27. Januar 2020
Vermutlich war jeder schon einmal im chinesischen Restaurant oder beim Inder. Doch alle Gerichte im Hawker um die Ecke zu bekommen, mit teilweise eigenen Kreationen – das geht nur in Singapur. Aber auch zu bezahlbaren Preisen?
Ich bin ein Mensch, der eigentlich nicht so viel Neues probiert und sich im Alltag recht eintönig ernährt. Jedoch musste ich dies in Singapur ändern. Einerseits sind die Preise wie in Deutschland, wenn nicht sogar teurer für bestimmte Artikel. Da Singapur nur sehr wenig Produkte selbst produzieren kann, ist das auch kein Wunder, denn fast alles, was ich in Singapur konsumiert habe, kam aus dem Ausland.
Zu den Fakten
Essen und Lebensmittel im Wert von ber 12 Mrd. SGD (ca. 8 Mrd. Euro) werden in Singapur jährlich importiert. Das sagt viel über die hungrige Nation aus. Derzeit ist Singapur auch noch sehr vom malaiischen Wasser abhängig. Jedoch gibt es von der Regierung mehrere Pläne, diese Abhängigkeit in Zukunft zu verringern und Wasser komplett selbst herstellen zu können.
Westliches Essen, alkoholische Getränke und Tabakwaren
Normales westliches Essen ist überall erhältlich. Dazu zähle ich Wurst (keine chinesische Wurst :D), Schwarzbrot, Milchprodukte und so weiter. Auf Weichkäse musste ich in Singapur ganz verzichten, weil dieser hier mit 10 Euro berechnet wurde. Dass Bier in Singapur für mich unbezahlbar ist, wurde mir erst klar, als ich die Preise gesehen habe.
Ein Bier kostet hier umgerechnet ca. 4 Euro, Wein umgerechnet 13 Euro. Auch Tabakwaren, zum Beispiel Zigaretten, sind mit 9 Euro recht teuer. Also fielen regelmäßige Barbesuche mit meinem Gehalt flach. An Clubbesuche brauchte ich auch nicht zu denken. Anfangs sagte man mir, dass Singapur das einzige Land sei, in dem sich Duty-free-Shops am Flughafen lohnen würden. Dem kann ich im Nachhinein nur zustimmen.
Überleben möglich?
Das ist vielleicht ein wenig komisch formuliert, aber es passt es ein wenig. Singapur hat eine große Ladenkette, die sich Fairprice beziehungsweise Cold Storage nennt. Hier sollte man auf Angebote achten, denn diese lohnen sich in der Regel sehr, manchmal auch ein paar kleine Hamsterkäufe. Ich habe auf 5 Packungen Toastbrot und 3 Gläser Streichschokolade einen Mengenrabatt bekommen. Besonders war hier, dass man alles in Plastiktüten eingepackt bekommt. Dies wurde im Laufe meines Praktikums aber abgeschafft, nun werden pro Plastiktüte 20 SGD-Cent berechnet.
Von den Angeboten sollte man sich nicht ablenken lassen. Denn das günstigste und beste Essen gibt es in den Hawkern. Dort findet man alles. Die berühmtesten Hawker sind das Maxwell Hawker Center und der Hawker in Chinatown. Wer keine Ahnung hat, bei welchem Hawker man sich anstellen soll, der achtet einfach auf Schlangen vor einzelnen Hawkershops. Hier sagt man sich nämlich: Wenn vor einem Hawkershop eine Schlange steht, muss dieser gut sein. So fand ich einige leckere Gerichte und heraus, wo es das beste Chicken Rice gibt.
Low Budget
Da bei mir meistens Low Budget auf dem Plan stand, ich zur Mittagszeit leider keine große Auswahl hatte, entschied ich mich meistens zwischen Masala Dosa, Cai Png oder Chicken Chop, falls ich auf etwas Westliches Lust hatte.
Masala Dosa ist, wie der Name schon sagt, indisches Essen. Es ist nichts Spezielles, sondern einfach eine Rolle mit Kartoffeln und verschiedenen Soßen. Der Preis schwankt zwischen den Hawkern. Ich habe für dieses Gericht 4 SGD (2,5 Euro) bezahlt, was relativ okay ist und das günstigste Essen war.
Cai Png kommt aus China. Der Name ist aus einem chinesischen Dialekt entstanden und heißt eigentlich Cai Fan. So gesehen ist es eigentlich kein Gericht, sondern eher ein Buffet, wo man sich zwischen verschiedenen Gerichten wählen kann. In der Regel bezahlt man hier 3 SGD (2 Euro) für 2 Mal Fleisch und 1 Mal Gemüse.
Chicken Chop ist für mich der westliche Ersatz in Singapur gewesen. Es besteht aus Pommes, Gemüse und einem gebratenen Huhn. Hier bezahlt man auch ein wenig mehr 7 SGD (4,5 Euro).
Fazit
Wenn man in Singapur gut und günstig essen möchte gibt es genug Alternativen. Ich würde jedem empfehlen jeden Tag in den Hawker zu gehen. Auf Dauer ist Fairprice oder Cold Storage einfach zu teuer.