8. März 2016
Das Studentenleben kann schon ganz schön anstrengend sein. Da braucht man manchmal einfach eine kurze Auszeit. Spaß beiseite, als Erasmus-Student in der Türkei arbeitet man sich nicht zu Tode, es bleibt zumindest genügend Zeit, um zu reisen. Die besten Reiseziele sollte man sich nach Möglichkeit schon vorher aussuchen.
Organisiert oder lieber auf eigene Faust?
Bereits in meiner Studienzeit hier in Istanbul an der Yeditepe Üniversitesi wurden von diversen Studienorganisationen allerhand Ausflüge angeboten. Ich persönlich war nie ein großer Fan von geleiteten Gruppenreisen, da man meist mit mindestens 30 anderen Studenten unterwegs ist und das eigentliche Reiseerlebnis, die Sehenswürdigkeiten und die Kultur auf der Strecke bleiben. Daher bin ich in den letzten 6 Monaten lieber mit meinen Freunden auf eigene Faust losgezogen.
Fliegen ist in der Türkei oft die günstigste Variante
Ein Auto zu mieten ist in der Türkei deutlich günstiger. Wenn man zusätzlich als Mädchengruppe unterwegs ist und einige blonde Freundinnen an seiner Seite hat, wird der Preis gerne mal deutlich reduziert. Kein Scherz.
Aber auch Bus fahren ist eine günstige Alternative. Je nach Reiseziel sollte man sich gut überlegen, ob es nicht günstiger ist zu fliegen, da die türkischen Billigairlines oft Schnäppchen von bis zu 5 Euro pro Flug anbieten. Geht es an die Suche nach einer geeigneten Unterkunft, lohnt es sich die Fotos des Hotels auf der Website genau in Augenschein zu nehmen und nicht zwingend das günstigste Hotel/Hostel/B&B zu buchen.
Von Badeurlaub bis Weltkulturerbe – die Türkei hat viel zu bieten
Vor Kurzem bin ich mit einer guten Freundin nach Izmir geflogen, um mir von dort aus das Weltkulturerbe in Pamukkale und Ephesus anzuschauen und mit ein bisschen Glück in Kusadasi im Meer baden gehen zu können.
In Izmir haben wir uns am Flughafen ein Auto gemietet und sind nach kurzen Startschwierigkeiten (Werkstatt) mit einer Stunde Verspätung gen Südosten nach Pamukkale gefahren. Dort angekommen waren wir völlig überwältigt von dem tollen Hotel, das wir für einen Spottpreis gebucht hatten. In der Nebensaison unterbieten sich die Hotels oft mit ihren Zimmerpreisen, sodass es sich lohnt im Spätherbst oder im Frühjahr zu fahren, da es in der Türkei auch zu der Zeit schon sehr warm sein kann. Den Freitagnachmittag und den darauf folgenden Tag verbrachten wir zwischen den vielen heißen Thermalquellen und Kalksinterterrassen des Weltkulturerbes in Pamukkale.
Sonntag verbrachten wir den ganzen sonnigen Tag in der antiken griechischen Stadt Ephesus. Obwohl ich die Türkei und Italien schon viel bereist habe und bisher nicht nur ein Amphitheater gesehen habe, hat Ephesus alles in den Schatten gestellt, was ich bisher besichtigt hatte. Die Größe der Stadt und ihre Bauten sind für das damalige Zeitalter schlicht unfassbar. Definitiv einen oder auch mehrere Besuche wert!
Ganz in der Nähe befindet sich auch das Haus der Jungfrau Maria, in dem die Mutter Jesu die letzten Jahre vor ihrem Tod verbracht haben soll. Nicht nur im Christentum als beliebte Pilgerstätte bekannt, auch im Islam als heiliger Wallfahrtsort verehrt, trifft man dort auf Gläubige aus aller Welt. Eine schöne Geste ist es, nach Verlassen des Hauses eine Gebetskerze anzuzünden, seine Wünsche und Gebete an die „Wishing Wall“ zu heften oder sich an der heiligen Quelle unterhalb des Hauses zu waschen.
Tatsächlich ist es im Februar/März an manchen Orten in der Türkei schon so warm (25°C), dass man im Meer baden kann. In Kusadasi und auf dem Weg zurück nach Izmir haben wir deshalb ein paar Stunden am Strand verbracht. Die letzten Stunden vor Abflug zurück nach Istanbul haben wir unseren Trip mit einem ausgiebigen Stadtbummel durch Izmir ausklingen lassen. Nicht nur in Istanbul, auch in Izmir gibt es einige gute Universitäten, die einen Erasmus-Austausch anbieten.
Weitere tolle Reiseziele in der Türkei, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, sind:
- Bodrum oder jeder andere tolle Badeort an der ägäischen Küste. Hierhin sollte man am besten im Herbst oder Frühsommer reisen, da dann die perfekten Badebedingungen herrschen. Ein Muss ist es, einen Tag eine Bootsfahrt entlang der Küste zu machen, bei der in vielen kleinen Buchten Badepausen gemacht werden und Mittagessen und Tee inkludiert sind.
- Kappadokien, wo man bei Sonnenaufgang die Heißluftballons fliegen sehen kann und den ganzen Tag auf Quads über Berg und Tal brettert oder zu Fuß durch Höhlen kraxelt. Die dortigen Felsformationen und Höhlenkomplexe gehören seit 1985 zum Weltkulturerbe und sind für jeden abenteuerlustigen Naturliebhaber ein Erlebnis.
- Antalya und Alanya an der Türkischen Riviera. Hier kann man sich entscheiden zwischen Badeurlaub oder Sightseeing. Besonders sehenswert sind die antiken Städte Perge und Aspendos, die versunkene Stadt Kekova und die Felsengräber von Myra. Bestenfalls verbindet man das eine mit dem anderen und genießt die Türkei in all ihren Facetten!