17. Februar 2025
Von Filmprojekten und Radioproduktionen bis hin zu einem kleinen Unfall – mein Auslandssemester hatte so einiges zu bieten. Trotz Herausforderungen ich am Ende sagen: Es hat sich gelohnt!
Ende Januar begann unser Studium in Portugal immer ernster zu werden. So langsam rückten die ersten Projektpräsentation und Abgabetermine näher. Meine Freunde Šarunas, Gaudija und ich wussten: wir mussten uns für unser Filmprojekt „Atlantic Living“ noch mal richtig reinhängen. Dieses Projekt haben wir für unser Modul Documentary erstellt. Es handelt sich um eine Dokumentation über das Leben am Atlantik aus der Sicht der ERASMUS-Studentin Gaudija aus Litauen. Was uns noch fehlte, waren noch mehr Interviews mit interessanten Ansprechpartnern. Am Anfang des Monats hatten wir bereits viele Unternehmer, Verkäufer und auch die Marine angeschrieben. Das Problem: Viele von diesen Leuten konnten nicht auf Englisch mit uns sprechen.
Zum Glück sind wir auf einen sympathischen Geschäftsmann gestoßen: Miguel Oliveira. Er betreibt im Hafen von Póvoa de Varzim ein Hausboot namens „Floating Experience“, das Touristen als außergewöhnliche Unterkunft mieten können. Mit ihm hatten wir ein spannendes Gespräch – er gab uns interessante Einblicke in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben im Norden Portugals. Später trafen wir noch einen weiteren Bootsbesitzer, der uns Fragen zum Atlantik und den klimatischen Veränderungen beantwortete. Damit war der letzte Drehtermin im Kasten.
Die letzten Schritte vor der Abgabe
Dann ging es direkt in die Postproduktion, denn schon bald stand die Präsentation unseres Projekts und des ersten Entwurfs vor der Klasse an. Den Großteil des Filmens und der Nachbearbeitung habe ich übernommen, aber wir haben trotzdem eng als Team zusammengearbeitet. An den Abenden vor unseren Abgaben haben wir uns verabredet, zusammen gekocht und an unseren Projekten gefeilt.
Unser Professor war sichtlich beeindruckt von unserem Rohschnitt, hatte aber auch einige Verbesserungsvorschläge. Die größte Herausforderung bestand darin, eine kohärente und logische Storyline zu entwickeln. Letztendlich fanden wir die Lösung in gut platzierten Voice-Overs von Gaudija – damit konnten wir die Erzählstruktur abrunden und eine stimmige, ansprechende Dokumentation abliefern
Nach unserem Filmprojekt wartete schon die nächste kreative Herausforderung auf uns. Für das Modul „Audio Design“ mussten wir ein Portfolio erstellen, das unsere Lernfortschritte über das Semester hinweg zusammenfasste. Doch unser Dozent Filipe hatte noch mehr für uns geplant: Neben der Portfolioarbeit sollten wir auch eine Podcast-Episode und eine Radio-Show produzieren. In der Radio-Show übernahm ich die Moderation und sprach mit Baba Virtaliotas – besser bekannt als mein Freund Šarunas, ein leidenschaftlicher Drum’n’Bass-DJ. Wir haben das Ganze im Stil eines klassischen Radioprogramms aufgezogen und das Projekt anschließend in Adobe Audition bearbeitet.
Podcast, Radio-Show und T-Rex Sound
Außerdem stellte uns unser Dozent Filipe eine besondere Aufgabe: Wir sollten einen Ausschnitt aus Jurassic Park neu vertonen – genauer gesagt, den markanten T-Rex-Schrei. Dafür habe ich mit verschiedenen Soundfiles aus Artist experimentiert, Filter eingesetzt und mit dem Pitch gearbeitet, bis der Klang genau passte. Am Ende war ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Neben all dem Unistress versuche ich, beim Parkour-Training am Strand einen Ausgleich zu finden. Doch an einem Vormittag lief es nicht ganz nach Plan – ich bin unglücklich umgeknickt und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Zwar war mir schnell klar, dass nichts gebrochen war, aber zur Sicherheit ließ ich meinen Fuß am nächsten Tag im Krankenhaus röntgen. Die gute Nachricht: Kein Bruch. Die schlechte: Eine heftige Schwellung und ein Bluterguss. Also hieß es erst mal Fuß hochlegen und kühlen.
Glück im Unglück
Weil der Schmerz nicht nachließ, bin ich am nächsten Tag in eine andere Klinik für einen Ultraschall. Die Diagnose war dann doch ernüchternd – ein Außenbandriss. Damit wurde die Schlussphase meines Auslandssemesters komplizierter als gedacht. Plötzlich war ich auf Taxis angewiesen und in meiner Mobilität stark eingeschränkt. Zum Glück fand ich schnell eine Physiotherapiepraxis, die mich ohne lange Wartezeit aufnahm. Während ich diesen Text schreibe, habe ich schon einige Sitzungen hinter mir und kann wieder normal laufen. Trotzdem bedeutete die Verletzung das vorzeitige Aus für mein Parkour-Training in Portugal.
Ich kann mit solchen Rückschlägen eigentlich ganz gut umgehen und bin froh, dass es nicht schlimmer gekommen ist. Trotzdem war es frustrierend, einige Trainingspläne aufgeben zu müssen.
Aber jetzt heißt es, Ende gut, alles gut, denn mittlerweile haben wir bereits alle unsere Noten von den Dozenten erhalten. Die Ergebnisse sind gut und ich kann mit Stolz sagen, dass ich alle Module meines Auslandssemesters erfolgreich bestanden habe.