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Wie finanziere ich das Leben in Israels teuerster Stadt?


Das Leben in Tel Aviv ist leider ziemlich teuer im Vergleich zu den deutschen Lebenshaltungskosten. Wie ich mein Auslandssemester finanziere und welche Möglichkeiten es grundsätzlich gibt, lest ihr in diesem Blogbeitrag!

Die Währung

In Israel zahlt man mit Schekel. Der vollständige Name lautet übrigens Israeli New Shekel auch abgekürzt mit ILS. Das Symbol von dem Schekel ₪ setzt sich dabei aus den ersten zwei hebräischen Buchstaben von „Shekel” (ש) und „hadash” (ה) übersetzt = „neu” zusammen. Ein Euro beträgt derzeit 3,59 Schekel, aber der Kurs ändert sich hier in letzter Zeit sehr stark, sodass es in einer Woche schon große Abweichungen geben kann.

Eins, zwei, fünf und zehn Schekel gibt es hier als Münzen und analog zu Cents in Europa, gibt es hier Agorot.

Erasmus+ Förderung

Kurz nach der Nominierung von meiner Heimatuniversität in Deutschland, erhielt ich auch die Zusage für das Erasmus+ Stipendium. Nach meinem Verständnis kann die Höhe variieren, da es davon abhängt wie viele Personen in dem Zeitraum gefördert werden und auch wie viele aus dem Zielland nach Deutschland kommen. Die Studiengebühren (die in Israel für Studierende aus dem Ausland sehr hoch sind) werden aber in jedem Fall erlassen.

Ich erhalte hier monatlich 700 Euro sowie einen Reisekostenzuschuss von 360 Euro. Die erste Rate von 70 Prozent habe ich nach dem Einreichen des Certificate of Enrolments (einem Dokument, welches an der Gastuniversität unterschrieben werden muss und die Immatrikulation bestätigt) sowie des Learning Agreements (ein Dokument, welches die gewählten Kurse beinhaltet) erhalten. Die restlichen 30 Prozent werden nach dem erfolgreichem Abschluss des Semesters ausgezahlt.

Reicht das zum Leben?

Wie in meinem Beitrag zum Wohnen in Tel Aviv beschrieben, decken die 700 Euro gerade meine Miete. Das bedeutet, dass das Erasmus+ Stipendium zwar eine sehr hilfreiche Finanzierung darstellt, die Lebenshaltungskosten jedoch deutlich höher liegen. Das gilt nicht für alle Städte in Israel: In Haifa zum Beispiel zahlt eine Freundin von mir für ihr Zimmer in einem Wohnheim 450 Euro. In Tel Aviv habe ich aber bislang noch niemanden kennengelernt, der weniger als 600 Euro für sein Zimmer zahlt. Damit lässt sich die Frage, ob das Stipendium (zumindest für Tel Aviv) reicht mit einem Nein beantworten.

Da ich schon einmal in meinem Bachelor im Ausland war, war für mich klar, dass ich erneut AuslandsBAföG beantragen werde. Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Option, wenn ihr BAföG-berechtigt seid. Falls ihr im Inland nicht gefördert werdet, solltet ihr trotzdem schauen, ob ihr Anspruch darauf habt, da im Ausland durch die Mehrkosten die entstehen, etwas andere Grenzen berechnet werden.

Wie beantrage ich AuslandsBAföG?

Sobald ich die Zusage für das Auslandssemester hatte, habe ich meinen AuslandsBAföG-Antrag gestellt. Das zuständige Amt für Israel ist Tübingen-Hohenheim. Auf ihrer Webseite findet ihr alle Informationen zu der Bewerbung. Es ist wirklich wichtig einen Antrag sechs Monate im Voraus zu stellen, auch wenn ihr noch nicht alle Dokumente habt.

Die Höhe ist hier natürlich individuell und ihr solltet auch beachten, dass jegliches Einkommen über 450 Euro pro Monat (und damit auch das Erasmus+ Stipendium) von dem BAföG abgezogen wird. Insgesamt habe ich so im Monat 1400 Euro zur Verfügung. Aber auch hier solltet ihr daran denken, dass es je nach BAföG-Amt eventuell nicht direkt ausgezahlt wird, sondern es manchmal leider ein paar Wochen dauern kann, bis die erste Auszahlung auf eurem Konto ist.

Gibt es noch andere Möglichkeiten als AuslandsBAföG?

In dieser Stipendiendatenbank findet ihr Stipendien, auf die ihr euch bewerben könnt, wenn ihr an einem Aufenthalt in Israel interessiert seid.

Ein Job vor Ort ist hier aufgrund des Studierenden-Visums, welches eine Ausübung von Arbeit nicht genehmigt, leider nicht möglich.

Auf den ersten Blick erscheint es ziemlich teuer und aufwändig. Und es ist definitiv mit einem Mehraufwand an Arbeit (das Ausfüllen der ganzen Formulare) verbunden. Aber es lohnt sich wirklich sehr und dank der Möglichkeiten wie Erasmus+, AuslandsBAföG und verschiedener Stipendien, ist der Auslandsaufenthalt relativ gesehen nicht unbedingt teurer als das Leben in Deutschland.

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