Wie du an dein Wunschpraktikum kommst

Ab dem 20.08. werde ich in Rehovot (Israel) ein sechswöchiges Praktikum in einem Lebensmittelbetrieb absolvieren. Leben werde ich in Tel Aviv in einem Studentenwohnheim – quasi einen Katzensprung vom Mittelmeer entfernt. Wie ich an diese Stelle gekommen bin, welche Vorbereitungen anstehen und wie auch ihr ein Auslandspraktikum machen könnt, erfahrt ihr hier.

Wer organisiert das Ganze?

Alles begann für mich damit, dass meine Mitbewohnerin mir von einer Organisation berichtete, die Auslandspraktika weltweit für Studenten der Natur- und Ingenieurwissenschaften, Land- und Forstwirtschaft anbietet: „International Association for the Exchange of Students for Technical Experience” – kurz: IAESTE. Meine Mitbewohnerin arbeitet selbst dort und wollte mich im Team haben. Seit fast einem Jahr bin ich nun auch dabei und erzähle euch kurz davon: In fast jeder Universitätsstadt sitzen wir, die Vertreter von IAESTE in einem Lokalkomitee (kurz: LC).  Wir sind meist Studenten oder ehemalige Studenten, die sich ehrenamtlich für ihre Kommilitonen engagieren, die ein Fachpraktikum im Ausland absolvieren wollen. Meistens handelt es sich dabei um Plätze in der Industrie, in Forschungseinrichtungen und an Universitäten. Gleichzeitig kümmern wir uns aber auch um diejenigen, die für ein Praktikum nach Deutschland kommen. Genauer gesagt heißt das: Jedes LC versucht Praktikumsplätze zu organisieren und diese dann an euch weiterzuleiten. Auf der anderen Seite suchen wir für die ausländischen Praktikanten Unterkünfte, betreuen bei allen bürokratischen Hürden und organisieren Aktivitäten, um ihnen unsere deutsche Kultur näherzubringen. Das Ziel von IAESTE ist, den interkulturellen Austausch zu fördern und ihn voranzutreiben. Soviel zur Organisation, aber wie kommt ihr nun an einen Praktikumsplatz?

Wie du dich bewerben kannst

Zunächst gibst du bei deinem zuständigen LC deine vorläufige Bewerbung ab. Das Formular dazu erhältst du entweder hier oder beim LC deiner Stadt. Dort gibst du zunächst die wichtigsten Eckdaten an:

• Name
• Studiengang
• gewünschtes Zielland etc.

Du solltest ziemlich offen sein – über IAESTE werden Praktika weltweit angeboten und es sind auch viele „exotische“ Länder dabei, wie Ghana, Russland, Israel, Bosnien-Herzegowina und viele weitere …

Jedes Jahr im Februar findet dann die nationale Tauschkonferenz statt, auf der die Praktikumsplätze unter den deutschlandweiten Lokalkomitees aufgeteilt werden. Außerdem hat jedes LC hier die Gelegenheit, Plätze zu tauschen. Mit etwas Glück ergattern wir, die Mitarbeiter von IAESTE, deinen Wunschpraktikumsplatz! Wenn wir erfolgreich waren, steht der direkten Bewerbung bei dem Betrieb oder der Uni nichts mehr im Wege. Du bist dann auch der einzige Bewerber für diesen Platz und musst dich nicht gegen unzählige Mitstreiter durchsetzen. Das erhöht die Chance ungemein für eine Zusage! Übrigens sind die notwendigen Unterlagen sehr überschaubar und nur für manche Länder wird ein Visum benötigt.

Wie du dein Praktikum finanzierst

Im Normalfall deckt das Gehalt, das du von deinem Praktikumsbetrieb bekommst, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Aber da man ja auch Land und Leute kennen lernen will, kann es sein, dass sich ein zusätzliches kleines Taschengeld als sehr hilfreich erweist. Die dortigen IAESTE-Vermittler organisieren allerdings viele Aktivitäten und Trips, die erschwinglich sind. Weiterhin kannst du über den DAAD einen Fahrtkostenzuschuss beantragen, der unabhängig von deinem bzw. dem Einkommen deiner Eltern gewährt wird. Es gibt für jedes Land einen Pauschalbeitrag – so gibt es z.B. für die Reise nach Israel einen Zuschuss von 200 €.

Wie du siehst – der ganze Bewerbungsprozess ist sehr unkompliziert und die Wahrscheinlichkeit, dass dich das Unternehmen/die Uni annimmt, sehr groß!

Also ab ins Ausland!

Hier kannst du übrigens verfolgen, wie es mir in Israel ergeht – ich werde regelmäßig von meinen Erfahrungen berichten!

Larissa