1. Dezember 2015
5. Oktober 2015, Week 1: Ich habe eine Einführungsvorlesung in Constitutional Law. Hier erfahren wir, dass es neben den normalen Vorlesungen auch Seminare mit höchstens 20 Teilnehmern geben wird. So weit so gut. Allerdings müssen für jedes Seminar pro Woche einige Kapitel aus dem Lehrbuch oder anderen Quellen gelesen und Fragen zu dem besprochenen Thema beantwortet werden. Moment mal, Hausaufgaben? So etwas habe ich doch seit Jahren nicht gemacht! Genauer gesagt, seit meinem Abitur vor knapp vier Jahren. Als mittlerweile langjährige Studentin bin ich es gewöhnt, meinen Lernalltag selbst zu strukturieren, selbt zu entscheiden, wann ich welche Quelle lesen und wie ich mich vorbereiten möchte. Jetzt sehe ich mich zurückgeworfen, in eine regelmäßige Kontrolle dessen, was gemacht werden muss. Ob ich das wohl schaffen kann? Mich wirklich immer mit einer Frist vor Augen Woche für Woche an vorgegebene Aufgaben zu setzen?
1. Dezember 2015, Week 9: Mittlerweile sind acht Wochen vergangen. Die Hausaufgaben sind zur Routine geworden. Es hat durchaus etwas Gutes, wenn man zum kontinuierlichen Nacharbeiten gezwungen und ein wenig an die Hand genommen wird, gerade, wenn man im Ausland ist, noch teilweise Probleme mit dem Verstehen des Fachvokabulars hat und aus der anderen Seite all die Verlockungen lauern, die das Leben als Erasmus-Student so mit sich bringt. Man kommt nicht in die Situation, dass man am Ende vor den Prüfungen steht und gar nichts von dem Fach weiß, weil man sich mit jedem Teilbereich irgendwann einmal auseinandersetzen musste.