studieren weltweit

Meine Eindrücke an der Hawaii Pacific University


An einer US-amerikanische Universität zu studieren, ist das wirklich so, wie man es sich immer vorstellt? Ich war wirklich sehr gespannt auf die Hawaii Pacific University zu gehen und zu sehen was mich dort erwartet.

Es ist eigentlich ziemlich ähnlich wie in Deutschland, nur auf englisch. Man geht ganz normal hin, setzt sich, hört den Professor*innen zu, probiert mitzuarbeiten, geht nach Hause und macht seine Hausaufgaben. Es gibt jedoch trotzdem ein paar Unterschiede. Fünf davon habe ich euch aufgelistet: Seht selbst!

1. Endnote – nicht nur eine Klausur?

Der größte Unterschied zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Unisystem ist wahrscheinlich das Zusammenstellen der Endnote. In Deutschland stellt sich zumindest an meiner Hochschule alles aus einer Endklausur zusammen. Es wird weder auf Anwesenheit, noch auf Mitarbeit geachtet. Hier ist es ganz anders. In Amerika zählt viel mehr Folgendes zu deiner Note am Ende des Semesters:

  • Wöchentliche Aufgaben in Form von Fragen, die du im Fließtext beantworten musst.
  • Deine Anwesenheit in den Kursen: Ich musste in meiner Hochschule in Deggendorf nie anwesend sein. Ich mein, ich war es meistens, aber es war für die Endnote egal.
  • Quizze, in Form von kleinen Tests, die du unter der Woche in jedem Fach absolvieren musst, um zu prüfen wie gut du im Unterricht aufgepasst hast. Meistens sind sie machbar, jedoch trotzdem immer eine kleine Stresssituation.
  • Deine Mitarbeit
  • Die Midterms Klausuren, die nach Ablauf der Hälfte der Zeit geschrieben werden.
  • Gruppen-Präsentationen: Fast in jedem Fach mussten wir Gruppen bilden, um am Ende des Semesters eine Präsentation zu halten. Das war praktisch, um amerikanische Studenten kennenzulernen.

  • Und das Final Examen: Die Klausur, die man am Ende auch in Deutschland hat.

2. Leerer Campus? Nein!

Es ist eine absolute Umstellung zum Studentenalltag in Deutschland. Das Problem war, in Bayern hatte ich nie die Chance wirklich ein Campusleben zu haben, da die Corona-Situation durchgehend so schlimm war. Während den Online-Vorlesungen, hatte ich gar keinen Kontakt zu Menschen und bin generell öfter mit meinen Gedanken abgeschweift. Deshalb genieße ich das Campusleben hier sehr. Sich zwischen seinen Kursen einen Kaffee zu holen, das Gebäude zu wechseln, in der Mittagspause was essen zu gehen und generell einfach mit Menschen in Kontakt zu sein. All das hat mir in Deutschland leider total gefehlt.

 

3. Das Verhältnis zwischen dir und den Profs

Die Professoren*innen an der Hawaii Pacific University sind sehr personenbezogen auf ihre Studenten*innen. Sie wollen sehr viel persönliche Informationen über dich wissen, was sich auch in den Assignments widerspiegelt. Ich merke wirklich, wie interessiert sie daran sind, dich kennenzulernen. Direkt lernen sie deinen Namen und geben dir auf jedes abgegebene Assignment ein persönliches Feedback. Am Anfang der Stunde wird meist kurz geredet. Oft wird auch nachgefragt was man am Wochenende unternommen hat, oder was man noch gerne sehen möchte. Sie selbst erzählen ihren Studenten*innen auch alle wichtige Informationen. Ich kann zu jedem meiner Profs etwas Persönliches sagen. Das mag ich. Es ist viel verbundener und ich fühle mich wohler.

4. Aufklärung?!

An den Orientierungstagen ist mir besonders aufgefallen, wie sehr die Universität daran interessiert ist, dass sich jeder wohlfühlt. Es gab diverse Vorträge über Vergewaltigung, Mobbing, Missbrauch, Stalking und Depressionen. Jedem Schüler*in wurden die Werte der Universität näher gebracht: Pono, Kuleana und Aloha.

