2. Juli 2019
Chinesische Universitäten bieten in der Regel Sprachkurse für internationale Studenten an, die begleitend zu den normalen Kursen besucht werden können. Ich gebe euch ein paar Tipps, wie ihr den richtigen Kurs findet und wie ihr ihn finanzieren könnt.
Chinesisch ist definitiv keine einfache Sprache. Seien es die Schriftzeichen, verschiedene Töne, regionale Dialekte oder generell einfach die Masse an gleich klingenden shis, chis und jiangs. Meine persönliche Erfahrung: Ohne regelmäßigen Unterricht ist ein alltagsfähiges Niveau kaum zu erreichen. Wer an einer chinesischen Universität studiert, sei es im Auslandssemester, Auslandsjahr oder gar im Auslandsstudium, kann sich für begleitende Sprachkurse einschreiben. Zwar sind die Kurse nicht kostenlos, allerdings ist die Gebühr verhältnismäßig gering. So habe ich für einen 17-wöchigen Kurs, der mit sechs Wochenstunden angeboten wird, insgesamt 250 Euro bezahlt. Pro Stunde sind das 2,50 Euro.
Sprachkurs zusätzlich zu den Masterkursen
Als Masterstudent habe ich bereits einen vollen Stundenplan, weshalb ich nur vereinzelt Zeit für Sprachkurse hatte. In den Sprachkursen sitze ich in der Regel mit Vollzeit-Sprachstudenten, also internationale Studenten mit 20 Stunden Chinesisch-Unterricht die Woche. Da ich dagegen nur sechs Stunden die Woche Chinesisch habe und mich nebenbei noch um Hausaufgaben, Examen und Hausarbeiten kümmern muss, empfinde ich das Kursniveau als sehr herausfordernd. Ich persönlich bevorzuge aber eine herausfordernde Lernumgebung. Mit Ende dieses Semesters konnte ich nun auch bereits den Test HSK 4 erfolgreich ablegen.
Weil vieles in meinem Masterstudium spontan passiert, schaffe ich es manchmal leider nicht zu den Chinesischs-Stunden. Das Masterstudium geht nun mal vor, daher kommuniziere ich meine Situation mit meinen verständnisvollen Chinesisch-Lehrern.
Wie finde ich das passende Kursniveau?
Die Sprachschule an der Shanghai Jiao Tong Universität bietet Sprachkurse in neun verschiedenen Niveaus an, somit sollte für jeden Studenten etwas Passendes dabei sein. Um dein richtiges Niveau zu finden, führst du beim Einschreiben mit einem Lehrer ein kurzes Interview. Somit kann zum einen deine Sprach- und Hörfähigkeit getestet werden, aber auch dein Leseverstehen, denn bei höheren Niveaus sollst du auch ein Text vorlesen und paraphrasieren. Aber keine Sorge, als Anfänger durchläufst du keinen Test.
Der DAAD übernimmt die Kursgebühren
Wer ein DAAD Jahresstipendium erhalten hat, kann die Übernahme der Kursgebühren beantragen. Die Bedingung ist hierbei, dass der Kurs an einer Universität stattfindet (private Schulen werden nicht akzeptiert), mindestens einen Monat lang dauert und maximal sechs Wochenstunden beinhaltet. Sind die Bedingungen erfüllt, kann der DAAD bis zu 250 Euro monatlich zu den Kursgebühren zusteuern.
Der DAAD bietet im Rahmen des Jahresstipendiums des Weiteren einen vorgeschalteten Sprachkurs an, der unmittelbar vor dem Antritt des Stipendiums im Zielland absolviert werden muss. Die Länge dieses Sprachkurses muss zwischen einem und drei Monaten betragen. Wenn du dieses Angebot in Anspruch nimmst, bekommst du bereits in dieser Zeit deine Stipendienrate ausgezahlt. Aber Achtung, wer sich für den vorgeschalteten Sprachkurs entscheidet, kann den Zuschuss für den begleitenden Sprachkurs nicht mehr beantragen.