Im Faktencheck: Porto Alegre

In diesem Beitrag möchte ich euch nun endlich mal meine neue Heimatstadt vorstellen. Denn: Viele haben vermutlich noch nie etwas von Porto Alegre gehört, wenn dann vielleicht nur in Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2014 als einer der Austragungsorte.

Lage: Porto Alegre ist die Hauptstadt des südlichsten brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. Damit ist die Grenze nach Uruguay nur ca. 400 km entfernt, während zwischen Porto Alegre und Rio de Janeiro eine Distanz von ca. 1600 km liegt. Die Stadt befindet sich an einer großen Flussmündung, die zur Lagune dos Patos wird. Bis zum Atlantischen Ozean sind es (leider) noch gute 100 km.

Einwohnerzahl: In Porto Alegre selbst leben ca. 1,5 Millionen Menschen, die gesamte Metropolregion hat jedoch eine Einwohnerzahl von ca. 4 Millionen Menschen.

Klima: Im Moment ist es hier noch ziemlich heiß, meistens über 30° und blauer Himmel. Wir hatten bisher kaum Regentage, wenn dann gibt es kurze aber sehr heftige Hitzegewitter. Der Herbst steht aber vor der Tür und im Juni/Juli kann es auch schon ganz schön frisch werden. Also mal sehen wann ich meine langen Hosen aus dem Schrank kramen werde!

Charakteristisch… für die Stadt sind zahlreiche Messen und ein breites kulturelles Angebot. Mit ihrem Hafen ist sie der wirtschaftliche Knotenpunkt Südbrasiliens. Übrigens: Porto Alegre ist eine der grünsten Städte Brasiliens. Es heißt, dass es hier genauso viele Bäume wie Einwohner gibt.

Die Viertel: Meine Universität liegt im Centro, das dominiert wird von hohen Wohnhäusern und Firmengebäuden. Der Großteil des studentischen Lebens spielt sich jedoch in der Cidade Baixa ab, wo es zahlreiche Bars, Restaurants und Clubs zu studentenfreundlichen Preisen gibt. Hier ist an jedem Wochentag viel los! Ich wohne in Farroupilha, das sowohl ans Centro als auch an die Cidade Baixa grenzt. So kann ich alles in ca. 20 min Fußweg erreichen. Hauptbestandteil meines Viertels ist ein riesiger Park, in dem am Wochenende immer viele Veranstaltungen und Märkte stattfinden. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man ihn auf Grund von Sicherheitsbedenken jedoch lieber meiden. Im Centro Histórico gibt es viele Museen und Kirchen und Moinhos de Vento ist ein weiteres angesagtes Viertel, das etwas schickere und kostspieligere Clubs zu bieten hat.

Die Gaúchos: So werden die Einwohner von Porto Alegre und Rio Grande do Sul im Allgemeinen genannt. Ursprünglich bezeichnet der Begriff die freiheitsliebenden Nachkommen der iberischen Einwanderer, die in der Pampa von Viehzucht lebten und quasi die südamerikanischen Cowboys darstellten. Aus diesem Grund zählen zu den Gaúchos heute auch noch die Argentinier und Uruguayer. Sie lieben das churrasco, eine traditionelle Art des Grillens mit viel (und ich meine wirklich viel!!) Rindfleisch, und den Tee chimarrão, der aus der Mate-Pflanze gewonnen wird (dazu wird noch ein detaillierterer Eintrag folgen!).

Die Einwohner Porto Alegres sind von vielen verschiedenen Kultureinflüssen geprägt. Neben den afrikanischen und iberischen Wurzeln kamen Ende des 19. Jahrhunderts auch viele italienische, polnische und vor Allem deutsche Einwanderer in die Region. Daher sind hier wirklich alle Haut- und Haarfarben vertreten, es gibt sehr große und kleine Menschen, und somit falle ich äußerlich auch nicht besonders auf.

Sehenswürdigkeiten: Ich habe lange noch nicht alle Sehenswürdigkeiten erkundet, aber hier schonmal ein paar Impressionen: