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Das Duell der Unis Teil 2: Die Ausstattung


Nach dem Univergleich ist vor dem Univergleich: In diesem Beitrag stelle ich euch die Universität Mannheim und die Libera Università Internazionale degli Studi Sociali (LUISS) in Rom allgemein vor und gehe auf die Ausstattung ein.

Im vorigen Beitrag habe ich die fachlichen Unterschiede des Politikstudiums an beiden Universitäten vorgestellt – und da gibt es einige! Im Gegensatz dazu ähneln sich die Universität Mannheim sowie die LUISS in Rom: Beides sind eher kleine Universitäten. So hat die Uni Mannheim 12.000 und die LUISS 9.000 Studierende. Im Vergleich dazu: Die ebenfalls baden-württembergische Uni Heidelberg hat knapp 30.000, die römische Sapienza 113.000 immatrikulierte Studierende. Woran liegt das? Nun, die beiden Letzteren sind sogenannte Volluniversitäten, das heißt sie decken fast das gesamte Fächerspektrum von Ägyptologie bis Zahnmedizin ab. Die Uni Mannheim und die LUISS sind spezialisierte Hochschulen, beide mit einem Fokus auf Wirtschaft- und Sozialwissenschaften. Somit könnt ihr nicht alles, sondern nur bestimmte Fächer wie Wirtschafts-, Geistes- oder Sozialwissenschaften studieren (zu letzterer Kategorie gehört die Politikwissenschaft).

Lernplätze

Die LUISS besitzt fünf Campusse, die über den gesamten Stadtteil verteilt sind. Das ist für mich im Auslandssemester kein Problem, da ich alle meine Kurse auf dem zentralen Viale Romania-Campus habe. Dieser hat aber nur eine sehr begrenzte Anzahl an Ruheplätzen zum Lernen, sodass ich zur LUISS-Bibliothek gehen müsste. Dies ist jedoch nicht immer möglich, da sie 30 Minuten entfernt und als einzige Bibliothek der Uni stets voll ist. Und der Hammer: Am Wochenende ist sie geschlossen. Viele Studierende lernen hier in der Mensa oder in Cafés. Das finde ich aber persönlich nicht sehr gut, da ich mich so nicht konzentrieren kann. So lerne und arbeite ich bis jetzt eigentlich immer von zu Hause aus. Der Viale Romania-Campus besitzt das Matroneo, eine eindrucksvolle Empore, die einen Lernbereich bietet. An Wochenenden bin ich daher früh morgens dort, da lediglich zwischen 8 und 9:30 Uhr Plätze frei sind. Die Lernsituation finde ich an der Uni Mannheim deutlich entspannter. Alle Fakultäten haben dort große Bibliotheken mit ausreichend Plätzen für alle, sodass auch spontane Besuche möglich sind.

Ausstattung

Die LUISS (zumindest der Viale Romania-Campus, an der sämtliche meiner Veranstaltungen sind), hat keine großen Hörsäle wie an der Uni Mannheim. Stattdessen existieren Räume für bis zu ungefähr 60 Personen (die Zahl fluktuiert aufgrund von Corona). Die sind aber alle top ausgestattet. Gerade durch die Pandemie wurde die Uni schnell durch einen ausgeklügelten Plan modernisiert. Die Plattform zum Hochladen von Dokumenten und Literatur Luiss Learn ist das Äquivalent zu Ilias oder Moodle, das ihr aus Deutschland vielleicht kennt. War diese vorher nur zum Austausch von PDFs gedacht, hat die LUISS sie mit Blick auf die Pandemie zu einem richtig praktischen Instrument ausgebaut. Als Privatuni hat sie logischerweise mehr Ressourcen zur Verfügung (sie wird durch den italienischen Arbeitgeberverband Confindustria finanziert). So gab es bereits vor Coronabeginn elektronische Bildschirme, die jedoch nur für Präsentationen genutzt wurden. Seit der Pandemie können sich Studierende über Luiss Learn mit diesen verbinden und Präsenzvorlesungen auch online verfolgen. Das hat mir zum Beispiel während meines fünftägigen Aufenthaltes in Berlin geholfen, da ich so keine meiner Kurse verpasst habe.
Generell habe ich von meinen italienischen Freund/innen mitbekommen, dass die LUISS sehr schnell und zentral auf die Pandemie reagiert hat. So schnell wie meine jetzige Gastuni konnte meine Heimatuni leider nicht auf die Bedürfnisse ihrer Studierenden reagieren. Fairerweise muss ich aber auch wiederholen, dass die private LUISS viel mehr und schneller verfügbare Mittel besitzt als die Uni Mannheim.

Ciao, a presto!

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