13. September 2020
Zur Vorbereitung auf unsere Zeit als Correspondents des DAAD gehörte es unter anderem eine persönliche Mission zu finden. Das war gar nicht so einfach. Doch ganz so schlecht ist es nicht, sich vor so einem Schritt Gedanken über seine Ziele zu machen.
Warum ich ins Ausland wollte
Die Idee für ein Auslandssemester entstand ungefähr im zweiten Semester meines Bachelorstudiums. Der reguläre Studienverlaufsplan in meinem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ist vollgepackt mit Grundlagenmodulen in Mathematik, Ingenieurwissenschaften, BWL und VWL. Die sind wichtig für alles was noch kommt – aber teilweise auch recht trocken und in jedem Fall sehr umfangreich. Ich hatte das Gefühl etwas Abwechslung gut gebrauchen zu können.
Von Vorteil war dabei, dass auch der Wahlpflichtbereich sehr groß ist, besonders im technischen Bereich (ganze 27 ECTS). Diesen wollte ich nutzen, um verschiedene Vertiefungs-Möglichkeiten auszuprobieren und herauszufinden, was mir am besten gefällt. Wo könnte das besser gehen als im Ausland? Also begann ich, mich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und landete schließlich bei der Universität Lund.
Grünes Schweden – die technische Perspektive
Wenn es um fortschrittliche Technologien und umweltfreundliche Politik geht, sind die Länder Skandinaviens uns in vielen Bereichen voraus. Perfekt ausgebaute Fahrradstraßen, zahlreiche Elektro- und Hybridfahrzeuge und der Ausbau vom neuen Mobilfunkstandard 5G sind nur einige Beispiele. Das zeigt sich auch an den Universitäten. Die LTH, die technische Fakultät der Universität Lund ist führend in Übertragungsgeschwindigkeiten im Mobilfunk. Direkt neben dem Campus wird gerade eine Straße getestet, auf der E-Autos und Busse während der Fahrt ihre Akkus aufladen können. Aber auch zahlreiche Unternehmen wie beispielsweise eine bekannte Hafermilch oder ein Airbag für Fahrradfahrer haben hier ihren Ursprung.
Das spiegelte sich auch in den Kursen wieder. Als ich das erste Mal das Kursangebot der Uni las, fielen mir direkt mehrere Module auf, die ich unbedingt belegen wollte. Beispielsweise „Electric and Electric Hybrid Vehicles“: Hier simulieren wir verschiedene elektrische und hybride Fahrzeuge und erhalten einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung. Dabei gefällt mir besonders, dass die Kurse in kleineren Gruppen stattfinden. Im Vergleich zum großen Hörsaal mit mehreren Hundert Studierende ist das eine angenehme Abwechslung. Außerdem ist das schwedische Semester noch einmal aufgeteilt in zwei Study Periods. Man belegt zwei Kurse pro Periode, was eine viel stärkere Fokussierung auf die jeweiligen Inhalte zulässt.
Grünes Schweden – das Land
Selbstverständlich bin ich nicht nur nach Schweden gekommen, um zu studieren. Auch das Land an sich hat mich interessiert, denn ich war noch nie für längere Zeit in Skandinavien. Wenn man dann gleich ein halbes Jahr vor Ort ist, ist das natürlich die ideale Möglichkeit, um das Land zu erkunden. Da ich sehr gern fotografiere, freue ich mich auf’s Reisen in die nahe und ferne Umgebung.
Die Sache mit COVID-19 …
Eins macht das ganze Vorhaben natürlich schwierig: die Corona-Pandemie. Auch wenn Schweden seinen Sonderweg geht, muss man sich auch hier auf Einschränkungen einstellen. Die Kurse finden beispielsweise größtenteils online statt. Ob Reisen in die Nachbarländer möglich sein werden, ist fraglich. Trotzdem bin ich froh, dass mein Auslandssemester überhaupt stattfindet! Die Verantwortlichen an der Universität geben alles, um den Erstsemestern und Austauschstudierenden einen guten Start zu ermöglichen und bisher kann ich mich nicht beschweren. Aber mehr dazu erfahrt ihr in den kommenden Artikeln und Posts! Folgt mir deshalb gern auf Instagram, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben oder schaut bei den anderen Correspondents vorbei!
hej då!
Benjamin