Am 16. Juni 2021 hat der Info-Talk „Das Baltikum – der unbekannte Nachbar: In Estland, Lettland und Litauen auf Englisch studieren“ stattgefunden. Auf dieser Seite kannst du dir die Aufzeichnung anschauen. Außerdem haben wir häufig gestellte Fragen auf dieser Seite für dich beantwortet.
(Stand: 17.08.2021)
Sollte ich eine zusätzliche Krankenversicherung abschließen?
Aufgrund der Sozialversicherungsabkommen innerhalb der EU kannst du, wenn du in Deutschland gesetzlich krankenversichert bist, die Leistungen der entsprechenden Gebietskrankenkassen des Gastlandes in Anspruch nehmen. Hierfür ist es ratsam, sich eine Europäische Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card) ausstellen zu lassen, damit es bei der Kostenübernahme im Krankheitsfall nicht zu Problemen kommt. Du kannst allerdings auch noch eine Auslandsversicherung bei deiner Krankenkasse abschließen, die zusätzliche Leistungen abdeckt.
Weitere Information kann man auf der Homepage der Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung-Ausland (DVKA) unter dem folgenden Link und dem Punkt „Studium im Ausland“ finden:
https://dvka.de/de/versicherte/studierende_und_praktikanten/studierende_und_praktikanten.html
Lohnt es sich schon vor Vorlesungsbeginn anzureisen?
Wenn du dich schon mal an deine neue Umgebung gewöhnen willst, lohnt es sich auf jeden Fall etwas früher anzureisen. Falls du dich zudem vor Ort um eine Unterkunft kümmern willst, ist eine frühere Anreise ebenfalls von Vorteil.
Tipp von Sarah: Ich denke, es kann sich lohnen, vor Vorlesungsbeginn anzureisen. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann man schon in Ruhe die Umgebung erkunden, sich vertraut machen und vielleicht schon einige Trips machen. Sicher lernt man so auch schon ein paar Leute kennen.
Welche Erfahrungen sollte ich mir bei einem Auslandssemester im Baltikum auf keinen Fall entgehen lassen? Gibt es Geheimtipps?
Für Erfahrungen und Tipps schau doch mal auf den Länderseiten von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ für Estland, Lettland und Litauen vorbei.
Tipp von Sarah: Sicher ist es interessant, die Kultur besser kennenzulernen und auch die Geschichte der baltischen Länder. Ich fand es auch sehr lohnend die Kulinarik zu entdecken; das war besonders lecker. Mein Lieblingspub ist der „Folkklubs ALA pagrabs“ in der Altstadt von Riga. Außerdem kann ich das Reisen in den baltischen Ländern sehr empfehlen. Neben den drei Hauptstädten sind auch die Wälder, Moore und Nationalparks lohnend. Es ist recht komfortabel und günstig mit den vielen Überlandbussen und sonst kann man auch gut versuchen mit dem Fahrrad oder per Wanderung die Umgebung besser kennenzulernen.
Lernt man auch in kleinen Städten schnell andere Studierende kennen oder ist eine größere Stadt besser, um das Land und die Kultur kennenzulernen?
Sowohl in kleinen als auch in großen Städten kann man Land und Kultur kennenlernen – je nachdem für welchen Ort du dich entscheidest, auf ganz unterschiedliche Weise. Thea hat das Baltikum durch eine kleinere Stadt kennengelernt, Sarah dagegen durch eine Großstadt.
Tipp von Sarah: Sicher ist es nochmal einfacher, in einer größeren Stadt neue Leute kennenzulernen. Aber ich denke, wenn man sich darauf einstellt, ist es sicherlich auch in einer kleineren Stadt kein Problem neue Leute kennenzulernen. Meine Tipps für’s neue Leute kennenlernen: 1. In eine WG ziehen (am besten auch mit Locals) 2. An Hochschulaktivitäten teilnehmen, z.B. Hochschulsport oder Aktivitäten die vom ESN (Erasmus Student Network) organisiert werden 3. Lokalen Volkssport ausprobieren.
Wird ein englischsprachiger Abschluss aus dem Baltikum in Deutschland anerkannt?
Durch die Bologna-Reform und die Vereinheitlichung des Studiensystems in Europa ist die Anerkennung eines im Ausland erworbenen Abschlusses in Deutschland deutlich vereinfacht worden. Für bestimmte Berufe musst du allerdings einen ausländischen Abschluss anerkennen lassen. Mehr Informationen findest du dazu hier.
Wie unterscheidet sich das (Uni-) Leben zwischen größeren und kleineren Städten?
