Wenn ich die ersten Eindrücke von Hawaii mit einem Wort zusammenfassen müsste, dann wäre das: überwältigend. Die Insel O’ahu bietet so viel Abwechslung, dass man wirklich erst mal überfordert ist. Hier erfahrt ihr mehr von meinen ersten Eindrücke vom Leben im Paradies.
Als ich mit meinem gebuchten Uber das erste Mal durch Honolulu gefahren bin, um endlich in unserem Airbnb anzukommen, hat mich die Fahrt dorthin einfach überwältigt. Auf der einen Seite riesige Wolkenkratzer, auf der anderen Seite Palmen und das Meer. Honolulu bietet rundum Abwechslung, das wurde mir schon bei der ersten Autofahrt bewusst. Mein Fahrer erklärte mir die Stadt – auf diese Weise bin ich zu einer kleinen Sightseeingtour durch Honolulu gekommen. Ich habe mich vom ersten Moment an darauf gefreut, diese wunderschöne Stadt zu erkunden.
Ich bin hier auf der Insel mit drei weiteren Mädels aus meiner Hochschule in Deggendorf. Selina, Julia, Christina und ich haben uns zusammen eine Wohnung gesucht, aber dazu kommt noch mal ein extra Beitrag. Was wir nach unserer Ankunft zuerst gemacht haben? Erst mal mussten wir allgemeine Vorkehrungen treffen, wie Schlaf nachholen, die Wohnung putzen, unsere Koffer ausräumen, einkaufen gehen und uns um einen hawaiianischen Handyvertrag kümmern. Wir lebten uns also erst mal richtig ein, beziehungsweise probierten es.
Hawaii vs. Deutschland: erste Eindrücke
Was uns direkt auf dem Weg zum Einkaufen aufgefallen ist, war die offene Mentalität der Hawaiianer*innen. Egal, ob man zum Einkaufen geht oder entspannt am Strand liegt, man wird immer angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Wir haben zum Beispiel direkt am ersten Tag einen älteren Mann kennengelernt, der sich als Rudi-Smoothie vorgestellt hat. Er hat uns erst mal seine frisch gekauften Tomaten geschenkt hat, weil er meinte er hätte zu viele gekauft und würde sie nicht brauchen. Anschließend haben wir den Steward vom Hinflug meiner Kommilitoninnen zufällig am Waikiki Beach getroffen. Er war direkt bereit uns ein paar kulinarische Tipps zu geben. Die Menschen sind viel offener und erzählen dir direkt ihre ganze Lebensgeschichte. Was uns auch aufgefallen ist: Die Hawaiianer*innen sind viel vertrauenswürdiger, als ich es aus Deutschland kenne. Ihr braucht ein Beispiel? Wir waren am Strand und plötzlich wurde uns einfach eine Ukulele in die Hand gedrückt – ihre Besitzer sind ins Meer surfen gegangen. Die hawaiianische Mentalität ist einfach anders. Hier fühle ich mich mit den Menschen direkt viel verbundener und mir gefällt diese Lebenseinstellung. Alles mit einer Leichtigkeit zu betrachten, ist wahrscheinlich auch nicht immer richtig, aber es wirkt auf mich, als wären die meisten Menschen hier glücklicher. Aber wie kann man auch nicht glücklich sein, wenn man im Paradies lebt?
Die ersten Surferfahrungen: ein kleiner Fail!
Mit 14 Jahren war ich schon einmal mit meiner besten Freundin Linda in einem Surfcamp … wirklich gekonnt haben wir es danach leider nicht. Um so gespannter war ich auf das erste Mal Surfen in Hawaii. Hawaii ist ja als Surfer-Paradies bekannt. „Also muss es hier ja irgendwie funktionieren“, habe ich mir gedacht. Wir haben uns also zwei Surfboards gemietet und sind raus in die Wellen. Das erste Problem war schon, die Surfboards zum Strand zu transportieren. Nachdem wir das geschafft hatten, die nächste Schwierigkeit: das Board ins Wasser zu bekommen, ohne sich selber oder andere Touristen zu erschlagen. Wirklich elegant sahen wir dabei wahrscheinlich nicht aus. Mit den Boards im Wasser sind wir raus aufs Meer gepaddelt. Dort angekommen: Stille. Keine einzige Welle. Nach kurzer Zeit kamen dann die ersten Wellen. Die Erste riss uns hoffnungslos mit. Keine Zeit aufzustehen. Dabei der zweiten Welle stellte ich mich schon ein bisschen besser an. Ich konnte das Surfboard ein bisschen besser kontrollieren. Ein paar Wellen später habe ich dann schon kurz auf dem Board gestanden. In dem Moment, in dem ich gespürt habe, wie die Welle das Board, auf dem ich stehe, mitzieht, war ich so glücklich. Das Gefühl ist atemberaubend, auch wenn es nur drei Sekunden angedauert hat. Man fühlt sich so frei.
