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5 Klischees über Australien und was wirklich dran ist


Warum gibt es an einigen australischen Stränden Flaschen mit Essig? Reicht Lichtschutzfaktor 30 gegen die australische Sonne aus? Wie gefährlich ist die Tierwelt wirklich? Fünf Klischees über Australien!

1. Hitze in ganz Australien?

Australien ist bekannt für Wüstenbilder und Hitzewellen. Tatsächlich ist das Klima in Australien aber höchst unterschiedlich. Grob lässt sich Australien in vier Klimazonen einteilen:

  • Tropisch: Im Norden, u.a. in Cairns und Darwin, ist das Klima ganzjährig heiß und wird hauptsächlich von der Trockenzeit (ca. Mai – Oktober) und der Regenzeit (ca. November – April) beeinflusst.
  • Subtropisch: An der Ostküste, u.a. in Brisbane, ist das Klima im Winterhalbjahr (Mai – Oktober) trocken und mild, im Sommerhalbjahr (November – April) schwül-warm.
  • Gemäßigt: Im Süden Australiens, u.a. in Sydney und Melbourne, ist das Klima stets feucht, im Sommer kann es dabei sehr heiß werden, im Winter mild bis kühl. In den alpinen Regionen kann man sogar Skifahren!
  • Wüstenklima: In Zentralaustralien, dem „Outback“, ist es ganzjährig sehr trocken bei enormer Hitze im Sommer und milden Wintern, wobei die Temperaturen besonders nachts bis nahe des Gefrierpunkts fallen können.

Gerade diese Vielfalt aus Regenwald, schneebedeckten Bergen und Wüste macht den australischen Kontinent zu einem sehr interessanten Reiseziel!

2. In Australien gibt es viele tödliche Tiere

Dokus über die tödlichsten Tiere der Welt zeigen üblicherweise viele Beispiele aus Australien – Spinnen, Schlangen und Krokodile. Soll man also wirklich dieses Risiko eingehen und nach Australien reisen?
Die Einheimischen gehen mit der Tierwelt – wie mit fast allem anderen auch – sehr gelassen um. Die meisten der nur 23 Millionen Australier leben sowieso in größeren Städten, in denen man kaum Kontakt zu giftigen Tieren hat. Bei unseren Wanderungen im Hinterland und im Regenwald haben wir hingegen einige Schlangen gesehen. Dennoch sind diese meist sehr scheu und bewegen sich schnell von uns weg. Greift man also nicht gerade in irgendwelche dunklen Baumhöhlen oder geht barfuß durch hohes Gras, hat man wenig zu befürchten. Auch die giftigen Spinnen bereiten insofern wenig Probleme, als das Rettungswesen darauf gut vorbereitet ist und zahlreiche Gegengifte vorhanden sind. Todesfälle kommen so gut wie keine vor.
Unterschätzt werden hingegen Krokodile: In Australien gibt es auch Salzwasserkrokodile, sodass z.B. schwimmen an gewissen Stränden im nördlichen Teil des Kontinents durchaus tödlich enden kann. Hier vor Wanderungen, Campen oder Baden unbedingt informieren und Warnhinweise beachten. Wenn man entsprechende Warnungen beachtet, ist man hier trotz zahlreichen potentiell gefährlichen Tieren sicher.

3. Die Sonne ist in Australien viel gefährlicher

Jeder hat schon mal von dem Ozonloch über Australien gehört. Aber kann man sich deshalb wirklich nicht an den Strand legen?
Tatsächlich weist Australien die höchste Hautkrebsrate weltweit auf. Auch hat die Sonne spürbar mehr Kraft, gerade an kühleren Tagen fällt einem der Unterschied zwischen Frieren im Schatten und unangenehmer Hitze in der Sonne sehr auf. Tatsächlich weist der UV-Index in Gold Coast selbst im Winterhalbjahr bereits Werte um 9-10 auf, Im tropischen Norden auch 12. Hält man sich im Freien auf, ist Sonnenschutz tatsächlich Pflicht. Wer im australischen Supermarkt nach Sonnencreme sucht, wird vergeblich einen Lichtschutzfaktor unter 30 suchen. Der übliche Lichtschutzfaktor beträgt 50+. Auch eine Sonnenbrille mit UV Schutz ist wichtig. Damit ausgerüstet kann man sich natürlich auch mal an den Strand legen. Vielleicht nur nicht den ganzen Tag.

