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Freunde im Ausland: Verbindungen mit Ablaufdatum

Neue Leute kennenlernen ist wohl mit das Essenziellste im Auslandssemester, aber wie sehr es jedes Mal weh tut „Tschüss“ zu sagen, ohne zu wissen wann und ob ich die andere Person wiedersehen werde, bricht mir jedes mal mein Herz, gehört aber leider dazu. Wie ich meine Freunde hier gefunden hab und Tipps um mit dem Abschiedsschmerz umzugehen, findet ihr hier.

Das Ende eines Auslandssemesters bringt viele Emotionen mit sich, Freude über die vielen Erinnerungen, Dankbarkeit für die Erlebnisse und gleichzeitig den Schmerz des Abschieds. Freundschaften die wir in dieser kurzen dennoch intensiven Zeit schließen, sind tiefer als man denkt und die Trennung fällt umso schwerer. Es fühlt sich jedes mal wie ein kleiner Herzbruch an, wenn wir den nächsten Freunden „Auf Wiedersehen“ sagen müsst. Aber das zeigt am Ende nur wie wertvoll diese Verbindungen doch sind.

Intensiver als erwartet

Freunde die wir im Auslandssemester finden, sind zwar etwas anders als die Freundschaften von Zuhause aber deshalb keinesfalls weniger intensiv. Als Austauschstudenten teilen wir von Anfang an ähnliche Herausforderungen, wir sind alleine in einem neuen Land, eine fremde Sprache und Kultur, der Versuch sich zurecht zu finden und schnell neue Freunde zu finden. Wir verbringen viel Zeit miteinander und die gemeinsamen Probleme und Erlebnisse schweißen zusammen. Gerade am Anfang versuchen wir jedes noch so kleine Event und jede Möglichkeit um neue Leute kennenzulernen mitzunehmen, um am Ende bloß nicht ohne Freunde dazustehen. Jedoch braucht ihr euch darüber wirklich gar keine Sorgen machen, Freunde finden im Auslandssemester passiert fast wie von ganz alleine. Sei es die Wahl der Kurse an der Universität, Ausflüge oder lange Nächte voller Tanz, Trunk und Gesprächen. Es werden schnell neue Freundschaften geschlossen und es fühlt sich so an als würden wir in nur kurzer Zeit dasselbe erleben, wie mit den Freunden von Zuhause in Jahren. Diese Intensität entsteht auch weil wir wissen, dass die Zeit begrenzt ist. Wir leben bewusster, schätzen die gemeinsamen Momente mehr und knüpfen Verbindungen die über kulturelle Unterschiede hinweggehen. Freundschaften die auf diesen Erlebnissen basieren, haben oft eine besondere Tiefe, am Ende des Auslandssemester sind wir mehr eine kleine Familie als nur Freunde.

Meine Freunde und ich bei einer der von den Embajadores organisierten Veranstaltung

Jedes Mal ein kleiner Herzbruch

Jeder Abschied am Ende des Auslandsaufenthalt fühlt sich an wie ein kleiner Herzsbruch und da ich eine der Letzten bin, die nach Hause fliegt, muss ich so gut wie jeden Freund oder jede Freundin verabschieden. Das sind eine Menge kleine Herzensbrecher die am Ende doch auch so eine Art Liebeskummer in mir auslösen. Wir haben zusammen eine so intensive Zeit in Chile erlebt, dass es mir wirklich schwerfällt, mir vorzustellen, ohne diese Menschen weiterzumachen. Wir haben zusammen gelacht, geweint, gefeiert, Abenteuer erlebt und uns gegenseitig Halt gegeben. Jeder Moment des Abschieds reißt eine kleine Lücke in mein Herz, weil einem plötzlich klar wird, dass dieser besondere Alltag hier zu Ende geht. Es ist nicht nur das Verlassen eines Ortes, sondern vor allem auch der Menschen, die diesen Ort zu einem Zuhause gemacht haben. Wir hoffen zwar alle, dass es kein endgültiges Ende ist und versprechen uns in Kontakt zu bleiben, uns irgendwann zu besuchen, machen schon Pläne für die Zukunft zusammen, aber dennoch bleibt dieses unangenehme Gefühl von Verlust. Auch wenn am Ende Tränen fließen weil wir die letzten Erlebnisse, Abende und Momente besonders intensiv noch zusammen ausgekostet haben, wissen wir doch, dass genau dieser Schmerz zeigt, wie viel diese Freundschaften bedeuten und wie wertvoll die gemeinsame Zeit war. Denn Abschied tut nur weh, wenn das was wir zurücklassen uns wirklich wichtig ist.