Insgesamt war ich hier jetzt schon dreimal surfen und ich muss sagen, das Sprichwort “Übung macht den Meister” stimmt! Je öfter ich rausgehe, desto sicherer werde ich. Ich habe gelernt, die Wellen besser einzuschätzen. Neulich war ich morgens alleine im Wasser und ein älterer Herr merkte, wie verloren ich war und hat mir seine Hilfe angeboten. Darüber war ich sehr dankbar. Er stupste mich genau in dem Moment an, indem die Welle kam und verschaffte mir somit zum richtigen Zeitpunkt Schwung, sodass ich nur noch aufstehen musste. Ich habe es geschafft, die Welle bis zum Ende zu surfen. Der Mann jubelte im Wasser und ich auf dem Board. Für solche Momente lebe ich. Ein paar Mal haben wir das noch wiederholt und ich bin immer besser geworden. Das ist wirklich ein tolles Gefühl. Mein nächstes Projekt: mir mein eigenes Surfboard zu kaufen!
Von Schwierigkeiten mit internationalen Studenten Kontakt aufzubauen bis hin zu guten Freunden
Wir sind ja eine Gruppe von vier Mädels (meine Kommilitoninnen aus Deggendorf und ich) und ich habe das Gefühl, das wirkt manchmal auf neue Leute überfordernd. Die Gruppe besteht schon und man probiert also zu viert neue Leute kennenzulernen oder zu einer neuen, anderen Gruppe dazuzugehören. Uns wurde das ganz schön zum Verhängnis. Bevor die Uni losgegangen ist, gab es schon Treffen mit den internationalen Studierenden. Durch eine Infoveranstaltung wussten wir, dass von 150 Auslandsstudierenden ungefähr 90 aus Deutschland kommen. Ich muss sagen, ich wollte mich eigentlich gar nicht so sehr auf die Deutschen einlassen. Das Auslandssemester sollte dazu da sein, aus meiner Komfortzone rauszukommen. Meine Komfortzone ist die deutsche Sprache. Ich will aber unbedingt mein Englisch verbessern. Wenn man aber in dieser deutschen Blase bleibt, ist es schwer, da irgendwann wieder rauszukommen. Aber es war schwierig, mit nicht-deutschen Studierenden den Kontakt auszubauen. Wir haben wirklich probiert, uns zu integrieren, aber irgendwie war das Universum dagegen. Immer, wenn wir bereit waren, offen auf eine Gruppe von internationalen Studenten zuzugehen, hatte diese schon andere Pläne und ging in dem Moment, als wir auf sie zukamen, woanders hin. Als sich die Situation nochmals wiederholte, war ich wirklich schon traurig und enttäuscht. Ich hatte mir das einfach anders vorgestellt. Viel einfacher. Gerade weil ich normalerweise kein Problem damit habe, schnell neue Freund*innen zu finden. Nach diesen zwei missglückten Anläufen sind wir dann auf eine Gruppe getroffen, die uns mit offenen Armen empfangen hat. Die Gruppe besteht aus zwei Schweizern (Jan und Giulia), einer Dänin (Nicoline), einem Deutschen (Luca), einem Dominikaner (Mario) und einer Amerikanerin (Emily). Untereinander hatten sie sich bereits im gemeinsamen Hostel kennengelernt. Wir sind dazugestoßen und eine neue Gruppe ist entstanden. Endlich international! Endlich englisch! Wir haben sie direkt zum gemeinsamen Barbecue zu uns eingeladen und haben erfahren, dass ein Großteil der Gruppe sogar bald direkt neben uns zieht.
Im nächsten Beitrag werd ich euch ein bisschen darüber erzählen, welche Abenteuer wir bereits zusammen erlebt haben. Die To-do-Liste hier auf Hawaii ist wirklich endlos lang, aber ein paar Punkte kann ich schon abhaken. Seid gespannt, was genau ich schon erlebt habe! 🙂
Bis dahin, Aloha!