29. November 2021
Eishockey ist in Tschechien einer der beliebtesten Sportarten, und wir haben uns das Finale der Uni-Liga angeschaut!
Ich und Eishockey
Über meine E-Mail Adresse von der Karlsuniversität ist eine Nachricht zu dem Finale der universitären Eishockey-Mannschaften in Prag hereingeflattert, die ich im ersten Moment ignoriert hatte. Eishockey war nicht so wirklich meins und ich hatte nicht vor zu gehen, bis eine Kommilitonin mich gefragt hat, ob ich denn mitkommen würde. Und seien wir mal ganz ehrlich: mir ist auf die Schnelle keine gute Ausrede eingefallen. Also wurden Karten gekauft (für meine Mitbewohnerin natürlich auch) und tatsächlich waren wir am Tag der Spiele auch nur semi motiviert. Es wird hier aktuell gegen 16:15 Uhr dunkel und wir hatten gar keine Lust nochmal draußen in die Kälte zu gehen, nur um dann nochmal in einem kalten Eisring zu sitzen. Denn die Karlsuniversität hat erst um 19:00 Uhr gespielt. Aber was waren wir froh, dass wir doch gegangen sind! Das Hauptargument, dass mich letztendlich überzeugt hat, war dass ich nicht sicher war, wann ich nochmal die Möglichkeit haben werde, so ein großes Sportereignis mitzuverfolgen und meine Universität anfeuern zu können.
Erstmal zum Spiel: Es sind vier Prager Universitäten gegeneinander angetreten: meine Universität, die Karlsuniversität Prag bzw. Univerzita Karlova (UK), die Tschechische Technische Universität Prag bzw. České vysoké učení technické v Praze (CVUT), die Tschechische Agraruniversität Prag bzw. Česká zemědělská univerzita v Praze (ČZU), und die Wirtschaftsuniversität Prag bzw. Vysoká škola ekonomická v Praze (VŠE). Jede der Unis hat eine bestimmte Farbe, so ist meine Universität UK rot, CVUT dunkelblau, ČZU grün und VŠE weiß.
Kalte Halle, heiße Stimmung
Die Stimmung war absolut ausgelassen, die Eishockeyhalle war proppenvoll und jede Universität hatte ihren eigenen Block mit Fanmeile, wo wir uns mit den Farben eindeckten und natürlich gab es auch Bier- und Essensstände. Wir sind übrigens auch nur mit Impfnachweis bzw. Schnelltest in die Halle gelassen worden.
Das Halbfinale und das Finale wurde ausgespielt und wir haben uns alle Spiele angeguckt. Es hat total viel Spaß gemacht, über die Lautsprecher wurden gängige Popsongs gespielt, die die Laune richtig angekurbelt haben. Universitärer Mannschaftssport scheint in Deutschland nicht so beliebt zu sein wie zum Beispiel hier, denn hier hat jeder mit voller Überzeugung seine Universität lautstark unterstützt. Auch so eine Rivalität zwischen den Universitäten in einer Stadt war mir bisher weitestgehend unbekannt, das hatte ich nur einmal in Südkorea bei einem Baseballspiel zwischen der Korea University und Yonsei University gesehen gehabt. (Wenn ihr mehr Interesse an einem Auslandssemester in Südkorea habt, dann schaut doch mal bei Nina vorbei!) Erst gegen Mitternacht haben wir uns auf den Heimweg gemacht und wir waren zugegebenermaßen leicht verfroren, da es in der Halle echt kalt war und haben uns zum Trost auf dem Heimweg noch Burger geholt. Wir hatten sehr viel Spaß, und ich bin sehr dankbar in den Einblick in das soziale Leben und der Freizeitaktivitäten an der Karlsuniversität Prag!
Fazit der Geschichte: Für neue Dinge offen sein, besonders im Auslandssemester!