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Achtung anders! Kulturelle Regeln in Tansania


Spontan, flexibel, extrovertiert – so würde ich die tansanische Kultur beschreiben. Damit ist sie das komplette Gegenteil zu deutschen Kultur. Was sollte man also wissen, bevor man nach Tansania reist? Sechs kulturelle Regeln.

1. Zeit ist ein sehr dehnbarer Begriff

Während man in Deutschland auf jeden Fall pünktlich kommen sollte, ist Zeit hier ein sehr dehnbarer Begriff. Bei Verabredungen mit Tansaniern sollte man nicht davon ausgehen, dass vereinbarte Zeiten auch eingehalten werden. Außer zu offiziellen Terminen kann man eigentlich überall zu spät kommen ohne dass sich jemand darüber beschwert. Gleichzeitig sollte man von keinem erwarten, pünktlich zu sein.

Zusätzlich zu der allgemeinen Verspätung der Tansanier kommt noch der chaotische Verkehr in Dar es Salaam. In der „Rush-hour“ sollte man, je nach Strecke, mindestens eine Stunde einplanen und sollte nicht davon ausgehen, dass man schnell von A nach B kommt.

Autos im Stau, Verkäufer laufen zwischen den Autos und verkaufen ihre Waren
Der Stau in Dar es Salaam zerstört jeden Zeitplan

2. Begrüßungen sind das Wichtigste

Die Swahili-Kultur ist eine Begrüßungskultur. Anders als in Deutschland, begrüßt man die Leute auf der Straße und tauscht sich kurz mit ihnen aus. Man ignoriert keinen. Man begegnet jedem mit Offenheit und Freundlichkeit.

3. Sonderstatus als Weiße/r

Sobald man die Leute „Muzungu!“ rufen hört, weiß man, dass man in Tansania angekommen ist. Dieses Wort bedeutet nämlich „Weiße/r“. Mit einer anderen Hautfarbe fällt man hier leider sehr auf. Man wird von den Menschen anders wahrgenommen und anders behandelt. Für die Einheimischen ist die weiße Hautfarbe ein Zeichen von Reichtum und Wohlstand. Das ist auch der Grund, warum man auf dem Markt meistens höhere Preise bezahlt. Man kann diesem so genannten „positiven Rassismus“ entgegenwirken indem man die Landessprache Swahili lernt und den Menschen mit Offenheit und Ehrlichkeit begegnet. Das ändert zwar nicht zwingend ihre Vorurteile gegenüber „Weißen“, aber man fühlt sich weniger fremd. Trotzdem muss man letztendlich einfach akzeptieren, dass man anders aussieht und deshalb anders behandelt wird.

4. Spontaneität ist alles

Wenn man in Deutschland mündliche Vereinbarungen trifft, stehen diese eigentlich fest. Hier ist das jedoch genau umgekehrt. Man vereinbart zwar Treffen oder plant Unternehmungen, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass diese auch genauso zustande kommen. Die Kultur hier ist einfach so viel flexibler und spontaner als in Deutschland. Ein Grundsatz gilt hier: Es kommt nichts so, wie man es plant und man verbringt oft einen großen Teil seiner Zeit mit warten.

5. Konservativer Kleidungsstil

Auch wenn es das ganze Jahr über heiß ist, kleiden sich die Tansanier hier eher bedeckt. Fast keiner trägt kurze Hosen oder knappe Kleider. Mindestens der Oberschenkel muss bedeckt sein, am besten sogar das Knie. Je länger desto besser. Große Ausschnitte oder Miniröcke sind also eher tabu. Da man als Weiße/r sowieso schon auffällt, ist es gut, sich zumindest an die Kleiderordnung anzupassen. Das Gute ist: Man kann sich hier bunte Stoffe auf dem Markt kaufen und sich daraus günstig Kleidung schneidern lassen.

Eine Sache, die ich hier unglaublich liebe sind die bunten Stoffe (swahili:?
Bunte Kleider sind ein Muss – natürlich mindestens knielang.

6. Mit den Händen essen ist erwünscht

Während uns schon als Kind beigebracht wird, dass man niemals mit den Händen essen sollte, ist das hier völlig normal. Auch wenn man meistens die Möglichkeit hat, auch mit Besteck zu essen, bevorzugen die Einheimischen die Finger. Das ist zwar am Anfang ungewohnt, aber man lernt schnell die richtige Technik zum Essen und gewöhnt sich daran, kein Besteck zu benutzen.

Zuhause in der Fremde

Auch wenn sich die tansanische Kultur meiner Meinung nach zu 100% von der deutschen unterscheidet, ist es ein unfassbar gutes Gefühl hier zu leben. Man braucht zwar eine Weile, bis man sich an alles gewöhnt hat, aber der Moment in dem das Heimatgefühl einsetzt, ist wirklich unschlagbar. Trau dich! Man kann sich an alles gewöhnen. Ich kenne keinen, der seinen Aufenthalt hier jemals bereut hat.

Ich versuche hier zu lernen, mich nicht mit Menschen zu vergleichen, die es?
Angekommen und Zuhause – man gewöhnt sich an alles

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