18. Januar 2024
Es ist kaum zu glauben, wie schnell die letzten Monate vergangen sind. Voller Erwartungen und Vorfreude bin ich Anfang August 2023 in den Flieger gestiegen. Nun bin ich zurück in Deutschland und möchte im heutigen Blog Bilanz über meine Zeit in Kanada ziehen.
Ich wollte unbedingt noch während meines Bachelorstudiums ins Ausland, da ich mich nach einer Veränderung gesehnt habe. Meine Mission für Calgary war es, herauszufinden, ob die Chemie in Kanada stimmt. Ist mir das gelungen?
Meine Mission
Neben zwei weiteren Kursen habe ich in Kanada einen Chemiekurs belegt. An das andere Unisystem habe ich mich relativ schnell gewöhnt. Vor allem die kleineren Gruppengrößen, der persönlichere Kontakt zu den Dozierenden und die Zusammensetzung der Endnote aus verschiedenen Teilnoten haben zu einem gesünderen Lernverhalten meinerseits geführt. Zwar gab es mehr während des Semesters zu erledigen, dafür hatte ich dann aber auch eine entspanntere Klausurenphase. Und obwohl ich zuerst Respekt vor dem Chemiestudium auf Englisch hatte, kam ich gut zurecht. Das liegt auch an den sehr verständnisvollen Dozierenden und Lerngruppen, die ich mit meinen kanadischen Komiliton:innen gebildet habe. Die Chemie stimmt also im Bezug auf die Uni zumindest schon mal.
Darüber hinaus hat Kanada aber noch so viel mehr zu bieten! Das Schulsystem habe ich beispielsweise schon in einem früheren Blogbeitrag behandelt, davon kann das Deutsche noch viel lernen! Und auch in der Freizeit gibt es in und um Calgary – insbesondere durch die Lage in der Nähe der Rocky Mountains – viel zu sehen. Auch darüber habe ich bereits einen Blogbeitrag verfasst. Ich habe mich total in die Natur Kanadas verliebt und möchte definitiv noch mal zurück, um mehr von diesem wunderschönen Land zu sehen. Alles in allem hat die Chemie somit für mich definitiv gestimmt.
Was nehme ich sonst noch mit?
Von anderen Kulturen lernen
Durch den intensiven Kontakt zu Menschen aus aller Welt habe ich Dinge gelernt, die ich vorher gar nicht auf dem Radar hatte. Wie wie wird eigentlich Weihnachten in Mexiko gefeiert? Wie lebt es sich im Süden von Spanien? Wie funktioniert Schule in Norwegen? Der hautnahe Austausch mit meinen internationalen Kommiliton:innen war deswegen sehr spannend und lehrreich! Und auch von den Kanadier:innen habe ich viel gelernt. Schnell ist mir ihre freundliche und aufgeschlossene Art aufgefallen, die mir das ein oder andere Mal den Tag verschönert hat.
Das Gefühl, der „Andere“ zu sein
In Kanada war ich es, der sich in ein neues System integrieren musste. Und obwohl ich in Englisch ziemlich fit bin, war es auch mal spannend, monatelang kaum in seiner Muttersprache zu sprechen. Diese Erfahrung wird mir dabei helfen, mich in meine zukünftigen heterogenen Schüler:innen mit den verschiedensten Hintergründen hineinversetzen zu können.
Selbstbewusstsein
Das gewohnte Umfeld zu verlassen und ins Ausland zu gehen war für mich ein Schritt aus meiner Komfortzone. Neben der Planung der Reise, der Bürokratie und der Finanzierung machte ich mir auch Sorgen, wie und ob ich Freunde finden würde und ob ich generell zurechtkommen würde. Der Schritt aus der Komfortzone hat sich aber definitiv gelohnt und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Denn ich habe mein Semester nicht nur im Hinblick auf die Uni erfolgreich abgeschlossen, sondern ich bin auch ohne Planungspannen und mit tollen Freundschaften zurück nach Deutschland gekommen. Darauf kann ich stolz sein!
Freunde aus aller Welt
Ich bin unfassbar dankbar für die Menschen, die ich während meiner Zeit in Kanada kennen- und lieben gelernt habe. Durch das gemeinsame Zusammenleben auf dem Campus haben wir intensive Freundschaften geknüpft, die ich hoffentlich auch weit über Kanada hinaus mitnehmen werde. Marta aus Sevilla hat mich zum Beispiel schon in Köln besucht und Vero aus Peru möchte ich auf jeden Fall auch schnell wiedersehen!
Den Drang nach mehr Abenteuer
Durch meine Zeit in Kanada habe ich ein Verlangen nach weiteren Auslandsaufenthalten entwickelt. Ein Auslandssemester und/oder Praktikum an einer deutschen Schule im Ausland möchte ich während meines Masterstudiums jedenfalls unbedingt machen. Die Erfahrung in Kanada war einfach zu schön, um es nicht noch einmal zu tun.
Ins Ausland zu gehen war für mich definitiv die beste Entscheidung und eine unvergessliche Zeit. Auch ein Rückschlag, von denen ich in meinem letzten Blogbeitrag berichtet habe, hat daran nichts geändert. Ich würde es definitiv wieder tun! Danke Kanada, das du so gut zu mir warst!
Ich hoffe, dass ich dir genug Einblicke und ein wenig Inspiration für deinen Auslandsaufenthalt geben konnte. Falls du noch Fragen hast, schreib mir gerne einen Kommentar oder eine Nachricht auf Instagram!
Liebe Grüße
Tim 🙂