24. April 2023
Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, kann ich es kaum glauben, dass bereits die Hälfte meines Austauschsemesters in Mexiko vorbei ist. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich in Mexiko-Stadt angekommen bin, ein bisschen nervös und aufgeregt zugleich, dieses neue Kapitel meines Lebens zu beginnen. Nach drei Monaten leben und studieren in einer fremden Metropole, habe ich so viel gelernt und bin auf eine Weise gewachsen, die ich nie für möglich gehalten hätte. In diesem Blogbeitrag teile ich einige Erfahrungen und Herausforderungen aus der ersten Hälfte meines Austauschsemesters mit euch.
Finanzierung: Meine Ausgaben in Mexiko
Eine große Herausforderung für mich ist die Finanzierung meines Auslandssemesters, da ich aktuell ohne ein Stipendium reise. Anfangs hatte ich etwas Angst, dass meine finanziellen Rücklagen nicht reichen werden und meine Strategie nicht funktionieren wird. Mittlerweile kann ich zum Glück sagen, dass es bisher so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe und meine Ausgaben sich in meinem Budget befinden.
Ich checke meine Ausgaben in meiner Bank-App, die jede Zahlung automatisch in Kategorien einsortiert. Ich finde das superpraktisch und sehr wichtig, um den Überblick zu behalten. Der größte Anteil meiner monatlichen Ausgaben betrifft Rechnungen, wozu die Miete und Abonnements zählen. Die zweitgrößte Kategorie sind Nahrungsmittel und darauf folgten in den letzten 3 Monaten Shopping, Reisen und Freizeit.
Die Miete in Mexiko finde ich nicht besonders teuer. Mit 500 Euro im Monat ist sie günstiger als die Miete, die ich in Deutschland bezahle. Auch Nahrungsmittel sind etwas günstiger, obwohl ich sehr gerne und viel auswärts esse. Einen Teil der Einsparungen in diesen Kategorien gebe ich allerdings wiederum für Reisen und Freizeit aus. Zusätzlich habe ich in meinem ersten Monat noch einiges für Shopping ausgegeben, was sich allerdings für mich rentiert hat, da ich nur mit Handgepäck geflogen bin und mir dadurch alleine über 100 Euro gespart habe.
Wie finanziere ich mich nun, und was ist meine Strategie? Ich finanziere mich vor allem durch Erspartes, da ich vor meinem Auslandssemester viel neben meinem Studium gearbeitet habe. Mein Budget hat den Anspruch, insgesamt weniger Geld, als ich in Deutschland ausgegeben hätte, zu verwenden, da mir vor allem wichtig ist, dass ich keine Mehrkosten verursache. Durch niedrigere Lebenshaltungskosten in Mexiko habe ich trotzdem Geld für kleine Reisen und Freizeitaktivitäten übrig.
Zusätzliches Geld verdienen: Nachhilfe geben
Um dem Verdienstausfall aus meinem vorherigen Job etwas entgegenzuwirken habe ich Online-Nachhilfe für mich entdeckt. Es gibt hierfür viele Angebote, sowohl privat organisiert oder auch über Nachhilfeagenturen. Auch wenn ich für mich persönlich festgelegt habe, dass ich nicht mehr als einen Minijob daraus mache, da ich auch noch Zeit für mein Uniprojekt und eine Menge an Auslandserfahrungen haben möchte, hilft es mir sehr gut bei der Finanzierung.
Ich unterrichte zum Beispiel Englisch und Mathematik für Schüler im Alter von 8-14 Jahren. Anfangs war ich hierbei etwas nervös, aber meine Agentur stellte mir alle Materialien und Unterrichtspläne zur Verfügung, sodass der Einstieg wirklich einfach war. Ich unterrichte ein paar Stunden pro Woche, und es macht mir mittlerweile sogar richtig viel Spaß, da es auch ein guter Ausgleich zur Uniarbeit für mich geworden ist.
Architektonischer Fortschritt: Mein Projekt an der UNAM
In erster Linie bin ich natürlich wegen meines Architekturstudiums an meiner Auslandsuniversität, der UNAM, nach Mexiko gekommen. Bereits seit dem ersten Tag beeindrucken mich der Campus und die Lehrmethodik hier sehr. Auch die Unterstützung, die ich von meinen Professoren und Kommilitonen erhalte, ist wirklich deutlich umfangreicher, als ich es mir vorgestellt habe.
Ich habe in diesem Semester drei Module belegt, die zusammen 22 Creditpoints ergeben. Darunter ist ein Hauptprojekt, das einen Entwurf für eine nachhaltige Wohntypologie in dicht besiedelten Gebieten von Mexiko-Stadt umfasst. Es ist definitiv ein anspruchsvolles Projekt, aber auch sehr spannend darüber nachzudenken, wie wir in dieser schnell wachsenden Stadt mehr nachhaltige und erschwingliche Wohnmöglichkeiten schaffen können.
Bisher habe ich die Forschungs- und Analysephase des Projekts abgeschlossen und mit der Entwicklung meiner Entwurfskonzepte begonnen. Der Prozess ist zwar sehr umfangreich und teilweise auch sehr anstrengend, aber es macht mir Spaß, die Zeit dafür zu investieren. Ich merke auch, wie viel ich dadurch über Mexiko lerne, was mich stark motiviert.
Einsamkeit vorbeugen: Freunde im Ausland finden
Mit Einsamkeit hatte ich von Anfang an kein Problem in meinem Auslandssemester, da ich zusammen mit meinem Kommilitonen und besten Freund Ilia in dieses Abenteuer gestartet bin. Ich kann euch wirklich empfehlen, es zusammen mit Kommilitonen zu machen, da die Anfangszeit dadurch viel leichter wird und ihr euch vielleicht auch ein bisschen sicherer fühlt.
Neue Freunde hab ich darüber hinaus vor allem in der Uni gefunden. Ein kleiner Tipp von mir ist, dass ihr vor allem zu den Semesterstartpartys gehen solltet. Es ist wirklich eine super Möglichkeit, um mit Einheimischen Kontakte zu knüpfen. Ich persönlich habe nur sehr wenig mit anderen Austauschstudierenden zu tun, außer mit Ilia, da ich dadurch auch mein Spanisch leichter verbessern kann.
Ein Blick nach vorn: Ziele für die zweite Hälfte des Semesters
Mit Blick auf die zweite Hälfte meines Auslandssemesters habe ich mir Gedanken gemacht, was ich alles noch erreichen möchte:
- Mein Spanisch weiter zu verbessern, vor allem, wenn es um Fachvokabular im Zusammenhang mit Architektur geht.
- Mein Architekturprojekt an der UNAM abschließen und einen hochwertigen Entwurf erstellen, auf den ich stolz bin.
- Mehr von Mexiko-Stadt und der Umgebung erkunden, einschließlich einiger Wochenendausflüge in andere Teile des Landes.
- Noch mehr Kontakte und Freundschaften mit einheimischen Studierenden knüpfen.
Ich bin bisher schon sehr dankbar, diese Erfahrungen machen zu dürfen und bin gespannt, was die nächsten Monate noch bringen werden. Ich hoffe, ich konnte euch in diesem Blogbeitrag einen Einblick in mein Leben und meine Erfahrungen hier in Mexiko geben und euch dazu inspirieren, auch ein Auslandssemester machen zu wollen!
Folgt mir gerne auch bei Instagram, TikTok und Twitter um noch mehr über mein Abenteuer zu erfahren.