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Tchau Portugal Es ist kein Abschied für immer


Meine Zeit in Lissabon neigt sich dem Ende zu und bevor ich morgen meine Heimreise antreten werde, blicke ich zurück und lasse die letzten Monate Revue passieren.

Ich stehe in einem Sommerkleid vor meinem vollgepackten Bus
Mein zehnmonatiges Leben in Lissabon passt in diesen Bus und zusammen mit den vielen Erinnerungen fahre ich nun nach Hause.

Letztes Jahr, Ende August habe ich meinen Van gepackt und bin über den Landweg nach Lissabon gereist. Damals war ich voller Vorfreude auf mein neues Abenteuer und nun sind die letzten zehn Monate schneller verflogen, als mir lieb ist. Ich habe auf meinem Weg so viele tolle Menschen kennenlernen dürfen, die ich mittlerweile meine Freunde nennen darf, und sie haben meine Zeit in Lissabon unvergesslich gemacht.

Das verwirrende Gefühl des Abschieds

Mich von meinen Freunden zu verabschieden, fiel mir dieses Mal unglaublich schwer. Denn bald trennen uns wieder mehrere tausend Kilometer und nicht mehr nur drei Metro-Stationen voneinander. Zudem wissen wir alle nicht, wann wir uns wiedersehen werden. Ein Teil meiner Freunde bleibt in Portugal, ein anderer Teil kehrt zurück in die Heimatländer oder zieht noch mal weiter in ein neues Land. Die Umarmungen zum Abschied waren fest und die Versprechen, sich gegenseitig zu besuchen, wo auch immer wir uns auf der Welt befinden werden, waren ehrlich.

Blick durch eine Säulenhalle in Lissabon.
Ich weiß schon jetzt, dass ich starkes Heimweh nach Lissabon verspüren werde.

Bevor ich für mein Sommersemester nach Portugal zurückgekehrt bin, nach einem unfreiwilligen zweimonatigen Heimurlaub aufgrund von Corona, habe ich mich gefragt, ob es Fernweh oder Heimweh ist, das ich verspüre. Ich denke es war eine Mischung. Ich fühle mich in Lissabon zuhause und trotzdem entdecke ich immer wieder Neues in diesem unglaublichen Land. Nun freue ich mich natürlich, nach so langer Zeit zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland zurückzukommen, aber ich weiß, dass ich Lissabon sehr vermissen werde. Denn diese Stadt ist ebenfalls mein Zuhause geworden, mit den vielen kleinen Cafés, Boutiquen, dem Kopfsteinpflaster und den Sonnenuntergängen .

Meine Zeit in Portugal – Ein Rückblick

Nun schaue ich zurück auf meine Zeit in Lissabon und ich möchte zwar nicht jetzt schon sentimental werden, aber ich denke, es lässt sich nicht vermeiden.

Mein Alltag, mein Studium und mein Leben in Lissabon

Wer vielleicht einmal an einen anderen Ort gezogen ist, der hat es vielleicht schon selbst erlebt, diese aufregende Anfangszeit in der man versucht, einen Alltag in einer völlig ungewohnten Umgebung zu schaffen. Nach ungefähr zehn Wochen, es war November 2020, habe ich dann meinen Alltag gefunden und diesen auch über meine Zeit mehr oder weniger beibehalten. Zweimal die Woche habe ich frisches Obst und Gemüse in der Markthalle Mercado de Arroios gekauft, frisches Brot und ab und an eine Zimtschnecke in der angrenzenden Bäckerei. Meinen Weg mit der Metro zur Uni konnte ich irgendwann auch im Halbschlaf finden und meine MitbewohnerInnen und ich veranstalteten fast jede Woche einen WG-Abend gemeinsam, bei dem wir zusammen Gesellschaftsspiele spielten und kochten, auch ein mal traditionell portugiesisch. Zwischendurch habe ich mit meinen Freunden Ausflüge, unter anderem nach Belém, unternommen und die Stadt erkundet.

