30. April 2021
Freunde aus aller Welt haben; das wünschen sich viele, die ein Auslandssemester planen oder bereits absolvieren. Wie man das vor allem während eines Onlinesemesters schafft? Hier kommen meine persönlichen drei Tipps dazu.
Tipp 1: Einfach mal andere Kommilitonen anschreiben
Zugegeben, das erfordert durchaus etwas Extrovertiertheit, kann sich aber definitiv lohnen. Zu Beginn des Semesters wurde beispielsweise an meiner Gastuni eine große Online-Informationsveranstaltung seitens der rechtswissenschaftlichen Fakultät angeboten. Um den Austausch bei Problemen zu erleichtern, wurde am Ende dann eine Messenger-Gruppe gebildet. Schnell haben wir hier gemerkt, dass viele ähnliche Interessen bestehen (in meinem Fall Skateboarden und Snowboarden). Aus einer großen Gruppe wurden also anschließend viele kleine. Das Ergebnis: Es wurden fleißig coronakonforme Treffen ausgemacht und ich hatte so die Chance, nicht nur andere internationale Studenten kennenzulernen, sondern direkt welche, die dasselbe Fach studieren und auch noch dieselben Interessen verfolgen.
Da ich eine der ersten ERASMUS-Studierenden im Sommersemester 2021 in Zürich war, habe ich auch einfach mal ganz direkt ein paar Studierende angeschrieben. Waren die auch bereits in Zürich wurde meistens schnell ein Spaziergang vereinbart, um das neue Zuhause ein wenig gemeinsam zu entdecken und sich über die gewählten Kurse zu unterhalten.
Also: Traut euch! Und wer statt internationalen Studierenden lieber Einheimische kennenlernen will: Schreibt doch diese am besten gleich in der Landessprache an 😉 . In meinem Fall kann man in der Deutschschweiz direkt mit etwas Schweizerdeutsch oder einfach einem lieben „Hoi“ glänzen 😉 .
Tipp 2: Zieht in ein Studentenwohnheim oder eine WG
Um meine Ankunft in Zürich zu vereinfachen, war ich für rund 2 Wochen Untermieterin in einem WOKO-Gebäude. Hier leben vor allem internationale Studenten zu günstigeren Konditionen als normalerweise in Zürich. So habe ich also gleich zu Beginn zwei Studierende aus Japan kennengelernt. Mittlerweile wohne ich in einer privaten WG mit zwei Schweizerinnen, aber mit meinen Erasmus-Freunden, welche in anderen WOKO-Liegenschaften wohnen, unterhalte ich mich trotzdem oft über das Studentenleben dort. Von internationalen Themen-Kochabenden bis hin zu den üblichen Partys ist alles dabei. Auch in meiner WOKO-Liegenschaft wurde in kleiner Runde (damals zu den schärferen Corona-Regeln) Silvester gefeiert.
Eine eigene Wohnung ist in Zürich schon aus finanziellen Gründen nicht zu empfehlen (hier seid ihr gern mal bei 1 500 bis 1 700 Franken, also rund 1350 – 1540 Euro dabei). Aber auch während des immer noch stattfindenden Onlinesemesters sollte man die Wohnsituation nutzen, um nicht in die Einsamkeit zu rutschen, sondern sich direkt von Anfang an zu vernetzen.
Tipp 3: Nehmt wann immer möglich an ESN-Events teil
Jede größere Stadt verfügt über eine ESN-Sektion (Erasmus Student Network). Diese besteht meist aus einheimischen Studenten und stellt unter anderem Buddys (Kumpel/Partner) zur Verfügung, die mit organisatorischen Problemen vor Ort helfen. Besser aber noch: Sie organisieren viele Events, die den internationalen Studenten spannende Orte in ihrem Gastland zeigen sollen.
Gerade aufgrund der aktuellen Situation sind in der Schweiz weder Bar-Touren noch große Welcome-Partys möglich, allerdings dürfen sich draußen 15 Personen treffen, weshalb ich mittlerweile an einigen Outdoor-Events teilgenommen habe, wie ein Tagesausflug nach Lausanne oder ein Besuch im Home of Chocolate. Das tolle hierbei: Es haben sich fast immer dieselben Studierenden für die Events registriert, weshalb man sich gegenseitig immer besser kennenlernt und ein kleiner Freundeskreis entstanden ist.
Ein kleiner Hinweis: Anfangs, als physische Events auch in der Schweiz verboten waren, hat ESN beispielsweise Online-Events wie ein Speed-Friending („Online-Dating“ mit kleiner Fragerunde, um neue Freunde kennenzulernen) angeboten. Also haltet Ausschau, ob das auch in eurem Gastland möglich ist!