17. Januar 2021
Da ich ja hier auf diesem Blog schon viel über mein Auslandssemester berichtet habe, dachte ich, es wäre an der Zeit, andere Personen zu Wort kommen zu lassen. Deshalb habe ich einfach mal meine Freunde gefragt, warum sie sich auf das Abenteuer Auslandssemester eingelassen haben und was sie vielleicht währenddessen schon alles gelernt haben.
Hielke (Niederlande): „Mein Auslandssemester ist eine der besten Erfahrungen meines Lebens.“
„Ich habe mich für ein Erasmus beworben, um ein neues Abenteuer zu erleben und um mich in einer völlig anderen Umgebung weiterzuentwickeln. Was ich mir für mein Auslandssemester vorgenommen habe, war zu reisen und neue Länder kennenzulernen, mich zu zwingen, Englisch zu sprechen und dieses zu verbessern und neue Leute aus unterschiedlichsten Kulturen zu treffen. Die Kurse der Universität waren für mich Nebensache, zumal die meisten Kurse hier auch nicht so gut mit meinem Studiengang Logistics Management übereinstimmten. Da ich mich nun dem Ende meines Erasmus nähere, kann ich mit Freude sagen, dass alle meine Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Obwohl Corona oftmals ein Hindernis war, konnte ich dennoch unter Beachtung der Maßnahmen mehrere Länder bereisen, hatte nonstop Unterhaltungen auf Englisch, die dies auch wirklich verbessert haben, und habe tolle Leute kennengelernt. Wir hatten vielleicht nicht die ideale Erasmus-Erfahrung aufgrund von Corona, aber anstatt ein schreckliches Semester zu haben, ist mein Auslandssemester eine der besten Erfahrungen in meinem Leben.“
Mary (Griechenland) & Gvantsa (Georgien): „Wir beide sind beste Freunde geworden.“
„Wir haben uns beide mit großen Hoffnungen und Erwartungen auf die Erasmus-Reise nach Brünn begeben, um unser Auslandssemester in vollen Zügen zu erleben. Ursprünglich haben wir uns für ein Semester im Ausland entschieden, um in einem vielfältigen und kulturellen Umfeld zu leben. Um Studierende unseres Alters und mit verschiedensten Hintergründen kennenzulernen, um andere Kulturen zu erleben und um von anderen zu lernen, aber auch um unsere eigenen Geschichten zu teilen. Nach vier Monaten in Brünn können wir mit Stolz sagen, dass unsere Erwartungen trotz aller derzeitigen Widrigkeiten erfüllt worden sind. An erster Stelle haben wir beide uns durch das Austauschprogramm kennengelernt und sind engste Freunde geworden, etwas, was wir nicht für möglich gehalten hätten. Außerdem haben wir beide gelernt, unabhängig zu leben, fern von der Gemütlichkeit unseres Zuhauses, ein Zimmer, Mahlzeiten und Gedanken mit Menschen zu teilen, die wir erst kürzlich kennengelernt haben, und die Perspektiven anderer zu akzeptieren. Wir dürfen hier in Brünn an einer der besten Universitäten in Mitteleuropa studieren und haben unvergessliche Erinnerungen gesammelt und viele Abenteuer erlebt.“
Kier (Spanien): „Andere Leute zu treffen, hat mir neue Perspektiven gegeben.“
„Ich habe mich aus mehreren Gründen für ein Auslandssemester entschieden. Der erste ist, dass ich die Erfahrung machen wollte, im Ausland zu studieren. Ein Weiterer ist, dass ich mal eine Pause von meiner Familie machen wollte. Nicht, dass ich sie hasse, aber während des Lockdowns haben wir uns sehr viel gesehen, bis zu dem Punkt, wo es auch mal erstickend sein konnte. Außerdem denke ich, dass sich so ein Auslandssemester auch gut im Lebenslauf macht. Während meines Erasmus konnte ich auch mein Englisch verbessern und habe viele Menschen aus anderen Ländern getroffen. Dadurch konnte ich auch viel über das Leben in diesen Ländern lernen, aber auch gleichzeitig herausfinden, dass wir auch vieles teilen. Verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zu treffen, hat mir außerdem neue Perspektiven und verschiedene Sichtweisen gegeben. Das Einzige, was ich nicht wirklich erwartet habe, war der Mangel an Sonnenlicht hier in Tschechien.“
Maarja (Estland): „Ein Auslandssemester wird euch mehr geben, als ihr denkt.“
„Warum habe ich mich dazu entschieden, ein Erasmus zu machen? Für mich war es in gewisser Weise eine längere Diskussion mit mir selbst, da ich vielleicht etwas später als andere zu meinem Erasmus gekommen bin. Ins Ausland zu gehen, wenn man 29 und noch im Bachelor ist, war für mich ein bisschen wie ‚Warte, verlängere ich meine Kindheit?‘ Aber nachdem ich jetzt mehr als drei Monate in Tschechien gelebt habe, inmitten dieser verrückten Zeit, bin ich der Meinung, dass jeder ein Auslandssemester machen sollte, besonders wenn man in meinem Alter ist. Zunächst einmal ist die Möglichkeit, während des Studiums zu reisen, für mich, die die Welt sehen will, so etwas wie ein Muss. Am Anfang meines Erasmus dachte ich noch ‚Juhu, all die Orte, die ich von Brünn aus besuchen kann, das ist eine Win-Win-Situation.‘, doch dann ist die ganze Corona-Sache wieder passiert. Zum Glück hat dies trotzdem den Erkundungsteil des Erasmus nicht gestoppt. Außerdem, aus der Sicht des Studiums finde ich es toll, neue Professoren und Kommilitonen zu treffen. Vor allem aber hat mir diese Erfahrung gezeigt, dass es gefährlich ist, erwachsen und zynisch zu werden, was die Dinge und das Leben im Allgemeinen angeht. Aber wenn man (im Auslandssemester) so viele neue Leute und Perspektiven kennenlernt, ist es großartig zu sehen, dass die Welt gar nicht so schlecht ist. Also, zusammenfassend muss ich sagen, dass es keine Rolle spielt, wie alt man ist oder was gerade in der Welt passiert: Ein Auslandssemester ist eine großartige Erfahrung und wird euch höchstwahrscheinlich mehr geben, als ihr denkt!“
Ich hoffe, dir hat dieses kleine Interview mit meinen Freunden gefallen und das ich dir dadurch auch noch mal andere Perspektiven in Bezug auf ein Auslandssemester zeigen konnte. Falls dich dennoch interessiert, warum ich mich für ein Auslandssemester trotz Corona entschieden habe, schau doch mal hier. Und falls du auf der Suche nach Tipps fürs Freunde finden bist, schau doch mal in diesen Blogbeitrag von mir rein.