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5 Gründe gegen ein Auslandssemester warum man es trotzdem machen sollte


„Ach, ein Auslandssemester hätte ich auch gern gemacht, ABER …“. Ich habe schon viele verschiedene Begründungen gehört, warum ein Auslandssemester einfach nicht zu passen scheint. Ich gehe dem mal auf den Grund: Und argumentiere, warum man es trotzdem machen sollte.

Zettel mit Gründen gegen ein Auslandssemester
Was spricht gegen ein Auslandssemester?

Mein Erasmus-Aufenthalt in Schottland war definitiv das schönste und aufregendste Semester während meines Studiums, obwohl ich auch am Studieren in Berlin sehr viel Spaß habe. Im Vorhinein habe ich die Gründe für und gegen ein Auslandssemester abgewogen. Schließlich ist das eine weitreichende Entscheidung. Hier sind 5 Gründe, die gegen ein Auslandssemester sprechen – und warum es trotzdem jeden Aufwand wert ist:

1. „Ich kann ja auch nach meinem Abschluss noch ins Ausland gehen.“

Das habe ich bei jedem meiner Auslandsaufenthalte mit Abstand am häufigsten gehört. „Warum jetzt, wenn ich es doch auch noch später machen kann?“ Und was passiert dann? Man schiebt diese Idee immer weiter nach hinten, plötzlich hat man einen festen Job, den man nicht aufgeben möchte und lebt somit nie für längere Zeit im Ausland. Und das ist schade. Besonders, wenn man schon lange mit der Idee gespielt hat. Natürlich ist es entspannter, nur Urlaub zu machen und sich den Unistress im Ausland zu ersparen – aber man verpasst das Beste: ein Land und eine Kultur richtig kennenlernen, enge Beziehungen im Ausland aufbauen, ein anderes Unisystem entdecken, sich persönlich weiterentwickeln. Ja, man kann auch noch nach dem Studium ins Ausland gehen, aber ein Auslandssemester ist einfach eine ganz besondere Erfahrung, bei der man viel für seine Zukunft lernen kann (und das außerdem auch super im Lebenslauf aussieht).

2. „Ich kann mir das nicht finanzieren.“

Auslandsaufenthalte sind immer mit Geld verbunden. Aber man muss definitiv nicht reich sein, um sich ein Auslandssemester leisten zu können. Hier sind meine Finanzierungstipps:

Es gilt: Planung ist alles. Welche Kosten in Schottland auf mich zugekommen sind, habe ich außerdem hier mal aufgeschlüsselt.

3. „Das ist zu viel Aufwand.“

Natürlich organisiert sich ein Auslandssemester nicht mit einem Fingerschnipsen. Aber die Planung kann auch richtig Spaß machen. Meist läuft die Organisation über mehrere Monate, sodass der Zeitaufwand gut verteilt ist. Und ehrlich gesagt, habe ich es mir auch viel anstrengender vorgestellt, als es eigentlich war. In diesem Beitrag könnt ihr nachlesen, was man bei der Organisation beachten sollte. Vielleicht passt ein Auslandssemester auch nicht so gut in den eigenen Studienverlaufsplan aber für die unvergesslichen Erlebnisse und Erfahrungen im Ausland ist es den Aufwand auf jeden Fall wert.

4. „Ich trau mir das nicht zu.“

Ein längerer Auslandsaufenthalt ist definitiv mit viel Mut verbunden. Vielleicht denkst du, dass

… deine Sprachkenntnisse nicht ausreichen.

Ein Auslandssemester bedeutet auf keinen Fall, dass du eine Fremdsprache schon perfekt sprechen musst! Man geht ja auch ins Ausland, um die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern. Außerdem bieten viele Unis Sprachkurse an, die man vor oder während des Auslandssemesters belegen kann. Falls es zum Studieren wirklich nicht reichen sollte, dann könnten auch Sprachkurse im Ausland oder Auslandspraktika eine tolle Möglichkeit sein. Man könnte sich auch für ein Auslandssemester im deutschsprachigen Ausland entscheiden.

… du zu introvertiert oder schüchtern für ein Auslandssemester bist.

Man muss nicht extrovertiert sein, um im Ausland eine tolle Zeit zu haben und Kontakte zu knüpfen! Es gibt so viele Möglichkeiten, um glücklich zu werden und Freunde zu finden. Veranstaltungen für internationale Studierende, Sportkurse, Zeichenkurse, Sprachkurse, … Man muss definitiv nicht in den Vorlesungen Einheimische ansprechen und zu jeder Zeit aus sich herausgehen. Ein Auslandssemester muss auch nicht bedeuten, dass man mehrmals die Woche feiern geht und immer unter Leuten ist – man kann seine Zeit genau so gestalten, wie man möchte!

… ein Auslandssemester sehr schwer ist und du keine guten Noten bekommst.

Auch akademisch gesehen, ist ein Auslandssemester eine Herausforderung. Vielleicht muss man sich erstmal an andere Lernformen und ein anderes Bewertungssystem gewöhnen. Gerade wenn gute Noten wichtig sind, kann ein Auslandsstudium einschüchternd sein. Hier kann ich nur sagen: ein Auslandssemester ist jeden Aufwand wert. Die Erfahrungen sind viel wichtiger als jede Note. Kurse kann man im Notfall auch nochmal an der Heimatuni wiederholen. Und vielleicht laufen die Prüfungen ja auch viel besser als man denkt! Tatsächlich fand ich einige Kurse sogar leichter im Ausland.

5. „Ich bin in einer Beziehung.“

Tja, das ist ein schwieriger Punkt. Ich bin trotz Beziehung ins Ausland gegangen. Auch wenn der Abschied traurig war, habe ich es nie bereut. Klar sind Fernbeziehungen blöd, wenn man es eigentlich gewohnt ist, in der gleichen Stadt oder im gleichen Land zu wohnen. Hier ist zum Beispiel ein Auslandssemester in Europa mit dem Erasmus-Programm eine tolle Möglichkeit, weil man nicht zu weit weg ist, in der gleichen oder einer ähnlichen Zeitzone lebt und sich auch mal besuchen kann. Im Endeffekt dauert ein Auslandssemester auch nur ein paar Monate. Vielleicht kann man auch gemeinsam mit dem Partner ins Ausland gehen oder sich für andere, kürzere Formen des Auslandsaufenthalts entscheiden (z.B. ein Praktikum oder Forschungsprojekt). Aber wenn man von einem Auslandssemester träumt, dann ist es schade, wenn man den Traum nicht verwirklicht. Und das Wiedersehen ist dann umso schöner.

All diese Bedenken sind nichts gegen das, was ein Auslandssemester bietet. Vor allem, wenn man schon länger mit der Idee spielt, sollte man sich nicht davon abhalten lassen. Ich bin richtig dankbar für die Erfahrung und würde mich auch immer wieder dafür entscheiden.

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