23. Oktober 2019
Zukunftsängste, Verpflichtungen und Leistungsdruck? Jeder kennt die üblichen Plagegeister, die uns im Alltag hin und wieder heimsuchen. Ein Grund mehr, mal den Kopf frei zu machen und Dingen einfach mal den Lauf zu lassen. Mit der Masterarbeit im Nacken ging es deshalb für mich nach Bali. Heute erfahrt ihr, ob mich der Druck einholt und wie mein Alltag hier aussieht.
Natürlich macht gerade ein Auslandssemester am anderen Ende der Welt aus, dass hier jeder Tag anders ist. Tage, an denen ich die Insel erkunde unterscheiden sich stark von meinem Alltag auf Bali. Aber vielleicht ist das gerade schön, nicht wie im Urlaub von einer Sehenswürdigkeit zur Nächsten zu rennen um soviel wie möglich zu erleben. Ein Auslandssemester hat eben den Vorteil, dass man in dieser paradiesischen Umgebung auch mal ankommen und Erlebnisse in Ruhe verarbeiten darf.
07:00 Uhr Raus aus den Federn
Ihr könnt mir ruhig glauben, dem Klingelton meines Weckers gegenüber habe ich die gleiche Abneigung wie zu Hause in Deutschland. Der nervt, egal, wie schön die Umgebung sein mag. Da ich 30 Minuten Fahrt zur Uni vor mir habe und keine Lust habe, mich zu stressen, klingelt es bei mir deshalb schon relativ früh.
Auch wenn die Uni vielleicht nicht den größten Leistungsstandard hat, wird besonders auf Etikette geachtet. Lange Hose, geschlossene Schuhe und Poloshirt müssen schon sein.
Gegen 8 Uhr schwinge ich mich auf meinen Roller und kämpfe mich in den morgendlichen Verkehr. Kämpfen trifft es dabei sehr gut, da zur Rush Hour hunderte Roller die Straßen verstopfen. Anfangs war das extrem befremdlich und ich hatte permanent Angst, einen Unfall zu bauen. Dass ich hier so schnell eine gewisse Leichtigkeit entwickelt hatte, wundert mich selber. Eine bis zwei knappe Situationen am Tag sind aber locker drin. Indonesiens Verkehr gehört zwar zu den gefährlichsten der Welt, aber mit einem Lächeln und einer Hupe kommt man schon recht weit.
In der Uni angekommen führt der erste Weg direkt ins Campus Café. Hier finden sich meistens die GoBali Studenten zusammen und gehen dann nach und nach in die Vorlesungen.
12 Uhr endlich nach Hause
Nach einem lehrreichen und erschöpfenden Unitag geht es die 30 Minuten zurück zur Villa. Meistens treffe ich meinen Mitbewohner noch zu einem entspannten Brunch in unserem Lieblingslokal um die Ecke.
Kurz ausgeruht und weiter geht’s an den Strand. Ich hatte gar nicht geplant, surfen zu lernen, aber mittlerweile macht es mir unglaublich viel Spaß. Für knapp drei Euro kann man fürzwei2 Stunden ein Surfbrett und einen Arak bekommen.
Auf Bali geht die Sonne schon um 18 Uhr unter. Die Sonnenuntergänge auf der Insel sind wunderschön und dementsprechend ist auch der Strand überfüllt mit Menschen. Den besten Ausblick habe ich natürlich direkt vom Surfbrett. Es ist einfach überwältigend, wenn das ganze Meer in rote Farbe getaucht wird, ich auf dem Surfbrett sitze und auf die nächste Welle warte.
18:30 Uhr Burger, Sushi oder doch Mexikanisch?
Der Vorteil am Tourismus ist das unerschöpfliche Angebot an geilem Essen. Mittlerweile sind wir eingefahren und habe für fast jeden Wochentag eine andere Tradition. Dienstags ins Strawberryfields und die besten Burger mit Pommes vernichten gehört dabei zu meinen liebsten.
21 Uhr Wo gehts heute hin? Sandbar!
Morgen wieder um 7 aufstehen, was gibt es Besseres als am Abend vorher noch was trinken zu gehen? Diesen Fehler machen wir hier viel zu häufig, aber meistens lohnt es sich.