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Auf ins Abenteuer Erasmus+: Der Weg durchs Bürokratiechaos


Ein Auslandssemester oder -jahr steht ja auf der Wunschliste von vielen Studierenden, wenn die Bewerbung nur nicht so kompliziert und früh wäre. Ein Erasmus+-Austausch beginnt nämlich nicht erst mit dem hektischen Kofferpacken, sondern ungefähr ein Jahr vorher mit der Bewerbung. Da die Bewerbungsdeadlines an vielen Unis nahen und, damit ihr euch das besser vorstellen und euch besser vorbereiten könnt, habe ich hier einmal die wichtigsten Teile meiner Bewerbung zusammengefasst.

Von A wie Ankara bis Z wie Zürich – Wohin soll es gehen?

Fragt bei den Betreuern eurer Studiengänge oder im International Office eurer Universität nach, welche Erasmus+-Kooperationen für euer Studienfach bestehen. Bei mir hat das die Auswahl schon deutlich eingeschränkt. Mathematiker*innen der TU Berlin können hier die verfügbaren Kooperationen sehen. Ich habe in diesem Beitrag erzählt, warum ich mich für Delft entschieden habe. Natürlich solltet ihr eure eigenen Vorlieben und Sprachkenntnisse bei der Auswahl beachten.

1001 Formulare

Wenn ihr euch für eine Uni entschieden habt, steht die Bewerbung an. Beim ersten Blick auf die Bewerbungsunterlagen, wird man erst einmal verunsichert: So viele Unterlagen? Das ist ja kaum zu schaffen, oder? – Keine Angst, es ist machbar! Manche Unterlagen, wie ein Motivationsschreiben brauchen zwar Zeit, denn sie sollen schließlich gut werden, aber man weiß zumindest, was man da machen muss. Andere Unterlagen, wie einen Lebenslauf und Kopien von Zeugnissen, hat man auch meistens schon. Anders sieht es bei Sprachgutachten und Learning Agreements aus. Für die Bewerbung müsst ihr meist Sprachkenntnisse in der Unterrichtssprache nachweisen. Für Delft brauchte ich also einen Englischnachweis. Ich habe einen TOEFL-Test gemacht, der ist aber in der Regel nicht nötig. Meist reicht ein Sprachgutachten ausgestellt von eurer eigenen Uni. Fragt dort einfach mal nach!

Hilfe, was ist denn ein Learning Agreement?

Für die Erasmus+ Bewerbung müsst ihr ein Learning Agreement abgeben. Zumindest für mich, war es der komplizierteste und aufwendigste Teil der Bewerbung. Ihr müsst im Learning Agreement die Kurse auflisten, die ihr im Ausland machen wollt. Kein leichtes Unterfangen, wenn die Partnerunis selbst ja noch nicht mal wissen und veröffentlichen, welche Kurse in einem Jahr angeboten werden. Ich habe mich am (damals) aktuellen Vorlesungsverzeichnis der TU Delft orientiert. Nachdem ihr Kurse für 30 ECTS gefunden habt, muss das Ganze auch noch vom Prüfungsausschussvorsitzenden eures Studienganges unterschrieben werden. Macht euch aber nicht allzu große Sorgen darum, welche Kurse ihr dort angebt, solange sie zu eurem Studiengang passen. Denkt nur daran das Original des Learning Agreements zu behalten, es muss auch von der Partneruni unterschrieben werden. Ich habe nach meiner Ankunft komplett andere Kurse gewählt, als ich angegeben hatte. Das war gar kein Problem, nur aufwendig, da ich dann ein komplett neues Learning Agreement plus Unterschriften ausfüllen und abgeben musste.

Ein paar letzte Tipps

Fangt nicht zu spät an. Die Bewerbung ist gut zu bewältigen, wenn man sich damit ein bisschen Zeit lässt. Sie ist vermutlich auch besser, wenn man das Motivationsschreiben nicht in der Nacht vor der Deadline noch schnell schreibt. Und lasst euch auf keinen Fall vom Umfang der Bewerbung verunsichern oder sogar davon abhalten. Der Aufwand und eure Mühe sind es wert, versprochen.

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