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Fünf Gründe dein Studium im Ausland zu verbringen


Ich verbringe mein ganzes Bachelorstudium in den Niederlanden. Das ist jetzt vielleicht nicht ganz so weit weg von der Heimat, aber man überquert immerhin eine Grenze und eine andere Sprache spricht man auch. In diesem Beitrag habe ich fünf Gründe aufgelistet, warum auch ihr den Schritt wagen solltet, euer Studium in einem anderen Land zu absolvieren.

Es ist einfacher, als gedacht

Die meisten, die diesen Beitrag lesen werden, sind vermutlich in Zeiten aufgewachsen, in denen es ganz normal ist, einfach so die Grenzen zu einem anderen europäischen Land zu überschreiten. Die EU machts möglich, also warum solltet ihr es nicht auch nutzen? Als deutsche*r Staatsbürger*in könnt ihr in anderen Mitgliedsstaaten zu den Bedingungen der Einheimischen studieren. Das bedeutet, dass in einigen Ländern wie den Niederlanden Studiengebühren auf euch zu kommen können. Ihr zahlt aber denselben Preis wie die niederländischen Studierenden. Dieser ist oftmals viel niedriger als der, den Nicht-EU/EAA-Bürger*innen zahlen müssen. In  Dänemark zum Beispiel studiert ihr dagegen sogar ganz umsonst. Kommt euch das gesamte Studium im Ausland vielleicht doch etwas viel vor? Viele deutsche Universitäten bieten Studiengänge an, die teils in Deutschland und teils in einem anderen Land absolviert werden können. An der Uni Köln könntet ihr zum Beispiel deutsch-englisches Recht studieren.

Auf mehreren Sprachen träumen

Die Welt ist vielfältig und so sind ihre Sprachen. Beruflich wie persönlich kann es  nur von Nutzen sein, mehrere von ihnen zu beherrschen. Auch wenn euer Studienfach, so wie meins auf Englisch unterrichtet wird, schadet es nicht, die jeweilige Landessprache zu lernen. Die niederländischen Universitäten bieten oft sogar kostenlose Sprachkurse für ihre internationalen Studierenden an. Nach dem Studium könnt ihr darüber hinaus mit hoher Wahrscheinlichkeit einwandfreies Englisch vorweisen. Ein toller Bonus für den Lebenslauf.

Man sieht ein Textbuch über die niederländische Sprache, ein aufgeschlagenes Vokabelheft und Textmarker.
Hier seht ihr meine Bemühungen, Niederländisch zu lernen!

In der Welt zuhause

Meine Mitbewohner*innen kommen aus aller Welt. Meine Kommilitonen und Kommilitoninnen auch. Das erweitert euren Horizont ungemein. Ihr lernt, Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Ihr werdet offener, sammelt einen großen Wissensschatz an und erlernt internationale Kompetenzen. Die Freundschaften, die ihr während eures Auslandsstudiums sammelt, bleiben hoffentlich ein Leben lang. Bald habt ihr überall auf der Welt eine Tür, die euch offen steht, ein Bett zum Schlafen und Freund*innen, die euch Ecken ihres Landes zeigen, die ihr alleine nie entdeckt hättet.

Man sieht Mädchen auf einem Steg.
Meine Mitbewohnerinnen aus England, den USA und Rumänien und ich.

Ihr wachst über euch hinaus

Klar, wenn man ein Studium aufnimmt und zum ersten Mal von zu Hause auszieht, führt das immer zu wachsender Selbstständigkeit. Im Ausland müsst ihr aber noch ein kleines bisschen mehr aus euch heraus kommen. Anträge müssen in einer Sprache ausgefüllt werden, die vielleicht nicht eure Muttersprache ist. Das System funktioniert anders. Greift eure deutsche Versicherung auch im Ausland? Habt ihr Anrecht auf finanzielle Unterstützung in eurem Gastland? Wie finde ich eine Wohnung? Eure Eltern können euch da wenig helfen. Ihr recherchiert, lest, fragt nach. Irgendwann habt ihr den Dreh raus. Ihr seid jetzt kleine Profis und wisst, wie der Hase in eurem Gastland läuft. Und das habt ihr alles (fast) ganz alleine hinbekommen.

Ein Plus für den Lebenslauf

Auf dem Arbeitsmarkt sind internationale Kompetenzen gefragt. Ihr habt bei eurem zukünftigen Chef oder eurer Chefin einiges vorzuweisen. Als die Sprachtalente, die ihr jetzt seid, glänzt ihr unter anderem mit Durchhaltevermögen und Anpassungsfähigkeit.

Was ich mit diesem Beitrag eigentlich sagen will

Im Ausland zu studieren macht Bock. Ja, sogar während einer Pandemie. Auch wenn ich ihrem Ende wie wir alle mehr als nur entgegenfiebere. Ihr lernt so viel. Nicht nur für euren Lebenslauf, sondern vor allen für euch selbst. Ich bin der Meinung, dass euch ein Aufenthalt im Ausland nur weiter bringen kann. Das muss nicht unbedingt für ein ganzes Studium sein. Ihr könnt auch einige Zeit als Praktikant*in in einem anderen Land arbeiten. Wie das geht, könnt ihr zum Beispiel hier bei Corinna nachlesen, die momentan in den Arbeitsalltag bei der Europäischen Union in Brüssel reinschnuppert. Vielleicht möchtet ihr auch nur für eine begrenzte Zeit im Ausland studieren? Dann schaut doch mal hier bei Melina in Griechenland oder hier bei Cara in Südkorea vorbei.

Im Ausland zu studieren, kann Angst machen. Es ist mit Aufwand verbunden. Aber es ist auch eine immense Bereicherung. Es ist es wert!

 

 

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