10. März 2021
Die Schweiz hat den Ruf, generell ein recht teures Fleckchen Erde zu sein. Zürich gehört außerdem seit letztem Jahr zusammen mit Paris und Hongkong zu den teuersten Städten der Welt. Was es genau bedeutet, in so einer Stadt zu leben, wie man ein wenig sparen kann und wie ich mir diesen Traum finanziere, erfahrt ihr hier.
Die Miete
Jeder benötigt ein Dach über dem Kopf. Mein Dach besteht in dem Fall aus einem 18 Quadratmeter großen WG-Zimmer im nördlichen Kreis von Zürich. Ich zahle dafür 875 Franken (umgerechnet 790 Euro) inklusive Strom, WLAN und Co. Für die Lage (direkt neben einem Wald und doch recht nah am Zentrum) und die Größe entspricht das einem durchschnittlichen Preis in Zürich. Da ich aber wusste, dass mein Unialltag nur aus Homeoffice bestehen wird und ich entsprechend viel Zeit in meinem Zimmer verbringen werde, war es mir wichtig, ein schönes Zimmer zu finden.
Die Lebensmittel
Es gibt zwei bekannte schweizer Supermärkte, die jedoch vergleichsweise teuer sind. Lebensmittel in der Schweiz kosten im Allgemeinen rund das Doppelte wie in Deutschland. Für eine Packung Hähnchenfleisch legt man zum Beispiel gern mal 12 Franken (rund 10 Euro) hin. Mein wöchentliches Budget für Lebensmittel beträgt 100 Franken (90 Euro), damit kann man auch gut und gerne einmal pro Woche etwas Ausgefallenes bestellen, oder wenn die Restaurants wieder öffnen, etwas Neues ausprobieren. Auf meiner Bucketlist für Restaurants in Zürich hat sich nämlich auch schon so einiges angesammelt.
Die Mobilität
Im Gegensatz zu meiner deutschen Hochschule, gibt es in Zürich kein Studententicket für Bus und Bahn. Ich habe mir daher ein Abo für junge Menschen besorgt. Dabei zahle ich 48 Franken (circa 43 Euro) im Monat und kann sämtliche Verkehrsmittel (also auch die Fähren auf dem Zürichsee) im Verbundraum nutzen. Das ist ein ziemlich fairer Preis, zumal der ÖPNV in Zürich nahezu mustergültig funktioniert.
Die Freizeitmöglichkeiten
… sind leider aktuell noch begrenzt. Aber hier die gute Nachricht für alle, die an den obigen Preisen vielleicht etwas verzweifelt sind: Spazieren ist auch in der Schweiz kostenlos!
Für Museen und Clubs muss man dagegen etwas tiefer in die Tasche greifen, als man es vielleicht aus Deutschland gewohnt ist. Einmal das Landesmuseum von innen zu sehen kostet beispielsweise 10 Franken (9 Euro). Das Lindtmuseum verlangt für Studierende 13 Franken (knapp 12 Euro).
Bei den Clubs wird es dann schon etwas teurer. Sollten diese wieder öffnen, zahlt der partywütige Student um die 20-30 Franken. Das hängt aber stark davon ab, zu welchem Tag man in den „Ausgang“ (schweizerdeutsch für „Feiern gehen“) geht und wie angesagt der Club sein soll. Achtung: Des Öfteren gibt es Einlass erst ab 21 oder 23 Jahren.
Fazit
Die obige Aufzählung sollte einen kleinen Überblick über die größten und wichtigsten Ausgaben verschaffen. Was noch an Zusatzkosten dazu kommt, ist sehr individuell, weshalb ich hier nicht näher darauf eingehen möchte und sich definitiv ändern würde, wenn es keine Pandemie gäbe.
Und wie finanziere ich mir das nun?
Ich möchte mich nicht ganz gläsern machen, aber vielleicht ein bisschen Transparenz schaffen und zeigen, dass man sich den Traum „Auslandssemester in der Schweiz“ sehr wohl finanzieren kann.
Zum einen habe ich neben dem Studium wann immer möglich gearbeitet, zum anderen habe ich wie ich hier geschrieben habe, ein Stipendium in Höhe von 2.200 Franken (rund 1.980 Euro) von der Schweiz erhalten. Ein wenig Glück hatte ich, dass ich auch hier in Zürich relativ unkompliziert einen Nebenjob gefunden habe. Für einen durchschnittlichen Nebenjob könnt ihr in Zürich übrigens mit 20 bis 30 Franken (circa 18 – 27 Euro) pro Stunde rechnen!