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Die ersten Tage an der Uni in Seoul


Von den ersten Eindrücken in einer Weltmetropole und dem Ankommen in einer neuen Wohnsituation. Ich wurde aus der Quarantäne rausgelassen und rein in das Getümmel.

Aus der Quarantäne entlassen stand ich vor dem Ausgang des Hotels und musst erst mal realisieren, dass ich jetzt tatsächlich in Korea bin. Die zwei Wochen in der Quarantäne ist mir das irgendwie noch nicht wirklich bewusst geworden. Ich habe mich entschlossen, mit der U-Bahn zu meinem Campus zu fahren, und hatte mir mithilfe von verschiedenen koreanischen Apps schon den Weg herausgesucht. In Korea läuft so gut wie alles über “ Kakao“. Es gibt Kakaotalk, was so etwas wie das koreanische WhatsApp ist, Kakaomaps, Kakaometro und so weiter. Zusammen mit einer Bekannten, die ich in der Quarantäne im Taxi auf dem Weg zum PCR-Test kennengelernt habe, traten wir den Weg an.
Tatsächlich haben wir alles gut gefunden, die U-Bahn-Ticket-Automaten waren einfach zu bedienen und wir kamen heil an unserer Universität an. Trotzdessen waren wir völlig fertig, zwei Koffer durch eine Weltmetropole zu schleppen und das bei 30 Grad, war gar nicht so ohne. Wenigstens konnten wir auf diesem Wege schon ein bisschen von Seoul sehen und uns endlich auch mal wieder bewegen.

Die EWHA Womans University (EWHA)

Angekommen an der Universität kam ich erst mal aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Der Campus der EWHA Womans University ist groß, eindrucksvoll und durch die begrünten Flächen erscheint er fast wie ein Stadtpark. Kommt man durch den Haupteingang auf den Campus, erblickt man direkt die Treppen der EWHA, die auch als eine Sehenswürdigkeit von Seoul gilt.

Im offiziellen Büro für die Wohnheime des Campus musste ich mich registrieren. Meine Vorfreude auf alles, was kommen würde, wurde mir zunächst bei der Einführungserklärung zum Wohnheim etwas genommen. Die Regeln des Wohnheims sind sehr streng und die Liste der Verbote endlos. Abgesehen davon, dass auf dem ganzen Campus und in den Wohnheimen weder geraucht noch Alkohol getrunken werden darf, was ja noch nachvollziehbar ist, dürfen auch keine anderen Menschen, die nicht dem Wohnheim zugehörig sind, das Wohnheim betreten. Ich selbst darf auch nicht die anderen Wohnheime betreten. Andere Studierende in ihren Zimmern besuchen ist also nicht möglich. Wenn man die Nacht außerhalb des Wohnheims verbringen möchte, muss man dafür zwei Tage vorher zunächst um eine Erlaubnis erbitten. Viele der Regeln sind nur so streng, da im Moment in Korea die bisher höchste Stufe der Regelungen bezüglich Corona herrscht. Wir befinden uns in Stufe vier, weswegen auch alle Restaurants, Geschäfte und Bars um 21 Uhr schließen müssen.
Im Laufe der nächsten Wochen, und vor allem wenn der Unterricht beginnt, komme ich auch dazu den Campus besser zu erkunden und kann ein bisschen mehr über meine Partneruniversität erzählen.

Mein Zimmer

Im Laufe des Tages habe ich mein Zimmer bezogen. Mir wurde ein Zimmer zugeteilt, dass eigentlich ein Doppelzimmer ist. Aufgrund von Corona werden aber im Moment nur Einzelzimmer vergeben. Mein Zimmer hat einen Balkon und ein kleines Bad. Außerdem ist es mit zwei Betten, zwei Schreibtischen,  zwei Schränken, zwei Stühlen und sogar einer Klimaanlage sowie einem Kühlschrank ausgestattet. Im Großen und Ganzen ist das Zimmer super. Ich hatte mich damals für das Wohnen auf dem Campus und im Wohnheim entschieden, da das erstens eine sehr einfache Variante ist und zweitens ich damals in meinem Auslandssemester in Litauen extrem gute Erfahrungen mit dem Leben in einem Wohnheim gemacht habe.
Das einzige Problem meines jetzigen Zimmers ist, dass es von allen Zimmern, die auf dem Campus angeboten werden, eines der teuersten ist. Mit 500 Euro im Monat ist das schon ein sehr stattlicher Preis für ein Zimmer der Größe und dieser Ausstattung. Leider hat man auf die Verteilung der Zimmer keinen Einfluss und kann das Zimmer ohne triftigen Grund auch nicht wechseln. Zum Vergleich, die etwas kleineren Zimmer belaufen sich auf 350 Euro im Monat, was deutlich weniger ist und auch deutlich bezahlbarer.

Seoul erkunden

Nachdem ich zunächst mal die Umgebung erkundet hatte und mir die nötigen Kleinigkeiten fürs Alltagsleben besorgt hatte, kam ich auch bereits dazu, Seoul etwas kennenzulernen. Mit verschiedenen anderen Austauschstudierenden zusammen habe ich erst einmal den ganzen sonstigen organisatorischen Kram erledigt. Die Kurswahl an der Universität stand an sowie das Abholen verschiedener Dokumente und der Student-ID-Card. Später war auch noch Zeit, durch die Stadt zu gehen und das ein oder andere Restaurant zu testen.

Stadtteil Seoul
Hongae: Ein aufgeweckter Stadtteil Seouls mit vielen Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten.

Die Fülle an Möglichkeiten und die Größe der Stadt stellen für mich noch eine Herausforderung dar und ich muss mich erst mal zurechtfinden. Trotz dessen bin ich total begeistert von Seoul. Ich war vorher noch nie in einer Stadt dieser Größe und fühle mich gerade so, als würden vier Monate nicht ausreichen, um alles zu sehen. Die Tage, bis der Unterricht beginnt, verbringe ich im Moment fast jeden Tag mit anderen Austauschstudierenden. Da jeder darauf angewiesen ist, Menschen kennenzulernen, ist jeder superoffen und ich konnte schnell Kontakte knüpfen. Die Herausforderungen, die teilweise schon dabei anfangen, einen Supermarkt zu finden oder wie man was bezahlen kann in der Landes-Währung, haben alle, sodass es sehr hilfreich ist, sich viel auszutauschen.

Auf manche Sachen kann man sich im Vorhinein einfach nicht vorbereiten und in dem Moment, in dem man ein Problem dann gelöst hat, ist man immer ein Stück gereift. Von Schwierigkeiten am Anfang sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, das muss ich mir manchmal selbst auch noch mal sagen, da diese im Nachhinein doch so minimal sind im Gegensatz zu dem, was man tolles erleben wird.

Weiter Eindrücke aus meinem Leben in Seoul findet ihr auch auf meinem Instagram-Kanal oder bei TikTok!

 

 

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