26. August 2016
Regen, Regen, Regen… nach vier Tagen hat es endlich wieder aufgehört. Die anderen Praktikanten und ich nutzen das gleich zum Wandern. Das Ziel: Flattop Mountain. Was von unten wie ein leichter Aufstieg aussah, wurde am Ende zur richtigen Qual.
Es ist nicht schwer zu erklären, weshalb der Berg Flattop Mountain heißt. Zwischen all den Bergen rundum Anchorage ragt er mit seiner flachen „Bergspitze“ gleich heraus. 1.070 m hoch und der meistbezwungene Berg in ganz Alaska. Doch der Berg ist letzten Endes alles andere als flach.
Der Beginn der Route erinnerte an Fangorn, den Wald aus Herr der Ringe, mit all seinen verwurzelten und krummen Bäumen. Dieser Teil des Weges war aber bei Weitem noch nicht so anstrengend, wie der restliche Teil, der noch vor uns lag. Weiter oben bestand er nur noch aus Treppen, eine Stufe steiler als die andere. Doch all die Stufen lohnten sich, denn umso höher man kam, umso besser wurde die Aussicht auf Anchorage und Umgebung.
Den Snack für die Wanderung vergessen? Kein Problem. In der Herbstzeit wachsen überall am Wegrand Blaubeerbüsche. Man kann sich auf dem Weg nach oben daran satt essen. Nachdem wir alle Stufen hinter uns gelassen hatten, mussten wir erstmal kurz verschnaufen und die Aussicht genießen. Als wir weiter gingen, wurde uns klar, dass das schwerste Stück noch vor uns lag. Weit und breit nur Steine, eigentlich ein riesiger Steinhaufen bis zum Gipfel. Der Wind wurde zudem auch immer stärker, was uns die Sache nicht gerade einfacher machte. Aber die Wanderschuhe waren an und die Windjacken fester zugeknöpft, los geht’s! Irgendwie fanden wir dann doch einen Weg hoch und nach den ganzen Klettereinheiten kam wir endlich oben an. Der „Flattop“ hat ungefähr die Größe eines Fußballfelds. Was natürlich auf keinen Fall in Amerika fehlen darf: Anstatt eines Gipfelkreuzes weht hier die amerikanische Flagge!
Der steile Aufstieg und der Muskelkater die nächsten Tage haben sich aber gelohnt: ein toller 360°-Blick über Anchorage, das Cook Inlet und die Bergketten.