21. September 2019
Ich habe lange nachgedacht und mich intensiv damit auseinandergesetzt: Mittlerweile verzichte ich auf Fleisch. Im Bezug auf meinen Auslandsaufenthalt wurde dieser Weg natürlich nicht einfacher, da die ungarische Küche sehr deftig ist. Aber ist es wirklich so schlimm? Gibt es kaum Möglichkeiten, etwas Essbares für Vegetarier in Ungarn, in Szeged zu finden?
Fleisch? Überall Fleisch?!
Eins vorab: Ich erzähle euch in diesem Beitrag aus meiner Perspektive und diese ist aktuell von der Stadt Szeged im Süden Ungarns geprägt. Szeged ist eine Festival-Stadt. Dabei dreht es sich oft um das Essen, Trinken oder beides. Neulich fand das Tisza Fish Festival statt. Dazu muss ich sagen, dass Fischsuppen und das traditionelle Szegediner Gulasch sehr lecker aussehen und dazu noch gut riechen. Für mich, als jahrelanger Fleischkonsument, war es eine große Herausforderung, dann doch zum Tofu zu greifen.
Gibt es Alternativen?
Gleich am ersten Abend hier in Szeged haben sich alle Sorgen bezogen auf dieses Thema, aus meinem Kopf gelöst. Bei einem Schnell-Imbiss sah ich direkt auf Seite 2 verschiedene Gerichte mit Falafel als Fleischersatz und auch im weiteren Verlauf des Abends habe ich viele vegetarische, oder sogar vegane Imbisse und Restaurants entdeckt. Unter meiner WG befindet sich gleich ein kleines Hipster-Café, dass vegane Alternativen anbietet und in meiner Straße liegt ein veganes Restaurant, in dem ich zuletzt den bekannten „Beyond-Meat-Burger“ testen konnte.
Imbiss, Restaurant – Das ist mir aber auf Dauer zu teuer
Natürlich ist es nicht immer möglich, sich unterwegs einen vegetarischen Fast-Food-Snack zu kaufen oder am Abend in einem Restaurant zu essen. Obwohl ich sagen muss, dass die Kosten für Lebensmittel hier gering sind. Das zeigt sich auch bei den vegetarischen oder veganen Alternativ-Produkten. Möchtest du am Abend doch lieber kochen oder brauchst du ein stärkendes Frühstück, so wirst du in einem der Supermärkte hier sofort fündig. Du solltest dabei nicht unbedingt in den ungarischen „Coop“-Supermarkt gehen, bei den Supermarktketten „SPAR“ und „ALDI“ bist du jedoch sehr gut aufgehoben, um dir deine vegetarischen oder auch veganen Gerichte zu zaubern. Wenn du außerdem nach speziellen Produkten suchst: Auch die Drogerie-Ketten „DM“ und „Rossmann“ sind hier vertreten.
Also nicht nur Brot und Wasser für Vegetarier?
Szeged ist eine Studentenstadt und daher ist das Angebot vielfältig. Ihr müsst euch also, wie oben schon beschrieben, überhaupt keine Gedanken machen, dass ihr hier nichts zwischen die Zähne bekommt. Ich spüre hier keinen Unterschied zu meiner Heimat-Unistadt Siegen, außer dass ich meinen Standpunkt zu diesem Thema hier ab und zu noch erläutern muss. Falls es trotzdem einmal passieren sollte, dass es keine Lösung im Restaurant gibt: Im Notfall könnt ihr immer noch Pommes mit Salat bestellen. Wie es im restlichen Ungarn aussieht, kann ich leider noch nicht sagen. Und trotz meiner Vorsätze werde ich euch bald über das traditionelle Szegediner Gulasch und die dazugehörige erste ungarische Paprika, die hier ihren Ursprung hat, aufklären.