Was bleibt sind Erinnerungen und neue Chancen

Auch wenn der Abschied schmerzt, bringt ein Auslandssemester viel mehr als nur Erinnerungen. Wir nehmen neue Perspektiven und Möglichkeiten mit, die unseren Blick auf die Welt verändern. Es öffnen sich sowohl geografisch als auch persönlich neue Türen. Die Freundschaften die wir gefunden haben, verbinden uns mit Menschen auf der ganzen Welt. Sie geben uns die Chance auch nochmal andere Kulturen tiefer zu erleben, sei es durch Besuche, Pläne oder Projekte die über Landesgrenzen hinweg entstehen. Diese Verbindungen können die Karriere und das Leben bereichern und lebenslange internationale Netzwerke schaffen. Die Herausforderungen die wir gemeinsam gemeistert haben, von der Sprachbarriere bis hin zum Kulturschock, stärken auch unser Selbstbewusstsein und den Mut neues zu wagen. Wir wissen jetzt, dass wir uns überall auf der Welt zurechtfinden, uns anpassen können und offen gegenüber Neuem sind. Was bleibt sind nicht nur Erinnerungen, sondern auch wertvolle Erfahrungen, Freundschaften und das Wissen, dass die Welt vielleicht ein bisschen kleiner und zugänglicher geworden ist.

Sieben Tipps um Abschiede leichter zu machen

Da ich nun bereits fast alle meine Freunde verabschieden musste, habe ich hier ein paar Tipps, um den Umgang mit dem Abschiedsschmerz leichter zu machen:

  • Letzte Gemeinsame Erinnerungen schaffen: Nutzt die verbleibende Zeit, um etwas Besonderes zusammen zu erleben, ob ein letzter gemeinsamer Ausflug zu eurem Lieblingsspot, ein Abendessen in einem neuen Restaurant oder eine kleine Abschiedsparty, diese Momente bleiben in Erinnerung und machen den Abschied ein wenig leichter.
  • In Kontakt bleiben: Versucht möglichst feste Pläne zu machen, wie ihr in Kontakt bleiben wollt, seien es Videocalls, WhatsApp-Gruppen oder wie bei meiner Freundesgruppe eine Snapchat-Gruppe in der wir alle regelmäßig was teilen. Zu wissen, dass der Kontakt nicht abbricht, spendet einem Trost.
  • Kleine Abschiedsgeschenke: Um die neu gewonnenen Verbindungen aufrecht zu erhalten, zum Beispiel ein Polaroid von euch, persönliche Dinge und Andenken oder eine Playlist mit Liedern die an die gemeinsame Zeit zurückerinnern lassen.
  • Fokus auf das Positive: Macht euch bewusst, dass der Abschied nur so schwer fällt weil die gemeinsame Zeit so besonders war. Versucht den Abschied als ein Zeichen dafür zu sehen, wie viel ihr gewonnen habt, nämlich tolle Freundschaften, Erinnerungen und Erfahrungen.
  • Gefühle zulassen: Traurigkeit gehört zu Abschieden dazu, also gebt euch die Zeit sie zu spüren. Redet am besten mit Anderen darüber, die diese Situation und die Gefühle nachvollziehen können, das kann unglaublich helfen.
  • Gemeinsame Zukunftspläne schmieden: Plant bereits jetzt zukünftige Besuche oder Reisen, um euch wiederzusehen. Ein konkreter Termin in der Zukunft kann die Abschiedsschmerzen deutlich lindern und liefert Vorfreude auf das Wiedersehen.
  • Neue eigene Ziele: Konzentriert euch darauf was noch vor euch liegt und plant neue Erlebnisse auf die ihr euch freut. Ob ein neues Projekt, eine Reise, was Kreatives oder ein anderes Abenteuer, Vorfreude ist ein starkes Gegenmittel bei Abschiedsschmerz!

Schlussendlich fordert ein Auslandssemester zwar Mut, gibt aber auch so viel zurück: neue Perspektiven, intensive Verbindungen und Erfahrungen die das Leben total bereichern. Es lohnt sich definitiv diesen Schritt zu wagen, auch wenn der Abschied schwerfallen mag. Denn was wir gewinnen, bleibt für immer in unseren Herzen!

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