Um dir einen kleinen Einblick in meine Reise-Empfehlungen zu geben, habe ich für dich jeweils drei Lieblingsorte gesammelt. Zum einen zeige ich dir, wo du unbedingt hin solltet, falls du dich in (meiner Stadt) Barranquilla aufhältst. Und zum anderen empfehle ich dir, Orte die du meines Erachtens in Kolumbien generell nicht verpassen solltest.

Es geht los mit Puerto Colombia. Von Barranquilla aus dauert es mit dem Bus circa 30 Minuten in das kleine Dorf am Meer. Im Gegensatz zur Millionenmetropole Barranquilla gibt es hier Strände und die Möglichkeit zu schwimmen, surfen oder auch Beachvolleyball zu spielen. Die Uhren ticken hier etwas langsamer als in der Stadt und allein wegen der schönen Sonnenuntergänge lohnt es sich, dort vorbeizuschauen. Ein besonderes Detail: Der knapp vier Kilometer lange, ins Meer ragende Steg. Er ist Überbleibsel des einst wichtigsten Hafens Kolumbiens und wird heute vor allem zum Spazierengehen oder für akrobatische Sprünge ins Meer genutzt. Ich bin froh, hier drei Monate gelebt zu haben, bis ich schließlich umgezogen bin.

Der wohl berühmteste Touristen-Spot in Barranquilla ist der Gran Malecón, zu Deutsch: die große Uferpromenade. Den Reiz des Ortes machen zwei Aspekte aus. Zum einen der Blick auf den breiten, reißenden Fluss (Magdalena) und zum anderen das bunte Treiben auf der fünf Kilometer langen Promenade. Vor allem abends ist der Malecón der Treffpunkt schlechthin. Egal ob zum Tanzen, Joggen, Inlinerfahren, Essen gehen, Musik hören oder einfach nur gemeinsam Zeit verbringen. Ich mag den Ort aufgrund seines Flairs! Ein ganz besonderes Highlight ist die nicht weit entfernte Wanderung zum Bocas de Ceniza. Das ist der Punkt, an dem der Fluss auf das Meer trifft und man aufgrund der unterschiedlichen Farbtöne des Wassers eine farbenfrohe Wassergrenze beobachten kann.

In meine persönliche Top Drei hat es außerdem das Castillo de Salgar geschafft. Auch wenn das Schloss selbst eher unspektakulär ist, gilt der Hügel mit den steilen Hängen als der Ort Kolumbiens mit den schönsten Sonnenuntergängen. Und das kann ich bislang auf jeden Fall bestätigen! Falls du mal ein wenig Zeit in Barranquilla hast, würde ich dir empfehlen am späten Nachmittag hierher zu kommen und Essen und Trinken mitzubringen. Es gibt eine große Grünfläche, wo man perfekt mit Freund:innen den Tag ausklingen lassen kann. Vielleicht mag ich den Ort auch, weil mich das Ambiente an die Neckarwiese in Heidelberg erinnert – einen meiner Lieblingsorte Zuhause.

Auch wenn ich mich im Gegensatz zu Madleen mittlerweile als kleiner Barranquilla-Fan outen kann, bin ich dennoch der Meinung, dass die Spitzenplätze andere Orte als die Heimatstadt Shakiras belegen. Allen voran die departamentos (dt.: Bundesländer) Santander und Boyacá haben es mir angetan. Warum? Das liegt neben dem milden Klima und gutem Essen vor allem an den beeindruckenden Landschaften. Wenn du outdoor-affin bist, ist das der genau richtige Ort, um körperlich bei verschiedensten Wanderungen an deine Grenzen zu kommen und gleichzeitig abschalten zu können. Neben den Städten Bucaramanga und dem meines Erachtens schönsten Dorf Kolumbiens, Villa de Leyva, sind vor allem Ausflüge zum Páramo de Santurban und zum Cañon de las Iguanas sehr empfehlenswert. Solltest du dich in dieser Region aufhalten, achte auf jeden Fall darauf, dass du dich trotz geringerer Temperaturen vor der Sonne schützt, da diese auf bis zu 4000m deutlich stärker als beispielsweise in Barranquilla ist.

Ein völlig unerwartetes Highlight war für mich zudem der Lago Calima. Ich hatte gar nicht vor, diesen künstlich angelegten Stausee zu besuchen als ich mich in Cali, der drittgrößten Stadt Kolumbiens, aufhielt. Da ich jedoch aufgrund eines ausgefallenen Fluges einen Tag mehr Zeit hatte, entschied ich mich, zum circa zwei Stunden entfernten See zu fahren und eine Nacht dort zu verbringen. Was ein Glücksgriff! Ich schlief in der besten Unterkunft mit dem besten Ausblick meines gesamten Aufenthaltes. Leider hatte ich keine Zeit zum Kite- und Windsurfen. Der Lago Calima gilt aufgrund des beständigen Windes nämlich zu den weltweit besten Orten zum Erlernen jeglichen Wassersports.

Zum Abschluss darf eine Region Kolumbiens nicht fehlen: Die Sierra Nevada de Santa Marta. Mit ihrem Gipfel auf 5710m ist sie das höchstgelegene küstennahe Gebirge der Welt. Neben verschneiten Gipfeln, tropischem Regenwald, indigenen Dörfern und alpenähnlichen Berglandschaften, gibt es vor allem auch eine beeindruckend vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Für 150 Euro habe ich mit drei Kolleginnen der Deutschen Schule Barranquilla eine fünftägige Wanderung durch die Berglandschaften gemacht – ohne auch nur einen Menschen zu treffen. Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde!

Auch wenn ich dir nun einen kleinen Einblick in verschiedene Orte des nördlichsten Landes Südamerikas geben konnte: Ich habe selbst bislang nur einen Bruchteil von Kolumbien gesehen. In dem Land, was flächentechnisch in etwa dreimal so groß wie Deutschland ist, gibt es unzählig viel zu entdecken. Mein nächstes Reiseziel ist auch schon geplant: Das Drei-Länder-Eck am Amazonas im Süden des Landes, wo man sich innerhalb weniger Minuten entweder in Kolumbien, Peru oder Brasilien aufhalten kann.

Das ist meine persönliche Auswahl an Lieblingsorten in Barranquilla und generell Kolumbiens. Vielleicht interessiert dich ja einer davon besonders oder du hast eine Frage zu meiner Auswahl. Siehst du das Ganze womöglich anders und auf deiner Liste stehen vielleicht andere Orte? Dann hinterlasse direkt hier einen Kommentar dazu oder schreib mir auf Instagram.

Tim