18. Juli 2016
Für ein Summer Work Camp nach Palästina – aber was macht man da eigentlich genau? Inwiefern unterscheidet sich das Programm von einer klassischen Summer School? Und wer berichtet hier eigentlich?
Ich bin Caro und studiere mittlerweile im Master Journalismus. Der Nahe Osten interessiert mich, seit ich während meines Erasmus-Semesters in Istanbul orientalische Luft geschnuppert habe. In diesem Sommer nehme ich am Summer Work Camp der Birzeit University im palästinensischen Westjordanland teil – am ersten August geht es los! Wenn ihr mich auf meiner Reise begleiten möchtet, schaut gerne immer mal wieder auf meiner Seite vorbei. Ich freue mich, persönliche Eindrücke, Fotos, Videos, positive (und vielleicht auch negative) Erfahrungen mit euch zu teilen.
Was man beim Work Camp macht
Die Birzeit University (BZU) organisiert das jährliche International Summer Work Camp seit 1981. Mitmachen kann im Prinzip jeder, oftmals sind die Teilnehmer aber Studenten aus aller Welt. Zusammen mit etwa 20 anderen jungen Menschen werde ich zwei Wochen lang Freiwilligenarbeit in Schulen, Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Organisationen leisten und dabei palästinensische Familien, Akademiker und Politiker kennenlernen. Außerdem stehen Besuche von palästinensischen Städten, Dörfern, Flüchtlingscamps und anderen palästinensischen Universitäten auf dem Programm. Vor Ort werden wir in Zelten untergebracht und erhalten drei Mahlzeiten am Tag. Dafür kochen wir zusammen und halten das Camp sauber. Jeder Teilnehmer zahlt eine Gebühr über 300 US Dollar (etwa 270 Euro), die Unterbringung, Beförderung und Verpflegung abdeckt. Im Gegensatz zu einer Summer School, an der meist ausschließlich Studenten teilnehmen können, richtet sich das Camp der BZU an alle, die sich für die Geschichte des Landes und den Nahostkonflikt interessieren. Auch legt die BZU einen besonderen Fokus auf Freiwilligenarbeit, während man sich klassische Summer Schools eher wie komprimierte Uni-Seminare vorstellen kann.
Wie ich den Aufenthalt finanziere
Meinen Aufenthalt in Palästina finanziere ich größtenteils selbst. Ich nutze den Juli, um zu arbeiten und so Geld für meine Reise zu sparen. Außerdem unterstützen mich glücklicherweise meine Eltern. Es gibt auch die Möglichkeit, sich eine Summer School durch ein Stipendium fördern zu lassen. Hier lohnt sich eine ausführliche Internetrecherche, denn oftmals sind Programme auf bestimmte Zielländer zugeschnitten – zum Beispiel die Initiative Go East des DAAD für Kurzaufenthalte in Mittel-, Südost- und Osteuropa.
Anreise – mein Weg in die Westbank
Am 31. Juli fliege ich aus Düsseldorf nach Tel Aviv – im Westjordanland gibt es keinen Flughafen, Besucher müssen entweder über Israel oder Jordanien einreisen. Von da aus werde ich mit dem Sammeltaxi nach Jerusalem fahren und anschließend einen Bus nach Ramallah nehmen. Dort habe ich für die erste Nacht ein Bett in einem Hostel gebucht. Am nächsten Morgen mache ich mich auf nach Birzeit, wo das Camp stattfindet.
Bis zu meiner Abreise bleiben mir noch knapp zwei Wochen und ich muss noch einiges organisieren – meine To Do-Listen werden eher länger statt kürzer. Im gleichen Maße steigt jedoch auch meine Vorfreude!