Das Sommersemester begann zwar in Deutschland, aufgrund des strengeren Lockdowns in Portugal, aber als Mitte April dann wieder Präsenzunterricht angeboten wurde und die Bars wieder öffneten, lernte ich nochmal viele neue Leute kennen. Meine Kurse an der Universidade Católica waren überwiegend spannend und vor allem praktischer orientiert, als meine gewohnten Vorlesungen und Seminare an meiner Heimatuniversität. Durch die vielen Gruppenarbeiten, fiel es mir leicht, meine Mitstudierenden kennenzulernen und darüber haben sich auch enge Freundschaften entwickelt.
Mich hat es überrascht, wie aufgeschlossen die Einheimischen gegenüber den internationalen Studierenden waren und allgemein wie hilfsbereit die Portugiesen auch im Alltag sind. Ich musste mich nie unwohl oder hilflos fühlen, und für diese Sicherheit bin ich sehr dankbar.

Der weiße campervan wird von der untergehenden Sonne angestrahlt.
Mit meinem Bus hatte ich die Möglichkeit durch Portugal zu reisen und so nochmal viel mehr von diesem Land zu erkunden.

Vor allem in meinem zweiten Semester habe ich die Zeit zum surfen und zum reisen nutzen können. Als mein Freund Gianni mich besucht hat, sind wir gemeinsam über Caparica bis nach Coimbra gefahren und mit meiner Freundin Sarah habe ich über das Wochenende einen Ausflug auf die Halbinsel Troia unternommen. Dadurch, dass ich weniger Kurse im Sommer hatte, hatte ich auch mehr Freizeit und konnte es mir deshalb leisten, ein wenig mehr unterwegs zu sein. Zwar habe ich auch meine Bachelorarbeit geschrieben, aber ich habe es mir nicht nehmen lassen so oft wie möglich ans Meer zu fahren und mit dem Surfbrett in die Wellen zu stürzen.

Wenn ich so überlege, ist mein Alltag in Lissabon doch ein ganz anderer als in Deutschland. Nicht nur, weil in Deutschland lange Zeit die Restaurants noch geschlossen waren, während ich in Portugal mit meinen Freunden bereits Abends in einer Bar saß. Sondern auch, weil ich mir in Deutschland nicht die Zeit genommen habe, neue Orte zu entdecken. Dabei habe ich in den letzten zehn Monaten mehr von Portugal sehen dürfen, als gefühlt in all den Jahren in Deutschland. Das ist etwas, das ich mir mit nach Hause nehmen möchte. Mit dem Bus vielleicht für ein Wochenende in die Berge zu fahren oder in den Norden hoch, um auch mein Heimatland zu erkunden.

Nur noch die Kommode und das leere Bett befinden sich in dem am sonsten leeren Zimmer.
So schnell können zehn Monate vorbei sein. Die Schränke sind leer und mein ganzes Hab und Gut befindet sich bereits im Bus.

Auf den Spuren des Fado

Für meine Zeit in Lissabon habe ich mir eine Mission gesetzt: „Auf den Spuren des Fado“ wollte ich Portugal entdecken und erleben, denn der portugiesische Musikstil beschreibt, besser als alles andere, das Lebensgefühl der Portugiesen. Und auch wenn ich kein einziges Mal in einem der typischen Fado-Restaurant war, haben mich die Klänge des Fado doch in meiner Zeit hier begleitet und geprägt. Eines Abends kam noch ein Freund von meinem Mitbewohner João vorbei und zusammen mit den beiden, saßen meine Mitbewohnerin Mar und ich auf unserem kleinen Balkon. Mar spielte auf ihrer Gitarre Fado und wir sangen alle zusammen den portugiesischen Text, der von Liebeskummer und Fernweh erzählte. Die melancholischen Klänge hallten aus unserer dunklen Wohnung durch das offene Fenster in die Nacht hinaus.
Dieser eine Abend beschreibt ein wenig, wie intensiv meine Zeit in Portugal war. Ich habe so unglaublich viele Erinnerungen geschaffen und das Land und die Kultur kennen und lieben gelernt. Deshalb ist es auch kein Abschied für immer, denn Portugal ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich wiederkommen werde und das auch nicht in all zu ferner Zukunft, sondern hoffentlich bereits ganz bald.

 

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