30. November 2015
Ganz oben auf meiner Liste für Florenz standen die kleinen Dörfer in der Chianti Region bzw. im Orcia Tal. Diese sind leider nicht an das Streckennetz der italienischen Bahn angebunden. Auto fahren kam für mich auch nicht in Frage, sodass ich am Ende eine Bustour gebucht habe. Eigentlich nicht unbedingt meine bevorzugte Reisemethode. Ein Bus voller Touris, die alle hinter einem wedelnden Fähnchen herlaufen und Fotos aus dem Bus heraus machen – charmant! Trotzdem habe ich nach einer kleinen Internetrecherche einen Touranbieter gefunden, der ein gutes Programm angeboten hat. Siena – Montalcino – Pienza – Montepulciano.
Nachdem alle einen hübschen, blauen Aufkleber des Reiseanbieters auf der Brust kleben hatten ging es los nach Siena. Die Stadt ist mindestens genauso schön wie Florenz, aber ein bisschen kleiner. Der Dom der Stadt ist innen wie außen beeindruckend anzusehen und auch die Piazza del Campo sieht man nicht alle Tage. Mein Tipp: Osteria il Vinaio di bobbe e davide! Ein kulinarischer Traum! Besonders der Antipastiteller!
Danach ging es dann Richtung Montalcino. Zuerst zur Weinprobe und dann in die Stadt. Der „Brunello di Montalcino“ ist einer der teuersten und edelsten Weine des Landes (hat mir allerdings nicht so sehr geschmeckt) und wird nur in der Region mit ganz besonderen Trauben hergestellt. Nach vier Gläsern Wein ging es dann (mit einem kleinen Schwipps) weiter nach Montalcino. Das kleine Dorf liegt verschlafen auf einem der vielen Hügel in der Toskana mitten in einer Bilderbuchlandschaft. Durch kleine enge Gassen ging es bergauf und bergab vorbei an bunten Häusern und italienischen Nonnas, welche die Sonne genossen und sich mit ihren Nachbarn unterhielten. Ein Bild wie im Film! Leider hatten wir nur eine knappe Stunde in Montalcino, dann ging es bereits weiter nach Pienza.
Auf dem Weg nach Pienza fuhr der Bus durch das wunderschöne Orciatal, welches schon das ein oder andere Mal als Filmset diente. Russell Crowe war hier beispielsweise als Gladiator unterwegs. Pienza ist noch ein Stück kleiner als Montalcino und noch ein Stück schöner, finde ich. Pünktlich zum Sonnenuntergang saß ich mit Blick auf die Weinberge bei einem Caffe und einem Stück Panforte auf der Terrasse eines Cafes. Ein echter Glücksmoment! (Auch Naturbanausen wird diese Aussicht umhauen!)
Zum Abschluss ging es noch nach Montepulciano, wo eine weitere Weinprobe anstand. Ich habe hier allerdings ausgesetzt. Die 4 Gläser der ersten Probe waren genug für einen Tag. In der Stadt wurden bereits die ersten Weihnachtsmarktvorbereitungen getroffen und alles war gemütlich und sehr schön beleuchtet. Nach einem kleinen Bummel durch die Stadt ging es dann zufrieden und müde zurück nach Florenz.