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Die Riviera Maya Cenoten, Strand & Mee(h)r in Tulum und Bacalar


Nach einer Woche in Guadalajara, geht die Reise weiter nach Cancún, beziehungsweise Tulum. Dort treffe ich mich mit meinem Bruder, der die nächsten vier Wochen mit mir zusammen reisen wird.

In Cancún verbringen wir nur eine Nacht, am nächsten Tag geht es weiter südlich nach Tulum. Auf der Yucatan-Halbinsel kommt man mit großen und gemütlichen Reisebussen sehr leicht von einem Ziel zum anderen. In Tulum bleiben wir sechs Tage und genießen die Riviera-Maya, die sich der Ostküste entlang erstreckt. Hier waren indigene Stämme der Maya angesammelt. Tulum bedeutet auf Maya „Mauer“, die Stadt wurde aber auch „Zama“, Morgendämmerung, von den Einheimischen genannt. Archäologen gehen davon aus, dass Tulum erst während der späten postklassischen Periode (1200 – 1521) besiedelt wurde und eine wichtige Hafenstadt war. Die Stadt wurde als letzte, erst 75 Jahre nach Ankunft der spanischen Eroberer, verlassen.

Maya-Ruinen von Tulum

Am ersten Tag radeln wir gleich zu den Maya-Ruinen, von denen man auch einen schönen Blick auf das türkis-blaue Meer und den weißen Strand hat. Die Maya-Ruinen sind jedes Mal wieder aufs Neue erstaunlich anzusehen. Danach geht es weiter zum Strand und wir genießen den Tag am Meer.

Der Strand von Tulum
Der Strand von Tulum.

Tulum ist außerdem berühmt für die vielen Cenoten, weshalb wir uns am nächsten Tag in die „Gran Cenote“ aufmachen. Dort sind zwei Cenoten miteinander verbunden und durch den unterirdischen Durchgang gelangt man in die nächste Cenote. Dort sammeln sich im Dunkeln viele Fledermäuse an. Im Wasser gibt es außerdem kleine Fische zu sehen und auch ein paar Schildkröten. Das Wasser in den Cenoten ist kristallklar und angenehm zum Schnorcheln und Schwimmen.

Bei unserer nächsten Cenoten-Tour auf einem Quad erklärt uns der Guide außerdem, dass es drei verschiedene Arten von Cenoten gibt:

  • komplett offene Cenote
  • halb geschlossene Cenote
  • geschlossene Cenoten, die „Cavernas“ genannt werden

Auf der Quad-Tour mitten durch den Dschungel halten wir an zwei Cavernas. Da die Cavernas komplett unterirdisch und geschlossen sind, waren wir zunächst sehr überrascht, als der Guide meint, dass wir in Badeklamotten nun in die Caverna gehen werden und auch komplett nass werden. Mit einer Taschenlampe leuchtet er den Weg und wir machen einen Rundgang durch die finstere Caverna. Dann kommen wir an ein Becken im Wasser, dass von den Maya-Stämmen als Opferaltar von Jungfrauen genutzt wurde. Durch die Opfergaben erhofften sie sich einen leichteren Weg durch den „Inframundo“, die Unterwelt und gutes Leben davor.

In der Caverna wächst der Stein an einzelnen Baumwurzeln entlang, sodass man sich nur halbwegs vorstellen kann, wie alt manche „Säulen“ sein mögen. Mitten in der Cenote ist auch eine Seilrutsche angebracht, mit der wir ins Wasser rutschen können. Nach dieser tollen Erfahrung geht es mit dem Quad weiter zur nächsten Caverna. Hier steigt man von oben über eine Treppe hinunter und hier sind diesmal auch Lichter angebracht, die der Guide vorher angeschaltet hatte, um die Caverna zu beleuchten. In dieser Cenote gibt es drei verschiedene Arten von Steinen, einen weicheren, einen härteren und Salzstein. Die Mischung der drei Arten sieht besonders schön aus. Auch hier ist das Wasser wieder kristallklar und super schön zum schwimmen.

