23. Juli 2017
Die ersten Begegnungen mit einer neuen Uni und den Mitstudenten sind wohl immer sehr aufregend. Das Programm der Einführungswoche an einer privaten Universität Kolumbiens ist jedoch nochmal auf einem anderen Level.
Tag 1: Empfangskomitee mit Jesus
Als ich mit einigen Freunden an der Universidad del Norteankam, wurden wir von einem riesigen Empfangskomitee begrüßt. Jeder musste sich vorstellen, es wurde gefilmt und alle jubelten. In einer Sporthalle fand dann die Begrüßungszeremonie statt. Jesus, der Präsident der Universität, hielt eine kurze Rede und auch einige Studenten erzählten uns etwas. Was uns da alles erzählt wurde, weiß ich nicht, war halt alles auf Spanisch…
Das Highlight dieser Begrüßung waren jedoch die Tanzeinlagen. Die Uni hat über zehn Tanzgruppen und drei von ihnen zeigten uns ihr Können. Dabei beeindruckten sie sowohl durch ihren Hüftschwung als auch durch ihre Outfits.
Nicht nur gucken, selber machen!
In kleinen Grüppchen wurden wir in Klassenräume gebracht. Dort empfangen uns unsere Buddies, die den Raum abdunkelten und bekannte Latinomusik abspielten. Während alle Mädels alle auf ihren Plätzen sitzenbleiben durften, wurden einige männliche Austauschstudenten nach vorne geholt. Sie durften (oder eher mussten) den Tanzanweisungen der Buddies folgen und lernten somit schon am ersten Tag einige Tanzschritte. Und so offenbarte sich schon am ersten Tag, wer das Salsabein schwingen kann und wer nicht. Sich so bewegen die Sambatänzerinnen konnte jedoch keiner.
Anschließend mussten sowohl alle Internationals als auch Erstis ihr sportliches Können unter Beweis stellen. Bei 39°C durften wir auf dem Sportplatz verschiedene Aufgaben bewältigen. An sich sehr süß organisiert, bei den Temperaturen jedoch unerträglich. Allerdings bekam jeder eine Kappe geschenkt und auch Snacks und ausreichend Getränke wurden von der Uni gestellt.
Tag 2: Geschenke, Geschenke, Geschenke!
Leider bestand der zweite Tag der O-Woche aus viel Warterei und nur einigen praktischen Infos zur Universität und zu Kolumbien. Wahrscheinlich sollten die jeweils mindestens stündlichen Wartezeiten auf den nächsten Beitrag uns schon einmal an die kolumbianischen Verhältnisse gewöhnen..
Dieser Tag war zwar nicht sehr spannend, doch wir erhielten erneut mehrere Geschenke. Eine Tasche, Snacks, hochwertige Collegeblöcke und Essensgutscheine sorgten somit für Freude bei den Studenten.
Tag 3: Sightseeing mit Entspannungsprogramm
Am letzten Tag der Einführungswoche stand eine Stadttour auf dem Plan. Dafür wurden extra Busse angemietet, die alle Internationals zu den Sehenswürdigkeiten fuhren. Allerdings hat Barranquilla nicht allzu viele Attraktionen zu bieten. So besuchten wir eine Bibiliothek, eine Eventhalle mit Blick auf den Rio Magdalena und das Kulturzentrum.
Doch das Highlight stellte eindeutig der letzte Stop dar (obwohl wir dafür raus aus Barranquilla nach Puerto Colombia fahren mussten). Auf Kosten der Uni durften wir an einem privaten Strand unseren Nachmittag verbringen. Während sich die Einen also bei einem kühlen Bierchen erholten, übten sich die Anderen auf ausgeliehenen Surfboards. So lassen sich die Temperaturen doch schon eher aushalten.
Fazit
Trotz der vielen Warterei war es eine super Woche! Ich habe durch die vielen Geschenke und die kostspieligen Aufwendungen (wie die angemieteten Busse oder das Kamerateam am Empfang) gemerkt, dass ich an einer privaten Hochschule bin. Doch keinesfalls hatte ich den Eindruck, dass sich hier jemand für etwas besseres hält. Alle waren jederzeit freundlich und hilfsbereit und haben uns so eine unvergessliche Woche bereitet. Wer kann schon behaupten in seiner Einführungswoche in den Genuss einer Sambashow gekommen und am Strand gewesen zu sein?!