17. Oktober 2018
Dieser Beitrag reiht sich ein in den Post über die Unterschiede zwischen Schardscha und Deutschland. Das Leben ist anders hier, es gelten andere Regeln. Dies beeinflusst auch meinen Alltag. Hier berichte ich euch, welche Besonderheiten mir schon untergekommen sind.
- Wer braucht schon einen Drive-in? Jeder noch so kleine Imbiss bringt hier das Essen direkt ans Auto. Man parkt einfach vor dem Laden, lässt sich die Karte bringen, bestellt und dann reicht einem die Bedienung das Essen durchs Fenster. Bloß nicht die klimatisierte Umgebung verlassen, lautet hier die Devise.
- Lieferservice ist hier allgegenwärtig und auch mitten in der Nacht verfügbar. Jedes noch so kleine Restaurant hat einen Lieferservice – Supermärkte übrigens auch.
- Leitungswasser ist hier nicht trinkbar. Fürs Zähneputzen, Nudeln und Tee kochen aber durchaus verwendbar. Für Trinkwasser haben wir einen Wasserspender in unserer Wohnung. Sobald die 20 Liter leer sind, gehen wir zum kleinen Supermarkt um die Ecke und bestellen neues Wasser. Unverzügliche Lieferung inklusive! So müssen wir nicht selbst die 20 kg schleppen.
- Alkohol gibt es in Sharjah tatsächlich nirgendwo zu kaufen. Das sieht im benachbarten Emirat Ajman schon wieder ganz anders aus. Keine 30 Minuten mit dem Auto und man findet riesige Spirituosengeschäfte mit preiswertem Alkohol in allen möglichen Variationen.
- Plastiktüten, Plastikverpackungen, Plastikbecher werden hier in Unmengen verbraucht. Da blutet mir schon ein bisschen das Herz. Obst und Gemüse werden im Supermarkt zum Wiegen in Plastiktüten verpackt. An der Kasse werden dann alle Einkäufe nochmals in Plastiktüten verstaut. Es gibt extra eine Person, die nur für das Einpacken der Einkäufe an der Kasse verantwortlich ist. Essen zum Mitnehmen wird in eine extra Plastiktüte verpackt, auch wenn man nur bis zum nächstgelegenen Tisch geht. Ich versuche, meinen Plastikkonsum hier kleinzuhalten, auch wenn es schwierig ist. Gurken ohne Plastiktüten abzuwiegen wurde mir verwehrt. Ein einzelnes Eis, das ich offensichtlich sofort essen werde bei diesen Temperaturen, wurde mir in eine Plastiktüte eingepackt, die ich dankend ablehnte. Ausreichend Müllbeutel haben wir dementsprechend immer zu Hause.
- Auch bei Temperaturen von über 30 °C laufen hier alle vollkommen bedeckt rum. Dem muss man sich natürlich anpassen und so versuche ich zumindest in Sharjah mich meist knie- und schulterbedeckt einzukleiden. Insbesondere an der Universität gelten diese Kleidungsregeln und man wird auch durchaus von dem Aufsichtspersonal darauf hingewiesen.
- Im universitätseigenen Schwimmbad – natürlich geschlechtergetrennt – ist Bikini nicht erlaubt und eine Badekappe Pflicht.
- Straßennamen gibt es hier nur für die Hauptverkehrsstraßen und nach Hausnummern sucht man vergeblich. Zudem nutzen die Taxifahrer kein GPS. Anhand von Landmarks beschreibt man dem Fahrer also, wo man hinmöchte oder spielt mithilfe von Google Maps selbst das Navigationsgerät.
- Fenster werden hier absolut nicht wertgeschätzt. Sie sind entweder dreckig, verhängt oder gar nicht erst vorhanden. Man muss sich ja vor der Sonne draußen abschirmen. Ich vermisse das Sonnenlicht in unserem Apartment schon etwas!
Bis bald, eure Laura 🙂
- P.S.: Geht niemals mit flachen offenen Sandalen in Dubai in einen Club. Es müssen entweder High Heels sein oder geschlossene Schuhe, ansonsten wird der Eintritt verwehrt.