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Hebräisch: Nicht nur eine andere Sprache, auch noch ein anderes Alphabet!


Eins vorab: Tel Aviv ist eine sehr internationale Stadt. Mit Englisch komme ich hier fast überall sehr gut zurecht und auch alle meine Kurse sind auf Englisch. Dennoch finde ich es immer schöner, wenn ich reise, auch ein wenig die Sprache zu lernen. Über die Sprache, versteht man schließlich die Kultur sofort besser und es ist einfacher mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Was ich bereits vor meinem Auslandssemester gemacht habe, um die Sprache zu lernen und ob ich vor Ort das Gelernte anwenden kann, erfahrt ihr hier:

Sprachlern-Apps

Drops

Nach meiner ersten Reise in Israel installierte ich die Sprachlern-App Drops. Ich denke es ist ein guter Einstieg für Anfänger:innen, weil dort zunächst das Alphabet gelehrt wird. Dann geht es weiter mit Vokabeln, die in unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden. So lernt man immer mehr dazu. Und es macht wirklich Spaß zu sehen, wie immer mehr Wörter dazukommen. Dabei werden die neuen Wörter immer auch ausgesprochen und ein Bild dazu präsentiert, was es einfacher macht sich die Wörter zu merken. Ich habe es einmal geschafft einen ganzen Monat täglich zu üben. Aber es gab auch Phasen, in denen ich es eher vernachlässigt habe.

Duolingo

Während Drops nur Wörter und einige gängige Sätze anbietet, wird bei Duolingo der Fokus auf Sätze gelegt. Ich finde es ist eine sehr hilfreiche Ergänzung zu Drops, auch wenn ich finde, dass viele Sätze leider etwas realitätsfern sind und für den Alltagsgebrauch damit nicht richtig nützlich. Ein Beispiel: „Die Taube mag keinen Wein“. Was man hier aber gut lernt sind die ganzen Unterschiede bei Pluralformen, die Endungen bei weiblichen oder männlichen Nomen und weitere grammatikalische Regeln.

Eine Tafel auf dem Boden mit der Inschrift "As for me, all I know is that I know nothing" (Socrates-Plato) in Hebräisch und Englisch.
Diese Tafel findet sich vor dem Eingang zu der Universität. Sehr praktisch um Hebräisch zu lernen!

Sprachkurs vor der Abreise

Mein ursprünglicher Plan war es schon letztes Jahr nach Israel zu gehen. Als ich mich entschieden habe mein Auslandssemester auf das kommende Jahr zu verschieben, schrieb ich mich sofort in einen Sprachkurs ein. Und so fand ich mich zwei Semester lang in einem Zoom-Sprachkurs von der Humboldt-Universität wieder. Ich lernte schnell das Schreibschrift Alphabet – das ist nämlich anders als die Druckschrift und generell lernte ich in diesem Kurs relativ viel: Wie ich mich vorstelle, aber auch Briefe zu lesen und selbst kurze Texte zu schreiben. Ich merkte auch, wie mir die Vokabeln aus Drops halfen die Wörter wiederzuerkennen.

Dann machte ich noch einen weiteren Sprachkurs an der Sprach- und Kulturbörse an meiner Heimatuni bei einem sehr guten Sprachlehrer: Roi. In diesem Kurs lernten wir unter anderem mit dem Bishvil Ha-Ivrit Buch, einem Online-Buch. Es beinhaltet zahlreiche Texte und Übungen und wir wurden aufgefordert in Breakout-Rooms bei Zoom miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Sprachkurs hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn die Hausaufgaben nicht immer einfach waren. Jede Woche empfahl Roi uns einen Song, um uns auch mit anderen Inhalten bekannt zu machen. Und das bringt mich zu meinem nächsten Punkt:

Konsumiert interessante Inhalte

Mein Mitbewohner hier ist das beste Beispiel: Er hat sich Deutsch mithilfe von Büchern, die er im Original lesen wollte, selbst beigebracht. Ein wenig Russisch unter anderem mit russischer Musik und im Moment lernt er Französisch, indem er viele französische Filme schaut. Ich selbst bin in der Hinsicht noch ganz am Anfang, aber immerhin habe ich die Serie Fauda auf Hebräisch und Arabisch mit englischen Untertiteln geschaut. Außerdem fange ich an, mehr und mehr israelische Musik zu hören. Es ist definitiv nicht einfach, aber so macht es dennoch mehr Spaß, als ständig Hausaufgaben zu machen.

Eine Seite, die er mir empfohlen hat ist LingQ. Diese Website wurde dazu entwickelt über den Konsum von interessanten Inhalten Sprachen zu lernen. Dort gibt es für den Anfang viele Dialoge und Kurzgeschichten, aber was es noch attraktiver macht, ist die Tatsache, dass jeder Inhalt – Zeitungsartikel, Bücher, Blogbeiträge, Podcasts und auch Videos und Filme importiert werden können. Der Fortschritt wird dabei mitgemessen über die Anzahl von neuen Wörtern und man hat jede Menge Möglichkeiten die Wörter direkt nachzuschlagen und zu übersetzen.

Im unteren Teil des Bildes sind Plastikbecher mit Granatapfelkernen und auf dem oberen Becher gefüllt mit Obst. In der Mitte steht auf Hebräisch ein Schild mit "Fruchtshake 10".
Auf dem mittleren Schild steht: „Shake perot“ = übersetzt „Fruchtshake“. Ein von mir häufig bestelltes Getränk auf dem Markt.

Vor Ort zu sein

Man sagt ja immer, dass eine Sprache am besten gelernt wird, wenn man sich in das Land begibt, in dem sie gesprochen wird. Und das stimmt definitiv. Auf dem Markt kann ich einfache Gespräche über den Preis führen und auch in dem Café an der Universität bestelle ich Kaffee auf Hebräisch. Es fühlt sich immer an wie ein Erfolgserlebnis, wenn ich nicht gebeten werde es zu wiederholen und ich hoffe, dass ich demnächst auch in der Lage sein werde etwas längere Gespräche zu führen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

Habt ihr noch weitere Tipps wie ihr eine Sprache gelernt habt? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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