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Zurück in Toulouse: das Frankreichabenteuer geht weiter


Zwei Monate lang habe ich darauf gewartet und jetzt war es plötzlich soweit: Meine lang ersehnte Rückreise nach Toulouse stand vor der Tür, und mit ihr die Hoffnung, mein Erasmusjahr und meinen französischen Sommer doch noch erleben zu dürfen.

 Mit vollgepackten Koffern, erfüllt von Aufregung und ausgestattet mit allen möglichen Dokumenten ging es am 12. Mai für mich zurück nach Toulouse. Zusammen mit einer Freundin haben wir ganz in der Früh einen Zug über Paris nach Toulouse genommen. Wir waren gespannt, ob mit der Einreise alles klappen würde, wurden aber tatsächlich auf der ganzen Reise nicht ein einziges Mal nach unseren Papieren oder einem Reisegrund gefragt.

Am Bahnhof wurde ich freudestrahlend von meinen Mitbewohnern abgeholt, und es ist wunderbar, sie wieder zu haben. Anfangs dachte ich, dass ich nach zwei Monaten in Deutschland mein ganzes Französisch bestimmt wieder vergessen haben würde. Glücklicherweise war es aber nur am ersten Tag ein wenig holprig, und ich habe das Gefühl, jetzt nach paar Tagen wieder bei meinem alten Stand angekommen zu sein.

Vor allem aber ist es schön, die ganzen Erasmusleute wieder zu sehen, die entweder die ganze Zeit über hier waren oder nach und nach wieder in Toulouse eintrudeln. Die Uni hat zwar noch zu, trotzdem gibt es für uns aber die Möglichkeit unser Erasmusjahr abzuschließen, sich voneinander zu verabschieden und noch die Dinge zu machen, die man unbedingt noch machen wollte.

Es gibt auch noch ein paar weitere Dinge, die mich seit meiner Rückkehr besonders glücklich machen. Dazu zählt auf jeden Fall meine Lieblingsbäckerei, bei der ich mir morgens oft ein Croissant oder ein Baguette hole.

Die typischen südfranzösischen Supermärkte, die ihr Obst und Gemüse draußen auf den Bürgersteigen ausgestellt haben und die mit dem beginnenden Sommer immer mehr leckeres Obst anbieten.

Und vor allem der Feigenbaum vor meinem Haus, der langsam anfängt, Früchte zu tragen und bei dem ich es nicht abwarten kann, dass die Feigen endlich reif werden.

Feigenbaum

Es ist ein wenig seltsam, aber gleichzeitig auch wunderschön, wieder hier zu sein. Seit ich da bin, ist die Ausgangssperre in Frankreich beendet und eigentlich fühlt sich alles ganz normal an. Bars und Cafés haben die nächsten zwei Wochen zwar noch geschlossen, aber die Sonne scheint, die Leute sind draußen und essen ein Eis, und man trifft sich mit Freunden an der Garonne auf ein Glas Wein. Dadurch wirken die letzten beiden Monate daheim plötzlich unreal und wie eine kleine Blase, die sich in mein Erasmusjahr geschlichen hat.

Wie genau es weiter geht und wie lange ich bleibe, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen. Jetzt bin ich aber erst mal sehr glücklich, wieder in Toulouse zu sein und doch noch meinen französischen Sommer erleben zu können.

À bientôt!

Clara

Kommentare
  1. FrankSchmidt

    25. Mai 2020

    wie ich gerne reise! Ich warte unglaublich auf das Ende der Quarantäne. Gleich nachdem ich nach Europa gereist bin und vielleicht nach Amerika geflogen bin, habe ich dank der Tatsache, für die ich Artikel geschrieben habe, genug Geld für solche Reisen gespart

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