In einer Kleinstadt ist die Atmosphäre oftmals familiärer, die Wege (zum Campus) sind kurz und du begegnest Kommiliton:innen häufiger an beliebten Orten. Zudem ist es meist nicht sehr weit, bis du in der Natur bist. In der Großstadt musst du eventuell weitere Wege zur Uni zurücklegen und du begegnest anderen Kommiliton:innen eher selten durch Zufall in der Stadt. Dafür erlebst du eine größere kulturelle Vielfalt und eventuell mehr Abwechslung.
Wie sind die ÖPNV Verbindungen außerhalb großer Städte? Z.B von kleineren Städten in die Hauptstadt?
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind im Baltikum sehr gut ausgebaut. Auch die Preise sind erschwinglich. In Tallinn (Estland) ist der ÖNVP sogar kostenlos und der Staat weitet den kostenlosen Nahverkehr weiter aus.
Wann beginnen die Semester an baltischen Hochschulen?
Das studentische Jahr ist im Baltikum in zwei Semester aufgeteilt: das Wintersemester beginnt im September und endet im Januar, das Sommersemester geht von Februar bis Juni.
Wann genau ein Semester beginnt, hängt aber immer von der Hochschule ab. Einfach beim International Office oder Incoming-Student-Office der jeweiligen ausländischen Hochschule erfragen.
Inwiefern unterscheiden sich die baltischen Länder in Bezug auf Lebensqualität und Lebenshaltungskosten?
Die Lebensqualität – vor allem in den Hauptstädten der drei Länder – unterscheidet sich kaum. Die Lebenshaltungskosten liegen in Estland und Lettland bei 600 Euro, in Litauen zwischen 400 und 600 Euro. Die Kosten in den Großstädten sind dabei wesentlich höher als in kleineren Städten.
Wie finde ich eine Wohnung/WG/Gastfamilie/Wohnheim?
Auf der Website deiner Gastuniversität, meist im Bereich „International Office“, findest du umfangreiche Informationen und Links zum Thema Wohnungssuche. Darunter sind Links zu etablierten Wohnungsportalen und allgemeine Angaben zu deinen Unterkunft-Optionen vor Ort. Eine weitere Möglichkeit zur Wohnungssuche bieten die Länderinformationsseiten des DAAD. Vereine wie „Deutsche im Ausland e.V.“ helfen ebenfalls bei der Wohnungssuche und geben dir Informationen an die Hand.
Tipp von Sarah: Am besten bewirbst du dich rechtzeitig für ein Studentenwohnheim über die Partneruniversität im Ausland. Diese haben meistens ein gewisses Kontingent für Erasmus+ – oder andere Austauschstudierende frei. Ansonsten gibt es Facebook Gruppen, in denen man private WGs finden kann. Oder Agenturen, die bei der Suche helfen, und wo man ggf. auch frühzeitig schon einen Mietvertrag unterschreiben kann. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Nie Geld überweisen, wenn es noch keinen Vertrag gibt. Diese Agenturen erheben dann meist auch noch eine Gebühr für ihren Service.
Wie ist der Unterschied zwischen dem Leben im Sommer vs. Leben im Winter? Ist es im Winter sehr ruhig und kalt oder kann man auch im Winter einiges unternehmen?
Das öffentliche Leben findet im Baltikum während des Winters eher in Innenräumen statt. Dick eingepackt bietet die Natur jedoch auch während dieser Jahreszeit viele Möglichkeiten. Für Tipps und Tricks für den Winter im Baltikum schau doch mal bei Maximilian vorbei.
Tipp von Sarah: Ich selbst war von September bis Januar in Riga. Es war gerade im Spätsommer und Herbst noch wunderbar warm, um vieles draußen zu erkunden. Gegen Winter wurde es dann schon etwas ungemütlicher, aber auch nicht viel mehr als man es aus dem Norden von Deutschland kennt. Ruhiger wurde es nicht zwangsläufig, da auch viel drinnen stattfand. Aber die baltischen Länder bieten gerade im Sommer auch tolle Feste an, wie beispielsweise das Ligo, das lettische Mittsommer.
Weitere Informationen zum Thema „Das Baltikum – der unbekannte Nachbar: In Estland, Lettland und Litauen auf Englisch studieren” findest du auf den “studieren weltweit-Länderseiten”. Dort berichten aktuelle oder ehemalige Correspondents über ihren Auslandsaufenthalt in Estland, Lettland und Litauen. Außerdem kannst du auch auf Sarahs Blog vorbeischauen, die als Botschafterin von „studieren weltweit – ERLEBE ES!” während des Info-Talks von ihrem Erasmus-Semester 2017/2018 in Riga, Lettland berichtet hat.