24. Oktober 2021
Freunde finden in Pandemiezeiten und in einem fremden Land – geht das? Ja, das geht! Alles über meine Erfahrungen zum Thema Freundschaften mit Einheimischen und anderen Austauschstudierenden erfährst du hier.
Bevor ich mein Auslandssemester in Mexiko antrat, habe ich mir tatsächlich gar keine Gedanken darüber gemacht, ob es schwierig sein wird, Freunde zu finden. Diesbezüglich bin ich relativ entspannt und lasse die Dinge meistens einfach auf mich zukommen. Außerdem stand ich mit meiner Mitbewohnerin schon von Deutschland aus in Kontakt und wusste, dass ich direkt jemanden an meiner Seite haben werde, der mir bei allem behilflich sein kann. Zudem war das Problem der Sprachbarriere nicht gegeben, weshalb es mir von Anfang an ziemlich leicht fiel, mich in Mexiko einzuleben.
Am Ende habe ich persönlich fast ausschließlich Kontakt zu Einheimischen, weil ich so einfach viel mehr Einblicke in die mexikanische Kultur und den Alltag bekomme. Außerdem kann ich dadurch natürlich jeden Tag Spanisch sprechen, was meine Sprachkenntnisse um einiges verbessert.
Universitätsleben
Dadurch, dass pandemiebedingt sämtliche Treffen der Universität nur online stattfinden, hatte ich anfangs hauptsächlich über Whatsapp-Gruppen Kontakt zu anderen Internationals. Das ging jedoch ganz gut. Auch Freizeitaktivitäten wie Yoga- oder Kochkurse haben mir geholfen.
Da ich in Mexiko nur spanischsprachige Fächer besuche, ist der Anteil der anderen Austauschstudenten im Unterricht sehr klein. Aber selbst hier findet sich der Kontakt und die Möglichkeit, andere Studierende kennenzulernen. Durch ein gemeinsames Fach stehe ich zum Beispiel mit einem Mädchen aus Irland in Kontakt.
In einem anderen Kurs verstehe ich mich mit den mexikanischen Mädels aus meinem Team super. Für eine Abschlussarbeit drehen wir momentan an einem Kurzfilm und sind somit mehrere Tage unterwegs, um die verschiedenen Szenen abzudrehen. Hier hat es mich vor allem gefreut, dass wir uns persönlich kennenlernen konnten, da die drei das nächste Semester in Spanien und Italien verbringen werden und wir hoffen, dass wir uns in Europa wiedersehen werden.
An meiner Uni in Mexiko gibt es prinzipiell viele Gruppenarbeiten, bei denen ich immer die Möglichkeit habe, andere Leute kennenzulernen.
Tipps, um Freunde im Ausland zu finden:
- Trau dich und sei aufgeschlossen! Wenn du Lust hast, etwas zu unternehmen, schreibe in die Whatsapp-Gruppe oder frage Kommilitonen, wenn du nicht mehr weiter weißt und Hilfe brauchst. Du hast nichts zu verlieren und die Menschen sind hier wirklich sehr hilfsbereit und offen.
- Melde dich beim Buddy-Programm an, wenn es eins gibt! Das kann dir vor allem dabei helfen, einen einfachen Start in der neuen Stadt zu haben. Außerdem kannst du so den Kontakt zu Einheimischen finden und bei Fragen steht dir dein Buddy zur Seite. Auch so können schöne Freundschaften entstehen.
- Nimm an den Activities deiner Universität teil! So teilst du dein Hobby mit Gleichgesinnten und lernst Studenten aus anderen Fakultäten kennen.
- Gründe Whatsappgruppen. Pandemiebedingt sind Whatsapp-Gruppen eine gute Möglichkeit, andere Internationals mit den gleichen Interessen zusammenzuführen. Hier in Monterrey gibt es beispielsweise eine Hiking-Gruppe, die von einem Austauschstudenten gegründet wurde.
- Nimm an Veranstaltungen teil. Sobald sich die Corona-Lage beruhigt, kann man natürlich auch über Veranstaltungen andere Leute kennenlernen. In Monterrey gibt es zum Beispiel eine Gruppe, die Ausflüge und Partys organisiert und so vor allem den Internationals verschiedene Freizeitmöglichkeiten anbietet.
Die Mentalität der Mexikaner
Wer nach Mexiko kommt, der wird es sicherlich nicht schwer haben, neue Freundschaften zu schließen, denn viele Menschen hier sind einfach super aufgeschlossen, aufmerksam und hilfsbereit. Vom ersten Tag an wurde ich in den Freundeskreis meiner Mitbewohnerin aufgenommen, wir machen Ausflüge zusammen und sie zeigen mir ihre Kultur und ihr Land. Meine Mitbewohnerin habe ich bei meiner Wohnungssuche über Facebook kennengelernt. Wir führten schon von Deutschland aus mehrere Videogespräche und es passte einfach von Anfang an, da wir uns sehr ähnlich sind.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Mexikaner außerdem sehr gastfreundlich sind. Meine Mitbewohnerin hat mich im September zu ihrer Familie eingeladen. Die Zeit in Puebla und Veracruz habe ich auch schriftlich festgehalten.
Ich bin wirklich dankbar, durch meine Mitbewohnerin Adriana eine so tolle Freundin gefunden zu haben. Auch wir hoffen, uns ganz bald wiederzusehen, sei es in Mexiko oder in Deutschland. Das Schöne an dieser Freundschaft ist vor allem, dass wir uns über alles austauschen können und oft auch andere Ansichten haben, da wir in zwei komplett unterschiedlichen Kulturen groß geworden sind. So können wir viel voneinander lernen und bestimmte Themen oft besser verstehen.
Ein Auslandssemester ist wirklich eine tolle Möglichkeit, Einheimische sowie Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen und ja, es können definitiv Freundschaften fürs Leben entstehen.
¡Hasta pronto!