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Essenskultur in Japan

Eine Sache, die ich an Japan sehr vermissen werde ist das Essen. Zum einen gibt es sehr viele Gerichte wie Ramen, Yakisoba, Okonomiyaki oder Katsudon, die günstig und zugleich lecker sind. Aber auch der soziale Aspekt vor allem bei Gerichten wie Shabu Shabu oder Yakiniku, bei denen das Essen mit allen am Tisch geteilt wird, wird mir in deutschen Restaurants fehlen.

Japanisches Essen ist in der Vergangenheit auch in Deutschland bekannter und beliebter geworden. So kennen sicher die meisten von euch Gerichte wie Ramen oder Sushi. Doch die japanische Küche hat so viel mehr zu bieten. Außerdem scheint auswärts essen in Japan üblicher zu sein als in Deutschland. Dies spiegelt sich nicht nur in den vielen Restaurants wieder, sondern auch in der großen Auswahl an fertigen Gerichten zum Aufwärmen, wie Bentous (Lunchboxen), in den Konbinis und Supermärkten. Ein möglicher Grund dafür ist sicher auch die Arbeitskultur. Nach einem langen Arbeitstag mit Überstunden ist es bequemer, sich kurz vom Konbini (kleine Supermärkte, die 24 Stunden offen haben) etwas zu holen. Außerdem ist es in einigen Firmen immer noch üblich nach der Arbeit oft gemeinsam essen zu gehen.

Japanisch essen

Besucht ihr Japan, dann gibt es ein paar Gerichte, die ihr in jeder Stadt sehen werdet. Dazu gehören natürlich Klassiker wie Ramen und Sushi aber auch zum Beispiel Yakisoba (gebratene Nudeln) oder Yakiniku (Fleisch, das für gewöhnlich am Tisch gegrillt wird). Außerdem gibt es überall Izakayas (eine Art Bar, in der auch viel gegessen wird) oder Restaurants, die Teishoku (ein Set, welches meist Reis, Miso-Suppe und Gemüse beinhaltet) anbieten. Für günstiges Essen solltet ihr in Läden gehen, die große einzelne Speisen anbieten, wie eben Ramen. (Wie teuer das Essen und allgemein das Leben in Japan ist, erfährst du hier). In beispielsweise Izakayas werden kleinere Gerichte bestellt, die mit dem ganzen Tisch geteilt werden. Da es in Japan üblicher ist, sich das Essen zu teilen, wird meist auch zusammen und nicht wie in Deutschland getrennt gezahlt. In vielen Restaurants könnt ihr daher auch überhaupt nicht getrennt zahlen. Falls ihr aber fragen wollt, ob es möglich ist, solltet ihr euch den Satz „betsubetsu ni iidesuka? (別々にいいですか?)“ („Ist getrennt in Ordnung?“) merken.

Lokale in Deutschland vs. Japan

Lokale Spezialitäten

Viele Orte in Japan haben Spezialitäten, sehr oft ist es eine bestimmte Ramensorte. Natürlich gibt es viele dieser Gerichte auch in anderen Städten in Japan, aber falls ihr vor Ort seid, lohnt es sich oft, das „Original“ zu probieren.

Osaka – Die Küche Japans

Osaka wird auch als die „Küche Japans“ bezeichnet, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass es dort mehrere Spezialitäten gibt. Ein sehr guter Ort, um diese zu probieren sind die Straßen von Namba. Dort gibt es sehr viele kleine Stände, die für Osaka bekanntes Essen verkaufen.

Okonomiyaki (bedeutet übersetzt so viel wie „was ich mag, gebraten“. Dabei handelt es sich um einen Pfannkuchenteig mit Kohl und einer Soße und getrocknete Thunfischflocken. Je nach Lokal können dann noch Gemüse, Mochi und Fleisch hinzugefügt werden. Außerdem gibt es Okonomiyaki auch in „Hiroschima-Style“, dabei wird im Vergleich zum „Osaka-Style“ Soba hinzugefügt.

Takoyaki sind Teigbällchen, gefüllt mit Oktopus und einer ähnlichen Soße, welche auch bei Okonomiyaki verwendet wird. Meine aller ersten hatte ich von einem kleinen Laden nahe meiner Uni in Ikoma. Ehrlich gesagt fand ich diese nicht sehr überwältigend. Danach hatte ich aber erneut Takoyaki probiert, als meine Arbeitsgruppe welche während der Willkommensfeier gemacht hatte oder auch bei der Takoyaki-Party mit meinen Mitbewohnern. Wenn Takoyakis selbst gemacht werden, sind der Kreativität quasi keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt die Teigbällchen füllen womit ihr wollt. Die selbstgemachten Bällchen haben mir dann auch geschmeckt! Und auch die Takokyaki von einem Stand in Osaka fand ich sehr lecker! Daher mein Rat: Probiert sie unbedingt direkt in Osaka!

