21. März 2016
生日快乐 (shengri kuaile) = Happy Birthday! Am Samstag war es so weit: Mein Geburtstag und das auch noch in einem fremden Land! Um 1 Uhr nachts wurde ich aus dem Bett geschmissen, aber am nächsten Tag wollten wir eigentlich früh wandern gehen.
Vor Schreck fiel ich fast aus dem Bett, als ein paar Freunde gegen ein Uhr nachts plötzlich laut singend mein Zimmer stürmten. Die perfekte Zeit für Geburtstagkuchen und Geschenke! Schlafen? Überbewertet.
Dachten wir zumindest bis zum Morgen, als der Wecker um 7 Uhr klingelte. Wir hatten nämlich geplant, uns einer Wandertour anzuschließen, die vom CET organisiert wird.
CET ist eine Kommunikationsplattform, deren Ziel es ist internationale Studenten zusammenzubringen und ihr Sozialleben in China zu verbessern. Auf WeChat gibt es eine „Hiking“-Gruppe, die jedes Wochenende andere Wanderungen anbietet. Mal umsonst, mal für wenig Geld. Mal ganz in der Nähe von Peking, mal am anderen Ende Chinas.
Die Wanderung, an der wir teilnahmen, führte in den Mangshan Park und war umsonst. Tja und umsonst heißt nicht unbedingt, dass der Park keinen Eintritt kostet, sondern, dass wir eine „alternative Route“ wandern würden. So konnten wir dem Ticketkauf entgehen.
Zusammen mit etwa 60 anderen Internationalen und Chinesen konnte es also losgehen. Nach zwei Stunden U-Bahn und Busfahrt, waren wir im äußersten Norden Pekings angekommen und dann hieß es erst mal eine Mauer erklimmen. Der Startpunkt der alternativen (kostenfreien) Route. Mithilfe aller Gruppenmitglieder schaffte es zum Glück jeder über die Mauer zu gelangen. Jetzt sollte das Schwierigste ja geschafft sein! Zu früh gefreut…
Naiv wie wir waren nahmen wir den Ausruf, der Organisatorin „Wir sehen uns in zwei Stunden oben!“ nicht ganz ernst. Von unten sah der Gipfel des Parkbergs gar nicht so weit weg aus. Wie uns aber schnell klar wurde, war das Problem nicht die Entfernung, sondern die Steigung und der Zustands des Weges. Wenn man es denn überhaupt Weg nennen kann: steil, kaum Möglichkeiten sich festzuhalten oder auszuweichen, rutschige Erde. Die ganze Tour wurde zur Rutschpartie. Und da unsere Gruppe so riesig war, kam es außerdem immer wieder zu kleinen Staus.
Nach etwa einer Stunde des Wanderns, Kletterns und Rutschens wurde es aber besser. Die Gruppe verteilte sich langsam und man konnte immer mehr den Ausblick genießen. Als wir nach (tatsächlich) etwa zwei Stunden schmutzig und erschöpft am Gipfel ankamen, wurden wir belohnt!
Eine tolle Aussicht, nur getrübt von der versmogten Luft, und eine Pagode erwarteten uns.
Auf dem Rückweg haben wir dann den offiziellen Weg genommen, der aus lauter gepflasterten Stufen bestand. Vielleicht war unser alternativer Weg doch besser. Mehr Natur, schönere Ausblicke, mehr Abenteuer.
Nach den ganzen Strapazen gab es noch ein großes Geburtstagsessen. Das Restaurant unserer Wahl war muslimisch-chinesisch. Beeindruckend, wie vielfältig chinesische Küche eigentlich sein kann. Und geschmeckt hat es auch geradezu himmlisch gut 😍
Insgesamt hätte ich mir keinen schöneren Geburtstag vorstellen können. 😊