17. September 2017
Ein Jahr durfte ich mit Erasmus+ in Delft an der TU studieren. Ich habe euch auf dieser Seite mitgenommen zu all den kleinen und großen Erlebnissen, die so eine Zeit in Holland bietet. Mit etwas Verspätung und nachdem die letzten Abschiedstränen geflossen sind, blicke ich jetzt noch einmal zurück auf meine Zeit im Nachbarland.
Das Kleinstadtleben in der Unistadt
Im Vorfeld war ich sehr gespannt, Berlin und das Großstadtleben gegen Delft einzutauschen. Mit etwa 100.000 Einwohnern ist mein neues Zuhause da ein ganz schönes Gegenteil zu meiner Heimatstadt. Aber es hat mich komplett überzeugt. Vielleicht, weil Delft trotz seiner Größe einiges zu bieten hat, aber auch durch die Nähe zu allen größeren niederländischen Städten. Rotterdam und Den Haag sind je nur zehn Minuten entfernt, nach Amsterdam und Utrecht braucht man eine Stunde. Delft liegt zwar ganz im Westen der Niederlande, ist aber gut angebunden. Es ist also ein perfekter Standort, um das Land zu erkunden. Und zum Strand braucht man auch nur eine Stunde. Also keine Sorge, dass es zu langweilig wird!
Lernen, lernen, lernen
Ich habe wirklich viel gelernt im letzten Jahr. Die meisten meiner Kurse waren sehr interessant und vor allem durch Projekte habe ich viel Neues und vor allem die Anwendung gelernt. So habe ich in einem Kurs Data Science in Kooperation mit einer großen holländischen Supermarktkette und echten Kundendaten gelernt. Das Unisystem ist allerdings sehr darauf ausgelegt ist, dass man selbstständig lernt. Deshalb habe ich auch viel Zeit in der Bib verbracht, vielleicht der einzige klitzekleine Makel am Studium in Delft.
Neue Hobbies
Trotz des vielen Lernens gibt es noch genug Freizeitangebote. Dank des großartigen Introduction Programmes findet man sich auch schnell in den Niederlanden, Delft und an der Uni zurecht. So kann man direkt die Angebote des Sport & Culture Centers nutzen. Gerade in den Kursen des Culture Centers kann man auch schnell neue Freunde finden. Ich kann den Theaterkurs sehr empfehlen. Wer gerne abends noch ein bisschen weiter lernen möchte, dem kann ich nur die Niederländischkurse der Uni ans Herz legen. Die ersten drei Quarter kann man kostenlos die Kurse besuchen. Ich habe das gemacht und so innerhalb eines Jahres die Sprache recht gut gelernt.
Ein neues Zuhause finden
Die Wohnungssuche in Delft kann ein großen Problem sein. Man kann sich entscheiden über die Uni und damit über eine Firma namens DUWO eine Wohnung zu finden. Das hat den Vorteil, dass man sicher zu Beginn des Semesters eine Unterkunft hat. Die Verträge sind allerdings nicht vorzeitig kündbar und man zahlt eine Vermittlungsgebühr, um überhaupt über DUWO eine Wohnung suchen zu dürfen. Ich habe meine Wohnung über DUWO gefunden und hatte mit meinem Zimmer in einer 5er WG richtig großes Glück. Wer sich entscheidet privat zu suchen, sollte damit rechtzeitig beginnen. Die Wohnungen in Delft sind knapp und natürlich suchen zum Semesteranfang alle eine Wohnung. Wer bereits ein bisschen früher in Delft vorbeischauen kann zur Wohnungssuche, sollte das auch machen.
Mein Fazit
Ich hatte eine großartige Zeit in Delft und hoffe, dass ich euch über „Studieren weltweit“ ein bisschen daran teilhaben lassen konnte. Das Jahr war wirklich einmalig und ich habe Neues entdeckt, ein neues Zuhause und wunderbare Freunde gefunden. Die Niederlande waren deshalb für mich das perfekte Ziel für meinen zweiten Auslandsaufenthalt im Studium: Ich habe viel gelernt, aber auch ein anderes Land mit ein paar anderen Traditionen wie dem Königstag und Sinterklaas erkundet und die Sprache gelernt. Hoffentlich können wir euch hier bei „Studieren weltweit“ auch dazu inspirieren den Schritt ins Ausland zu wagen. Denn egal wo, es ist immer die Reise wert. Und zum Schluss, wie bei Annika, nochmal auf Niederländisch:
Doei en bedankt vor een heel mooie tijd!