12. September 2016
Ich packe meine sieben Sachen und mache mich auf den Weg nach Gent. Was ich dort mache? Ein Jahr lang an der Universiteit Gent studieren. Gefühlt ist das Umzug Nr. 1000 in den letzten drei Jahren, tatsächlich wahrscheinlich Nr. 5 oder 6. Die Reaktionen auf meine Wahl reichen von Ungläubigkeit über Ratlosigkeit (Wo zur Hölle ist Gent?!) bis hin zu Unbehagen (Zu den Terroristen??). Was die meisten dabei vergessen, sind die vielen Vorzüge die Belgien zu bieten hat.
Mittlerweile studiere ich im 5. Semester den Studiengang Sprachen und Wirtschaft der Technischen Hochschule in Köln. Von den vier Jahren Studium werden zwei im Ausland verbracht und nach Spanien ist jetzt Belgien an der Reihe. Ich freue mich sehr auf den Aufenthalt sowie auf Land und Leute. Belgien ist in meinen Augen ein Land das oft unterschätzt wird. So wird es schnell mal als Klein-Holland abgetan und wenige sehen es wohl als aufregendes Zielland.
Belgien als Mittelpunkt Europas
Das Land besticht vor allem durch seine Lage, zentraler kann man in Europa wohl kaum leben. Auch politisch ist man hier mitten im Geschehen, da die Hauptstadt Brüssel nur circa 30 Minuten entfernt liegt. Das ermöglicht einem auch die ein oder anderen Wochenendtrips, da man vom dortigen Flughafen aus jegliches Ziel in Europa schnell und günstig erreichen kann. Von Gent selber ist man in kürzester Zeit in Brügge oder Antwerpen oder auch sonst in jedem anderen Teil Belgiens. Das Land ist ja bekanntlich kein Riese.
Kulturelle und sprachliche Vielfalt
In Belgien gibt es drei offizielle Landessprachen: Französisch, Flämisch und Deutsch. Je nach Ort variiert die Sprache, wobei die meisten Belgier bilingual oder sogar trilingual aufwachsen. Verständigungsschwierigkeiten gibt es also selten. In Gent selber wird Flämisch gesprochen, was für Deutsche relativ einfach zu lernen ist. Wie ich selber damit klar komme, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Motiviert bin ich auf jeden Fall, da ich aber auf Englisch studiere, bin ich leider nicht gezwungen, die Sprache perfekt zu beherrschen.
Und dann wäre da natürlich noch das Bier …
Es gibt ja nicht umsonst über 1000 verschiedene Biervarianten, die das Herz eines jeden Biertrinkers höher schlagen lassen. Das benachbarte Brügge hat jetzt sogar eine eigene Bier-Pipeline. Des weiteren wären da noch Schokolade, Waffeln, Pommes und diverse andere Fast-Food-Delikatessen, die zwar nichts für die schlanke Linie sind, aber trotzdem verdammt lecker. Die belgischen Pommes sind ja nur deswegen so gut, weil sie eben doppelt frittiert werden. Kalorienzähler bleiben da lieber zu Hause.
Zu guter Letzt hier noch meine ganz persönliche Mission für das kommende Jahr: Beweisen, dass Belgien super ist und neben oben Genanntem ganz schön viel zu bieten hat!