Maya-Ruinen in Cobá

Nach unserer Erlebnistour geht es nach einem typischen Mittagessen gut gestärkt zu den Maya-Ruinen nach Cobá. In Cobá lebten einst ca. 40 000 Maya, die Stadt war ungefähr 70 Quadratkilometer groß. Der größte Teil der Ruinen ist jedoch nicht erforscht und wurde von der Natur komplett eingenommen.

Dort sehen wir den damals typischen Ballspielplatz. Hier traten mehrere Spieler gegeneinander an und mussten mit der Hüfte den Ball durch die angebrachten Ringe transportieren. Es gibt mehrere Theorien über die Opferungen, Fakt ist: ein Team der Spieler wurde nach Spielschluss zu Ehren der Götter geopfert. Die Pyramide „Nohoch Mul“ von Cobá ist mit 42 Metern die größte Pyramide des Bundesstaates Quintana Roo. Da die Anlage doch recht groß ist, werden wir von einem Einheimischen auf dem Tricycle bis zur Pyramide gefahren. Er bringt mir ein paar Wörter auf Maya bei und zeigt uns ein typisches Maya-Biebennest in einem Baum.

Mini Maya-Wörterbuch

Coóx = Vamos! Los gehts!

Jum bo tik = Gracias! Danke!

Er erzählt mir, dass seine Eltern nur Maya und kein Spanisch sprechen und dass in der Schule die indigenen Sprachen leider nicht gefördert werden. Außerdem meint er, dass ihn die Corona-Pandemie und zwei darauffolgenden Hurricane ganz schön hart getroffen haben. Er erzählt mir auch, dass in der Region ungefähr noch 5000 Maya-Stämmige leben.

In solchen Momenten freue ich mich sehr darüber, mich mit den Einheimischen unterhalten zu können und so noch mehr über die Kultur und den Alltag zu erfahren.

Nach sechs wunderschönen und erlebnisreichen Tagen in Tulum geht unsere Reise auch schon weiter Richtung Bacalar.

An der Lagune von Bacalar

Bacalar ist ein kleines Dorf und liegt nicht direkt am Meer, sondern an einer wunderschönen Lagune. Auch hier ist das Wasser kristallklar. Hier im Dorf genießen wir die Ruhe und den entspannten Flair am Wasser. Am nächsten Tag besuchen wir die Festung von Bacalar, die gegen die Piraten und Engländer von den Spaniern zur Verteidung gebaut wurde.

Außerdem gibt es hier auch mehrere Cenoten, die aber alle komplett offen sind. Zu zwei Cenoten fahren wir mit einer Kayak-Tour an unserem vorletzten Morgen in Bacalar. Wir starten gegen 6.30 Uhr, leider haben wir jedoch etwas Pech und es ist etwas bewölkt, sodass wir den Sonnenaufgang nicht sehen können, aber die neblige Stimmung ist auch eine ganz besondere. Den ersten Halt machen wir bei der Insel der Vögel und der Guide schneidet ein paar Früchte auf, schmiert Marmeladenbrote und verteilt Kaffee zum wach werden. Danach paddeln wir weiter zur Cenote „Esmeralda“ und zur Cenote „negro“. Die Schwarze Cenote hat eine Tiefe con circa 165 Metern. Ab da wechselt die blaue Farbe des Wassers zu schwarz, daher der Name.

Nach der Kayak-Tour verbringen wir zwei Stunden bei den berühmten „Rápidos de Bacalar“. Es sind Ströme mit denen man sich einfach treiben lassen kann. Das macht super viel Spaß! Und auch hier ist das Wasser kristallklar und man kann viele Fische beobachten.

Bacalar ist wirklich einen Besuch wert! Noch scheint es noch unscheinbar, aber man geht davon aus, dass es sich in den nächsten Jahren so schnell wie Tulum entwickeln wird und zum Touristenmagnet wird. Wir haben unseren Aufenthalt jedenfalls sehr genossen und freuen uns nach circa zehn Tagen am Wasser nun auf Mérida, die Hauptstadt von Yucatán.

¡Hasta pronto!

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