (fast) alle Universitäten in den USA bewerben. Ihr geltet dann als sogenannte „Visiting-Students“ oder „Non-Degree-Seeking“, wenn ihr kein komplettes Studium in den USA plant.
Habt ihr eure Traum-Uni gefunden, geht es an die Bewerbung.
Bewerbung
Je nachdem, ob ihr euch direkt, durch eure Heimathochschule, oder als Free-Mover selbst oder durch eine Vermittlungsagentur bewerbt, kann der Bewerbungsprozess unterschiedlich ablaufen. Auch ob ihr nur ein oder zwei Semester oder gleich ein ganzes Studium absolvieren wollt, spielt eine Rolle. Dennoch sind meistens folgende Dokumente nötig:
Sprachtest
Um in den USA erfolgreich studieren zu können, braucht ihr ein gewisses Level an Englischkenntnissen. Jede Universität hat unterschiedliche Anforderungen. Oft wird eine Mindestpunktzahl in einem standardisierten Sprachtest verlangt. Gängig in den USA sind hier der TOEFL und der IELTS. Daneben nehmen einige Hochschulen auch ein DAAD-Sprachzeugnis an
Akademische Zulassungstest
Falls ihr ein ganzes Studium in den USA plant, müsst ihr zusätzlich einen Studieneignungstest ablegen. Für eine Undergraduate-Studium (Bachelor-Studium) wir der SAT oder der ACT verlangt, bei einem Graduate-Studium (Master-Studium) der GRE. Zusätzlich kann bei einer Master-Bewerbung eine „Prüfung auf Gleichwertigkeit“ verlangt werden, da das Bachelorstudium in den USA vier Jahre dauert. Falls ihr einen Master of Businnes Adminstration (MBA) plant oder eine Business School besuchen wollt, ist der richtige Test der GMAT. Aber in den letzten Jahren wurde hier immer mehr auch der GRE akzeptiert.
Finanzierungsnachweis, Notenspiegel, Empfehlungsschreiben
Zusätzlich zu den benötigten Tests ist auch ein Finanzierungsnachweis nötig. Damit wird festgestellt, dass ihr über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, um die Studienkosten zu bewältigen. Dies kann ein Schreiben eurer Bank über euer Konto sein, eine Stipendium-Zusage mit den enthaltenen Mitteln oder Ähnliches. Wie viel Geld ihr nachweisen müsst, erfahrt ihr von der jeweiligen Universität.
Zusätzlich ist auch immer ein Notenspiegel gefordert. Dieser heißt im Englischen „Transcript of Records“ und diesen bekommt ihr von eurer deutschen Hochschule. Achtet darauf, dass der Notenspiegel komplett auf Englisch verfasst ist. Nicht nur die Kopfzeile, sondern auch die Kursnamen und der Rest müssen auf englisch sein. Falls eure Universität keinen englischen Notenspiegel hat, könnt ihr diesen selbst übersetzten.
Oft hilfreich ist auch ein Empfehlungsschreiben, genannt „Letter of Recommendation“. Dieses wird von einer Referenzperson erstellt, zum Beispiel einem Dozenten von euch. Wichtig ist, dass dieses Schreiben eure akademische Fähigkeiten hervorhebt, damit die US-Uni sieht, dass ihr für ein Studium in den USA akademisch gewappnet seid.
Ab und zu wird auch ein Motivationsschreiben verlangt, in dem ihr erläutert, warum ihr im Ausland studieren wollt. Tipps zum Verfassen findet Ihr hier.
Bei einem Vollstudium in den USA (Bachelor oder Master) müsst ihr auch einmal eure jeweiligen Abschlusszeugnisse (Bachelorzeugnis oder Abiturzeugnis) beglaubigen und auf Englisch übersetzten.
Bewerbungsfristen
Wenn ihr euch für einen kurzfristigen Auslandsaufenthalt von ein bis zwei Semester bewerbt, gibt es meist keine festen Deadlines. Hier könnt ihr euch bis kurz vor Semesterstart bewerben. Das reguläre Studienjahr in den USA fängt mit dem „Fall Semester“ an, welches meist von Ende August/Anfang September bis Mitte Dezember geht. Darauf folgt dass „Spring Semester“ von Mitte Januar bis Mitte Mai. Bei einer Bachelor- oder Masterbewerbung sieht es etwas anders aus. Hier liegen die Fristen meist zwischen Januar und März, können aber auch schon mal im November enden. Man sollte sich also rechtzeitig um die Bewerbung kümmern.
Bei einem kurzfristigen Auslandsaufenthalt in de USA reicht meist eine Bewerbung kurz vor Semesterstart. Bei einer Bachelor- oder Masterbewerbung solltet ihr eure Bewerbung spätestens bis Anfang des Jahres einreichen.
Habt ihr eure Bewerbung abgeschickt, fehlt nur noch die Zulassung. Sobald ihr diese habt, geht es dann an das Visum. Alles rund ums Visum erfährt ihr dann im vierten Part der Checkliste.