30. April 2022
Berge, Strände, Großstadtflair – Kapstadt ist Abwechslung pur. Wie meine Erfahrungen in Kapstadt bisher waren und was ich empfehlen kann, erzähle ich euch in diesem Blogpost.
Eines vorweg: Kapstadt hat einiges zu bieten! Direkt am Atlantik gelegen und mit heißen Sommern und milden Wintern, ist Kapstadt klimatisch sehr attraktiv – gerade wenn man wie ich im Februar (also im Hochsommer) ankommt. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 1084 m hohe Tafelberg. Das bedeutet, dass man sowohl auf die Stadt als auch auf das Meer spektakuläre Ausblicke genießen kann. Für Outdoorenthusiasten ist Kapstadt mit seinen Bergen, Stränden und dem Ozean ein traumhafter Ort für jegliche Aktivitäten an der frischen Luft oder im Wasser. Auch kulturell hat Kapstadt mit seinen Museen wie dem Zeitz MOCAA oder der Nationalgalerie einiges zu bieten.
Die andere Seite Kapstadts umfasst aber auch Armut und Kriminalität. Die Metrolpolregion Kapstadt hat schätzungsweise knapp fünf Millionen Einwohner, von denen ein großer Teil in ärmeren Stadtteilen lebt. Diese sogenannten Townships sind gigantisch groß und das Erste, was man zu Gesicht bekommt, wenn man auf dem Highway vom Flughafen in Richtung Stadt fährt. Die Kriminalitätsstatistiken sind leider immens hoch – ich denke man sollte sich aber nicht von negativen Berichten zu sehr abschrecken lassen und sich auf ein angemessenes Verhalten konzentrieren, um die Stadt trotzdem sicher erkunden zu können.
1. Zugfahrt von Muizenberg ins Stadtzentrum von Kapstadt
Auch wenn teilweise sogar südafrikanische Kommilitonen davon abraten, die Vorortzüge in Kapstadt zu nehmen, habe ich mich (mit einem Freund zusammen) dazu entschieden und sehr sicher gefühlt. Für mich war die knapp 25 km lange und eineinhalbstündige Zugfahrt vom Surferort Muizenberg ins Stadtzentrum von Kapstadt sehr empfehlenswert. Der Zug hält auf dem Weg mehr als ein Dutzend Mal in den Vororten von Kapstadt an. Die Fahrt führt einmal um die Bergkette des Tafelbergs herum, wodurch man einen ganz anderen Blick auf die Stadt bekommt als durch eine Taxifahrt mit dem Uber.
2. Sonnenuntergang am Signal Hill
Der Signal Hill ist eine Erhebung in Kapstadt, die das geschäftliche Stadtzentrum mit seinen Hochhäusern vom entspannten Stadtteil Sea Point trennt. Ich habe den Sonnenuntergang von oben mit einem Freund und einem kleinem Picknick genossen. Vom Signal Hill hat man den besten Blick auf das Cape Town Stadium, das Austragungsort von WM-Spielen während der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika war. Die einzige Straße hinauf auf den Signal Hill führt auch am Lion’s Head vorbei, dessen Besteigung ebenfalls ein must-do ist.
3. Oranjezicht City Farm Market
Auf diesen Markt habe ich zuvor schon mal aufmerksam gemacht, aber auch dieser Blogpost kommt nicht um den Markt an der Waterfront herum. Der Markt findet nur Mittwochsabends und am Wochenende statt und alle Produkte kommen aus der Umgebung um Kapstadt. Es gibt sehr viele Essensstände mit Gerichten aus aller Welt sowie Obst, Gemüse und „Lifestyle“-Produkte. Ich persönlich kann die frischen Austern mit Zitrone und den Stand mit kühlem selbstgemachtem Rooibos-Eistee sehr empfehlen!
4. Wanderoptionen auf den Tafelberg
Viele Wege führen auf den Tafelberg. Zwar kann man auch beide Wege mit der Seilbahn fahren, allerdings können die langen Warteschlangen an der Seilbahn in praller Sonne durchaus abschreckend wirken. Achtung, die Seilbahn fährt nicht bei schlechtem Wetter oder starkem Wind! Vor allem Letzteres ist relativ häufig der Fall! Wer es sportlich mag, hat die Wahl zwischen verschiedenen Wanderrouten. Ich selbst kann den anspruchsvollen, aber lohnenswerten India Venster Hike sehr empfehlen, bei dem auch ein paar Kletterskills vonnöten sind. In gut zwei Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Besonders schön ist es, frühmorgens zu starten. Es gibt sogar auch Tageswanderrouten, die im Kirstenbosch Botanical Garden beginnen (ebenfalls eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Kapstadt). Die Aussicht vom Gipfel des Tafelbergs über Kapstadt ist einmalig.
5. Sonnenuntergang in Clifton
Clifton ist ein wohlhabender Stadtteil zwischen Sea Point und Camps Bay und hat einige kleine Strände, an denen sich der Tag gut ausklingen lässt. Nah am Stadtzentrum sind die Strände um Clifton auch bei Einheimischen beliebt. Mit dem Auto ist es am leichtesten, nach Clifton zu kommen. Wir sind sehr spontan für den Sonnenuntergang nach Clifton Beach gekommen – so kamen wir unverhofft zu diesem tollen Anblick.
Das ist nur eine kleine Auswahl an Aktivitäten in Kapstadt. Diese haben mir besonders gut gefallen und gerade die Wanderung auf den Tafelberg stand im Vorfeld meines Auslandssemesters weit oben auf meiner To-do-Liste. Insgesamt ist für mich das Besondere an Kapstadt die Kombination der geschichtlich bedingten kulturellen Diversität als auch das scheinbar unendliche Angebot an Outdooraktivitäten durch die geografischen Besonderheiten der Stadt. Ich denke, dass Kapstadt für jeden etwas zu bieten hat und man eine Reise ans Kap der Guten Hoffnung nicht vergessen wird! Bis bald!