30. März 2019
Wovon soll ich leben? Wird mein Erspartes ausreichen? Wie teuer ist Slowenien? All diese Fragen haben mich bei der Bewerbung meines zweiten Auslandssemesters sehr beschäftigt. Sprechen wir doch über das Geld „verdienen“, sparen und abheben in Ljubljana.
1. Wo kommt das Geld her?
Auslandsbafög
Innerhalb deines Studiums kannst du bis zu zwölf Monate Auslandsbafög für dein bevorstehendes Auslandssemester beantragen. Das hatte ich bereits 2016 für mein erstes Semester in der Türkei gemacht. Dort war ich für fünf Monate. Ich wusste also nicht, ob ich für Slowenien erneut Auslandsbafög beziehen kann. Glücklicherweise ist es möglich, die zwölf Monate zu teilen. Für Ljubljana sind es für mich ca. 590 € im Monat.
Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium unterstützt mit dem Bund und privaten Förderern „engagierte und talentierte Studierende“. Auch meine Universität, die Technische Universität Darmstadt, fördert pro Jahr rund 350 Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Durch das Halb-Halb-Prinzip (150 € vom Bund und 150 € vom Förderer) stehen mir als Stipendiatin zusätzlich 300 € im Monat zur Verfügung und das sogar für ein komplettes Jahr.
Grant-Agreement
Alle Erasmus-Austauschstudierende meiner Universität erhalten automatisch eine Förderung von 1200 € für das gesamte Semester. Zunächst werden 70% des Gesamtbetrags ausgezahlt, also 840 €. Die restlichen 360 € erhalte ich, wenn ich einen Erfahrungsbericht und einen Online-Sprachtest vorgelegt habe.
Kindergeld
Glücklicherweise habe ich noch ein paar Monate, bis ich kein Kindergeld mehr bekomme. Meine Eltern überweisen mir seit Beginn des Studiums monatlich 180 € Kindergeld.
Angespartes
Nach meinem ersten Auslandssemester wusste ich schon, dass ich nochmal im Ausland studieren möchte. Deswegen hatte ich früh angefangen, Geld zu sparen. Wenn du Inlandsbafög erhältst, darfst du bis zu 7500 € anrechnungsfreies Vermögen besitzen. Weil ich davon ausging, ohne staatliche Unterstützung das Auslandssemester finanzieren zu müssen, arbeitete ich viel, um im Notfall alles selbst zu stemmen.
2. Ersparnisse und Ausgaben
Ich möchte ehrlich gesagt nicht so gern an meine Ausgaben im ersten Monat hier in Ljubljana denken. Ich weiß nicht, wie ich so viel Geld ausgeben konnte. Die Tatsache, dass nicht nur ich, sondern auch all meine Freunde sehr verschwenderisch mit dem Geld umgegangen sind, beruhigt mich etwas. Jetzt, nach acht Wochen, kann ich grob berechnen, wie viel das Leben im „teuersten“ Balkanland kostet:
- ca. 209 € Miete
- ca. 130 € Verpflegung (1x täglich auswärts essen)
- ca. 10 € für die Simkarte mit Datenvolumen
- ca. 240 € Freizeit, Essen, Busfahrten etc.
Mit rund 590 € schaffe ich es, ein schönes und unbesorgtes Leben in Ljubljana zu führen. Da ich mir aber vorgenommen habe, jede Woche zu reisen, gestaltet sich meine Zeit hier ziemlich teuer. Pro Monat sind es im Schnitt um die 600 € für Ausflüge.
Insgesamt sind es also fast 1200 € monatlich (Auslandsbafög + Deutschlandstipendium + Grant-Agreement). Das restliche Geld, das ich zur Verfügung habe, spare ich auf einem separaten Konto für anstehende Auslandspraktika.
3. Geld abheben
An Geld ranzukommen ist in Lujbljana nicht so einfach. Für das Abheben an Bankautomaten besitze ich die Comdirect-Visa-Karte . Auf der Webseite heißt es, dass weltweit kostenlos Geld abgehoben werden kann. In den meisten Fällen stimmt das auch, außer hier am Automaten neben meinem Wohnheim. Bei meinem ersten und letzten Versuch Bargeld abzuheben, musste ich eine Gebühr von 10 € zahlen. Seitdem traue ich mich nicht mehr, Geld abzuheben. Mit meiner kostenlosen Mastercard zahle ich überall mit Karte, ganz ohne Gebühren. In ganz Slowenien sind wirklich ALLE Läden, Restaurants, Freizeitparks, Museen usw. sehr kartenfreundlich. Sollte ich doch Bargeld benötigen, übernehme ich einfach die Rechnung im nächsten Restaurantbesuch per Karte und schwups habe ich das Bargeld meiner Freunde im eigenen Geldbeutel 🙂
Wenn du Fragen zu meinen Kreditkarten oder allgemein zu Finanzen hast, kannst du mich gerne anschreiben!