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Wieso es sich lohnt, früher anzureisen


Falls du vor Beginn deines Auslandssemesters noch ein bisschen Zeit hast, kann ich dir nur empfehlen, diese zu nutzen und etwas früher in deinem Zielland einzureisen. Ich habe die Zeit damit verbracht, die Umgebung in der Nähe meiner Wohnung zu erkunden, mehr über verschiedene Stadtteile Athens zu erfahren und vor allem um neue Leute kennenzulernen.

Sicht von oben auf die Stadt Athen. Viele helle Häuser und zwischendurch ein paar gründ Bäume.
Der Ausblick während einer Wanderung auf den Berg Lykabettus.

Genau vier Wochen vor Unibeginn bin ich nach Athen gekommen. Hört sich im ersten Moment vielleicht sehr früh an, aber ich verspreche dir, sobald du erst mal da bist, vergeht die Zeit wie im Flug. Gerade in diesem Moment kommt es mir so vor, als wäre ich bereits eine Ewigkeit hier, dabei hat die Uni erst vor ein paar Tagen begonnen.

Die ersten Tage nach meiner Ankunft habe ich mich natürlich in meinem neuen Zuhause umgesehen. Typische Dinge zu erledigen wie die ersten Einkäufe, Cafés und Läden in der Umgebung zu erkunden, aber auch meine Mitbewohnerinnen kennenzulernen, gehörten dazu. Zudem wollte ich unbedingt die Athener Innenstadt erkunden und herausfinden, an welchen Stellen ich welche Sehenswürdigkeit finde. Ich war positiv überrascht, wie schnell ich mit der U-Bahn von Egaleo (Stadtviertel, in dem ich wohne) die Innenstadt erreichen konnte. Mit dem zusätzlichen Fußweg von meinem Zuhause zur Bahn dauerte es insgesamt nur 15 Minuten bis ins Zentrum.

Erste Orientierungsschwierigkeiten

Da ich eigentlich schon mein ganzes Leben Schwierigkeiten mit der Orientierung habe, war es auch kein Wunder, dass ich am ersten Tag alleine mit der U-Bahn in die falsche Richtung gefahren bin. Und das obwohl mir meine griechische Mitbewohnerin Tonya, den Weg genau beschrieben hatte und ich auch Griechisch lesen kann, schien ich da irgendwie was verwechselt zu haben. Zum Glück merkte ich es noch rechtzeitig und es war für den weiteren Verlauf des Tages nicht so dramatisch. Rückblickend sitzt es heute dafür fest verankert in meinem Kopf.

Der Weg zur U-Bahn in Egaleo. Im Vordergrund hängt eine Uhr und im Hintergrund sieht man ein Schild, welches auf Treppen auf der linken Seite und Treppen auf der rechten Seite hinweist.
Die U-Bahn Haltestelle in Egaleo. Von hier aus fahre ich immer in die Athener Innenstadt.

Egaleo – mein neues Zuhause

Es ist ungewohnt für mich, plötzlich jeden Laden direkt vor meiner Haustür zu haben. In Deutschland habe ich eher in den ländlichen Regionen Wuppertals gewohnt, hier ist meine WG direkt in Egaleo Stadt. Klar, ist es nicht ganz die Athener Innenstadt, jedoch gibt es hier auch so einige Läden und eigentlich alles, was man braucht, direkt vor der Haustür. Die Hauptstraße ist eine stark befahrene Einkaufsstraße, wo du alles findest. Besonders praktisch ist der Copyshop genau gegenüber meiner Wohnung, da ich in meiner WG keinen Drucker habe.

Ein Graffiti, das ich bei einem Spaziergang durch den Park entdeckt habe.

Meine liebste Straße ist voll mit typischen griechischen Tavernen, die nach drei Minuten Fußweg zu erreichen sind. Abends befinden sich in der ganzen Straße Einheimische, die das leckere Essen in den Restaurants genießen.

Einblick in eine Straße voll mit menschenleeren griechischen Restaurants. Die Stühle haben alle unterschiedliche Farben.
Neben gutem Essen und Wein gibt es hier abends auch griechische Live-Musik.

Durch den Park von Egaleo kann ich direkt zur Uni laufen und finde, dass er einen schönen Ausgleich zum Trubel der Stadt bietet. Dort gibt es auch Sportmöglichkeiten wie einen Tennisplatz, einen Fußballplatz und eine Rennstrecke. Die meisten Leute joggen allerdings um den Park herum.

Kontakt mit Erasmus-Studierenden in Zeiten von Corona

Der wichtigste Grund, wieso sich die frühe Anreise lohnt, ist der, Kontakte zu knüpfen. Ich hatte vorab ein paar Gruppen auf Whatsapp und bei Facebook gesucht und wusste, wo ich andere Erasmus-Studierende kennenlernen konnte. Aber ich habe mich auch nicht davor gescheut, einfach mal ein paar Leute anzuschreiben und mich mit ihnen zu treffen. Mit dem Einzug meiner neuen Mitbewohnerin, die im Gegensatz zu den anderen Mitbewohnern Erasmus-Studentin war, ging eigentlich alles ganz schnell. Wir trafen noch mehr Leute und besuchten zusammen einige Veranstaltungen.

Natürlich fühlte es sich anders an, unter den Corona-Auflagen Leute zu treffen. Sich zur Begrüßung die Hand zu geben, ging nicht. Außerdem war es zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt, mit mehr als neun Personen gemeinsam im Café zu sitzen. Heute sind die Auflagen hier in Griechenland strenger und es darf keine Gruppe über sechs Personen in Cafés oder Restaurants sitzen. Bei den Erasmus-Veranstaltungen bildeten sich sofort kleinere Grüppchen, weshalb es nicht möglich war, alle Leute auf einmal kennenzulernen. Jedoch war ich einfach froh, dass es allgemein die Möglichkeit gab, überhaupt mit anderen in Kontakt zu treten.

All diese Dinge kannst du natürlich auch nach Beginn der Uni machen. Aber einfach mal in den Tag hinein zu leben und spontane Entscheidungen zu treffen, das hatte ich mir vor meiner früheren Ankunft in Griechenland vorgenommen. Rückblickend hat es mir am besten gefallen, Zeit mit anderen Erasmus Studierenden zu verbringen und sie jetzt schon besser kennenzulernen.

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