4. Haiattacken sind hier normal

Aus Australien hört man immer wieder von tödlichen Haiattacken. Auch in meinem Studienort Gold Coast wird in den Medien oft über Sichtungen von Haien berichtet.
Tatsächlich sind die meisten Haie aber friedlich und greifen nicht von sich aus Menschen an, wenn man diese nicht in Bedrängnis bringt. Als ich selbst am Great Barrier Reef schnorchelte, instruierte uns die Bootscrew bereits auf der Hinfahrt über die ca. zwei Meter langen Riff-Haie. Tatsächlich sah meine Gruppe einige dieser Haie in unserer Nähe, die friedlich ihre Bahnen zogen.

Dennoch gibt es im australischen Meer andere Tiere, die sehr viel gefährlicher sind: Quallen! Die hier beheimatete Art der Würfelquallen zählt zu den giftigsten Tieren überhaupt und kommt insbesondere zwischen Oktober und Mai an tropischen Küsten vor. Bei einer Berührung der Tentakeln dringt das Gift direkt in die Haut ein und verursacht größte Schmerzen, Krämpfe und Lähmungen bis hin zum Herz-Kreislaufstillstand. Als Maßnahmen bleiben einem neben der ggf. notwendigen Reanimation nur der sofortige Notruf (hier übrigens unter 000) und das Spülen der Wunde mit Essig. Dieser wird für diesen Zweck an den Stränden im Norden vorgehalten. Als Schutz kann in der entsprechenden Jahreszeit ein Schutzanzug „stinger suit“ getragen werden. Einige Strände sind auch mit Netzen gesichert. Der Sinn der zahlreichen öffentlichen Badelagunen direkt am Meer hat sich mir damit auch erschlossen 😉

5. Autofahren im Linksverkehr ist richtig gefährlich

In Down Under läuft auch der Verkehr andersrum – aufgrund der britischen Wurzeln wird hier links gefahren. Anders als zunächst vermutet, gewöhnt man sich jedoch sehr schnell an die andere Straßenseite. Gerade in der Stadt ist aufgrund des hohen Verkehrs auch keine Verwechslung möglich. Lediglich nachts, besonders beim rechts abbiegen oder beim Auffahren aus Ausfahrten, muss man sich besonders konzentrieren. Gewöhnungsbedürftig ist auch das weiterhin geltende „Rechts-vor-links“ und die zahlreichen zweispurigen Kreisverkehre auf Highways.
Wesentlich ungewohnter sind die langen Entfernungen. Strecken, die auf der Landkarte kurz aussehen, sind in Wirklichkeit wesentlich länger als gedacht. So sind wir im Midsemester Break 2500 km an der Ostküste entlangfahren – Das entspricht ungefähr der Strecke von München nach Lissabon. Hier hingegen liegt die ganze Strecke sogar noch im selben Bundesstaat Queensland! Zu beachten gilt auch die deutlich schlechter ausgebaute Verkehrsinfrastruktur – Schotterpisten statt befestigten Straßen, unbeschrankte Bahnübergänge, überflutete Straßenabschnitte, enge und kurvige Bergstraßen sowie einspurige Abschnitte. Langweilig wird es beim Fahren nie!
Grundsätzlich heißt es auch im Verkehr „no worries“ – Die australischen Autofahrer sind im Verkehr sehr entspannt!

Känguru am Straßenrand
Statt Rehen springen einem in Australien Kängurus und Kasuare vor das Auto!

Kommentare
  1. Jana Grote

    13. Dezember 2016

    Die Deutschen Frauen haben wunderschöne Dekoltees und tragen immer Dirndl 🙂

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