studieren weltweit

Ich, Erasmus und Corona


Ich hoffe, euch als kommende Erasmus-Generationen wird das Thema „Corona“ nicht betreffen. Trotzdem möchte ich heute berichten, wie sich der Virus auf mein Studium in Litauen bisher ausgewirkt hat.

Vermutlich hat der Eine oder die Andere schon meinen früheren Instagram-Beitrag gesehen, in dem ich kurz geschildert habe, was mir bislang widerfahren ist. Ich weiß noch genau, wie am Tag meiner Abreise nach Litauen die erste Meldung, dass nun auch in Deutschland das Virus angekommen sei, viral ging. Damals hat sich aber noch niemand unsicher gefühlt, wenn man am Flughafen mal niesen oder husten musste.

Auch in meiner Zeit in Kaunas wurde dem Thema nie besonders große Aufmerksamkeit geschenkt. Jeder wusste, es gibt das Virus, aber keiner hat sich weiter betroffen gefühlt. Es kamen auch immer mal wieder Mails von der Universität, in denen wir darüber informiert wurden, wenn Austauschstudierende aus China kommen oder dass wir uns die Hände waschen sollen. Man wurde also gut bemuttert nach dem Motto: „Kind, wasch dir deine Hände!“

Von Panik und Abreise keine Spur

Vor etwa zwei Wochen gab es dann auch den ersten Fall in Litauen und jede Wohnheimküche wurde mit einem Hand-Desinfektionsmittel bestückt. Nach einer weiteren Woche war das Fläschchen allerdings immer noch voll – von Panik und Abreise keine Spur, nur die bösen Witze wurden verschärft.

Am letzten Dienstag sind viele meiner Freunde nach Lappland und ich selber nach Spanien abgereist, um dort meinen Freund zu besuchen, der momentan in Bilbao sein Auslandsemester macht. Der Flughafen war recht leer, einige wenige Menschen trugen Masken, aber die Stimmung war noch recht gelassen. Auch in dem deutlich stärker betroffenen Spanien hat man auf den Straßen noch nichts von dem Virus bemerkt. Das Wetter war ein Traum und die Menschen waren auf den Straßen, in Cafés und am Strand.

Dann diese plötzliche Unruhe …

Donnerstag kam dann die plötzliche Wende, als es hieß, die Schulen und Universitäten werden geschlossen. Eine plötzliche Unruhe ging durch die Menschen, die anfingen die Regale im Supermarkt leerzukaufen und engen Kontakt auf der Straße zu vermeiden. Die belgische Mitbewohnerin meines Freundes in Bilbao wurde von ihrer Universität nach Hause geordert. Am Samstagabend sollte der spanische Ministerpräsident Sánchez verkünden, wie es nun weiter geht. Da schon am Tag zuvor nach einer Ansprache unmittelbar die Grenzen einer baskischen Region geschlossen wurden, wurde auch gemunkelt, dass nun das gesamte Baskenland abgeriegelt wird. Auf unbestimmte Zeit in Spanien festsitzen, das wollten wir nicht. Auch die deutsche Mitbewohnerin meines Freundes hatte beschlossen, kurzfristig abzureisen und so kam es also auch, dass wir nach Barcelona und am nächsten Tag dann zurück nach Deutschland geflogen sind. Diesmal waren die Flughäfen leer, die meisten Menschen maskiert und fast alle Flüge hatten Verspätungen oder sind ausgefallen.

Leere Sicherheitskontrolle am Flughafen in Bilbao
Leere Sicherheitskontrolle am Flughafen Bilbao.

Die Sache mit dieser Ungewissheit

Es ist komisch nun wieder in Berlin zu sein. Meine Freunde, die in Lappland waren, mussten die Reise auch abbrechen und sind Sonntag Abend, gerade noch rechtzeitig, bevor die litauischen Grenzen geschlossen wurden, zurück nach Kaunas geflogen. Wann ich zurück nach Kaunas kann, ist ungewiss, aber ich hoffe sehr, dass es dazu kommen wird! Auch aus Litauen sind einige meiner Freunde abgereist und inzwischen bekomme ich Nachrichten aus den WhatsApp-Gruppen, dass die Desinfektionsmittel aus den Küchen entwendet werden. Ich verstehe total, dass die ganze Situation Panik verbreiten kann, aber gerade daher ist es jetzt umso wichtiger zusammenzuhalten und ruhig zu bleiben.

Ich hoffe euch und euren Liebsten geht es gut und dass ihr die Zeit nutzt, etwas zu tun, was ihr schon immer mal machen wolltet. Ich lerne französisch und mache jeden Tag eine Stunde Sport. Auch ein altes Puzzle mit 1.500 Teilen habe ich mal aus dem Schrank gekramt und lasse damit eine meiner alten Lieblingsbeschäftigungen wieder aufleben.

Bleibt gesund und bleibt, so gut es geht zuhause, damit wir alle die Krise schnell überstehen!

Kommentare
  1. Alex

    20. März 2020

    Interessante Darstellung, wie die Dinge sich (so schnell) entwickelt haben – aus mehreren Perspektiven in Europa. Danke!

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