Außerdem zählen auch die Käsetaler zu einem Snack, den viele Touristen unbedingt in Osaka probieren wollen! Auch davon gibt es unzählige Stände in den belebten Straßen von Namba verteilt. Es handelt sich um einen eher süßeren Waffelteig, der mit Käse gefüllt ist (sie stehen auch noch auf meiner persönlichen To-Do Liste).

Mehr Meer

Da Japan eine Insel ist, gibt es sehr viele Orte, die direkt am Meer liegen. Diese sind meist für ihre frischen Meeresfrüchte bekannt. Solltet ihr an einen solchen Orte kommen, empfehle ich euch, unbedingt die Gerichte mit den frischen Zutaten aus dem Meer zu probieren! An manchen Orten sind diese sogar oft nur ein paar Stunden alt. In Otaru (Hokkaido, etwa zwei Stunden von Sapporo entfernt) hatte ich persönlich die besten Meeresfrüchte, die ich je gegessen habe! Allgemein habe ich in Japan sehr viel mehr Fisch und Co. probiert, vieles, was ich zuvor noch nie gegessen hatte.

Vegetarisch oder Vegan?

Den ein oder anderen ist bestimmt aufgefallen, dass die bisher erwähnten Gerichte eher weniger für vegetarische oder gar vegane Ernährung geeignet sind. Und in der Tat ist es ziemlich schwierig in Japan komplett auf Fleisch und/oder tierische Produkte zu verzichten. Ich habe zwar auch in Deutschland sowohl Fleisch, als auch andere tierische Produkte gegessen, aber vor allem in den letzten Monaten habe ich immer mehr Alternativen in meine Ernährung integriert und immer weniger tierische Produkte gegessen (ohne dabei explizit darauf zu achten). In Japan hat sich im Vergleich dazu vor allem mein Fleischkonsum sehr erhöht. Wie gesagt habe ich keine wirklichen Einschränkungen bezüglich meiner Essenswahl. Deswegen habe ich in Japan auch nicht darauf geachtet, keine tierischen Produkte zu wählen. Und auch wenn es zu den meisten Gerichten Gemüse gibt, beinhalten die meisten eben auch Fleisch. Achtet ihr mal genauer darauf, fällt schnell auf, dass vor allem die gängigen Gerichte wie Ramen oder Curry oft nicht vegan sind.

Natürlich könnt ihr viele Gerichte auch in einer vegetarischen oder veganen Variante finden, aber gefühlt müsst ihr das hier in Japan gezielter machen, als in Deutschland. Hinzu kommt, dass manche Restaurants keine englischsprachigen Menüs haben. Und selbst wenn ihr Japanisch lesen könnt, ist es oft schwer, die Kanjikombinationen zu erraten. Falls ihr auf tierische Produkte verzichten wollt, müsstet ihr alle Kanjis dafür lernen. Das beinhaltet aber nicht nur beispielweise Fleisch (肉), Fisch (魚) oder (Kuh)milch (牛乳), sondern auch die Namen der Tiere (Schwein: 豚, Huhn: 鳥, Kuh: 牛, ..) oder der verarbeiteten Produkte. (Hier auch mehr dazu, wie ich Japanisch gelernt habe und wie gut ich mit meinen Kenntnissen in Japan klar komme).

Junge Frau im Izakaya, während sie ein Stück Gurke isst.
In Izakayas gibt es auch manchmal vegane Gerichte.

Falls ihr also in Japan vegan oder vegetarisch leben wollt, empfehle ich euch, Gerichte rauszusuchen, die es durchaus ohne Fleisch geben kann, wie beispielsweise manche Okonomiyaki, Yakisoba oder Tamagodon (Reis mit Ei), Omuraisu. Aber besonders bei veganer Ernährung ist wahrscheinlich selbst kochen die beste Lösung. Zum Glück gibt es aber vor allem in den großen Städten einige vegetarische und vegane Restaurants (auch wenn diese im Verhältnis zu all den anderen Lokalen sehr gering vorhanden sind).

Neues probieren!

Wollt ihr viele verschiedene, typisch japanische Gerichte probieren, kann es gut sein, dass die Zutaten nicht unbedingt zu eurem gewöhnlichen Essverhalten passen. Sofern ihr aber keine Einschränkungen bezüglich eurer Ernährung habt, solltet ihr unbedingt auch die eher ungewöhnlichen Sachen wie rohen Fisch, rohe Eier oder Natto (fermentierte Bohnen) probieren. Ich sage nicht, dass euch hundertprozentig alles schmecken wird, aber ich war durchaus oft überrascht, dass manches doch echt lecker war.

Viele Grüße aus Japan, Sabrina

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