1. Dezember 2015
Als begeisterter Fußballfan war es für mich natürlich ein Muss auch einem zu einem Spiel des FC Málaga zu gehen. Vergangenes Wochenende war es dann endlich so weit: Ausgestattet mit meinem neuen Fanshirt ging es zum Derby Málaga gegen Granada.
Ich war richtig gespannt auf die Stimmung im Stadion und die Anfeuerungsrufe der Fans, wurde am Anfang aber richtig enttäuscht: Das Stadion war nicht einmal zu einem Drittel gefüllt und viele Fans beschäftigten sich lieber mit ihrem Essen, anstatt bei der Vereinshymne mitzusingen. Da war ich vom 1. FC Nürnberg – meinem Lieblingsverein in Deutschland – anderes gewohnt.
Eine Viertelstunde nach Anpfiff änderte sich die Situation dann plötzlich: Die Fußballfans bedienten einmal mehr das Klischee, dass Spanier immer zu spät kommen, und strömten jetzt zahlreich auf die Zuschauerränge. Viele wussten dabei gar nicht, wo sie überhaupt sitzen und irrten erst einmal durch die Reihen. Im Nürnberger Stadion hätte es jetzt schon lautstarke Proteste gegeben, schließlich blockierten die suchenden Fans die Sicht aufs Spielfeld. In Málaga hingehen schien das niemanden zu stören. Der Mann hinter mir erklärte auch beim fünften Mal geduldig jedem Fan, wo er seinen Sitzplatz findet.
Nachdem sich das Stadion gefüllt hatte, konnte ich schließlich auch immer mehr Anfeuerungsrufe für die Mannschaft hören. Weil ich sie aber akustisch nicht immer ganz verstanden habe, habe ich irgendwann einfach angefangen die Nürnberger Gesänge umzudichten und für Málaga anzupassen. Schließlich wollte ich auch „meine“ Mannschaft anfeuern.
Besonders laut wurden eine Freundin und ich, als der ehemalige FC Bayern-Spieler Roque Santa Cruz ins Spiel kam und wir gemeinsam „Ich Roque“ der Sportfreunde Stiller angestimmt haben. Die Band hatte das Lied extra für den Fußballer geschrieben. Die belustigten Blicke anderer Fußballfans interessierten uns dabei wenig.
Das Spiel an sich war zunächst wenig spannend. Málaga hatte mehr Chancen, konnte sie aber nicht nutzen. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang schließlich die ersehnte Führung. Die zweite Halbzeit war dann ein reines auf und ab der Gefühle: Ein Málaga-Spieler erhielt die rote Karte, kurz danach gelang der Mannschaft aber dennoch das zweite Tor. Gegen Ende des Spiels erhöhte Granada den Druck und konnte kurz vor Ende des Spiels sogar noch zwei Tore schießen.
Auch wenn der späte Ausgleich ärgerlich war, bin ich trotzdem mit einem Strahlen aus dem Stadion gelaufen. Es war einfach toll, ein spanisches Ligaspiel live im Stadion zu erleben und die Mannschaft zu unterstützen.