8. September 2022
Zurück von meinen Semesterferien in Buenos Aires und Montevideo wurde ich vom Frühling zu Hause in Floripa begrüßt. Mit der neuen Jahreszeit ist nun auch das neue Semester gestartet. Im heutigen Blogbeitrag teile ich mit euch meine Gedanken, Wünsche und Ängste zum Start in die zweite Hälfte meines Auslandsabenteuers.
Wenn ich mich nicht für eine Verlängerung meines Auslandssemesters entschieden hätte, würde ich nun schon die letzten Wochen in Brasilien antreten. Jetzt habe ich noch den ganzen Sommer, bevor ich nach Deutschland zurückkehre. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, wie schnell die Zeit bisher schon vergangen ist. Meine Bucket List wird eher länger als kürzer, während meine Auslandszeit mir durch die Hände rinnt.
Vorfreude und Ängste
Ich kann mich nicht daran erinnern, mich jemals so auf ein Semester gefreut zu haben wie auf dieses. Neue, fachfremde Kurse aus dem Bereich BWL und Journalismus warten auf mich! Das Wetter wird langsam, aber stetig auch immer wärmer. Sobald auch das Meer nicht mehr allzu frostig ist, werde ich mir meinen Traum vom Surfkurs erfüllen.
Meine Aufregung wird aber auch von Ängsten begleitet. Fünf Monate bin ich nun schon hier in Südamerika und ich glaube nicht, dass die kommenden Monate langsamer vorübergehen werden. Ich habe Angst, dass ich am Ende keine Zeit mehr haben werde für all das, was ich noch erleben möchte. Mir schaudert es, meine Rückkehr nach Deutschland vorzubereiten. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich an die verbliebenen Kurse an der Uni Augsburg denke, obwohl ich mich darum erst frühestens im Februar 2023 kümmern muss.
Werde ich es überhaupt schaffen, meine Zeit hier zu genießen, ohne mir ständig Gedanken über die Zukunft zu machen?
Ein etwas anderer Unialltag
Im Hier und Jetzt hat mich administratives Chaos zum Semesterbeginn auf Trab gehalten. Letztendlich habe ich (größtenteils) alles geschafft und mein Stundenplan steht! Vergangenes Semester hatte ich nur Kurse aus dem sprachlichen Bereich gewählt, die ohne große Verschnaufpausen an nur drei Wochentagen stattgefunden haben.
Dieses Semester habe ich weniger auf die genauen Zeiten der Kurse geachtet. Dadurch habe ich es geschafft, die gleiche Anzahl an Kursen auf alle Wochentage zu verteilen. Ich habe das Gefühl, dass mein Alltag um einiges anstrengender wird. An drei Abenden besuche ich Kurse ab 18:30 Uhr und an zwei Tagen muss ich schon um 7:30 Uhr einigermaßen wach in die Uni gefunden haben. Dazwischen finanziere ich mir noch mit meinem remoten Job mein Auslandsjahr.
Neue Routinen, neues Ich?
Da ich mittlerweile mit beiden Beinen fest in meinem brasilianischen Leben stehe, werde ich nun meinen Alltag etwas anders organisieren können. Meine ersten Monate waren durch Verständigungsprobleme und die viel erwähnte Bürokratie geprägt und ich war bei allen als „die Deutsche“ oder die „Austauschstudentin“ bekannt.
Jetzt fühle ich mich schon richtig „brasilianisch“ und kann mein Leben zwischen Arbeit, Uni und Freizeit relativ problemlos jonglieren. Auch wenn sich meine Routine erst in den kommenden Wochen noch festigen wird, fühlt es sich schon ganz anders an. So, als ob ich wirklich meinen Platz hier in Floripa gefunden habe.
Ich freue mich schon darauf, meine Reise weiter mit euch zu teilen!
Alles Liebe,
Anna