Pono bedeutet ehrlich zu sein und moralisch zu handeln. Unter Kuleana versteht man Verantwortung zu übernehmen und im Recht zu handeln. Aloha wird hier benutzt um “Hallo” und “Auf Wiedersehen” zu sagen, es bedeutet jedoch auch anderen Menschen mit offenen Armen und Freundlichkeit entgegen zu kommen. Im Großen und Ganzen sollen diese Werte eine Inspiration dafür sein, wie sich jeder Student*in verhalten sollte. Gleichzeitig gib es die Interessen der Uni wieder, ein harmonisches Zusammenleben zu führen.

Jeder hatte die Chance sich die Notallnummern aufzuschreiben. Jedem wurde vermittelt, dass die Uni Unterstützung leistet, sobald es zu solchen Problemen kommt. Man ist nicht auf sich alleine gestellt. Ich weiß nicht, ob es an Amerika liegt, dass die Uni sich so um Dias Wohlbefinden ihrer Studenten*innen kümmert oder spezifisch an dieser Uni, aber ich habe das sehr bewundert. In Deutschland habe ich das noch an keiner Uni erlebt. Dort fühl ich mich eher auf mich alleine gestellt.

Wir, die internationalen Studenten*innen, mussten sogar zusätzlich einen Test absolvieren, wo nochmals verschiedene Videos und Texte zu den einzelnen Themen gezeigt wurden. Was mir dabei besonders aufgefallen ist, ist wie wichtig der Universität ist, dass man die Regeln versteht und auch weiß, wo man sich melden kann, falls einem sowas passiert.

5. Alleine nach Hause gehen? Nein Danke!

Eine Sache die mich besonders beeindruckt hat, war der Security Service. Nicht nur auf dem Campus ist die Security überall zu finden und fragt dich wie dein Tag bisher so läuft, sondern auch bei dir zu Hause. Warte, wie ist das gemeint? Wenn du nicht alleine nach Hause gehen willst, weil du bis in die Nacht Vorlesungen hast, begleiten sie dich nach Hause. So einen Service und so eine Besorgnis habe ich noch nie zuvor erlebt. Das ist so ein gutes System. Es ist berührend zu wissen, dass da Leute sind, die du kontaktieren kannst, wenn du dich bedroht fühlst. Auch auf der HPU App, welche jeder Schüler *in downloaden kann, gibt es einen Notknopf. Wenn du dort drauf drückst, kann die Security deinen Standort sehen und weiß, dass du in Gefahr bist oder dich bedroht fühlst. Man fühlst sich dadurch einfach sicherer in Amerika. Das ist wirklich gut.

Die Uni in Amerika weist also deutlich Unterschiede zum mir bekannten Unisystem in Deutschland auf. Auf der einen Seite find ich gut, dass zum Beispiel nicht nur die Endnoten zählt, sondern eben auch deine Leistungen unter dem Semester. Jedoch entsteht dadurch gleichzeitig über den gesamten Zeitraum mehr Druck, da ich immer das Gefühl habe, alles perfekt machen zu wollen.

Ein Beispiel: Heute habe ich ein Quiz aus meinem Englisch Kurs wiederbekommen und hatte 3,75/5,00 Punkten. Ich war unzufrieden, obwohl mir nur 1,25 Punkte fehlen. Also wisst ihr, was ich meine, man bekommt einfach öfter das Gefühl eine gute Leistung erbringen zu müssen. Ich glaub ich muss mich erst mal noch daran gewöhnen. Insgesamt muss ich jedoch sagen, mir gefällt es sehr, hier zu studieren.

Falls ihr noch Fragen über das Uni-System in Amerika habt, beziehungsweise spezifisch zur Hawaii Pacific University, könnt ihr mir gerne über Instagram schreiben oder unter dem Artikel kommentieren. Im zweiten Teil werde ich euch meinen Stundenplan zeigen und ein bisschen darüber reden, wie sich das Uni-Leben und das #ErlebeEs verbinden lassen. Checkt auch mal meinen Tiktok-Account aus, dort habe ich ein Video von einem typischen Unitag auf Hawaii gepostet.

Bis dahin, Aloha!🌺

Hast du noch Fragen?

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